Shadow (Dr.Strange FF - Buch 1)

☆Shadow - 28☆

"Müsstest du nicht im Unterricht sein?" Begrüßte er sie mit derselben schlechten Laune wie vor ein paar Stunden."Ja!" Antwortete sie kurz und knapp, ohne auf den Doktor einzugehen und lief an den beiden vorbei. Mit einem letzten Lächeln schloss sie die Tür hinter sich und wieder versetzte ihr Anblick Stephen einen Stich ins Herz. Ihr Verhalten war ungewöhnlich und suspekt, irgendetwas war vorgefallen, zu gerne hätte Stephen jetzt mit ihr geredet. Er machte sich trotz alledem Sorgen um sie. Für einen Moment verschwand seine arrogante Maske, die Stephen aufgetragen hatte, eine Reaktion, die Wong sofort bemerkte.

"Vielleicht solltest du noch einmal mit ihr reden?" Ertappt sah Stephen zu seinem Freund."Nein, da gibt es nichts zu reden. Wo waren wir stehen geblieben?" Langsam lief der Zauberer die Treppe hoch und Wong folgte ihm, während er in einem großen Buch blätterte."Also, ich habe tatsächlich einen Zauber gefunden, den wir so noch nie angewendet haben. Man kann einen Schutzzauber auf eine Person legen, sodass Dämonen niemals den Körper übernehmen können. Natürlich verhindern wir damit nicht, dass er Jenna aufsuchen kann, aber der Dunkle kann immerhin nicht mehr unerlaubt Besitz von ihr ergreifen.

Während Wong den Zauberspruch erklärte, erhellten sich Stephens Gesichtszüge."Und was steht im Kleingedruckten? Irgendwas steht immer im Kleingedruckten!" Sprach Strange sarkastisch."Nun ja, es gibt einen Haken. Man kann den Spruch nur auf eine Person und auch nur einmal einsetzten. Doch dann hat man sein ganzes Leben Ruhe.""Verstehe, ich setzte den Spruch auf Jenna ein. Sorge dafür, das auch alle anderen Schüler den Spruch auf sich einsetzen, du ebenso!"
"Aber Stephen, dann hast du absolut keinen Schutz!"
"Das müssen wir in Kauf nehmen, ich kann es nicht noch einmal zu lassen, das Jenna das durchmachen muss. Andras hat solch ein Interesse an ihr und wer weiß, was für Pläne er schmiedet, um an sie heranzukommen!"
"Also gut auf deine Verantwortung!" Wong und Stephen setzten den Zauber ein, wobei Strange die ganze Zeit Jennas Gesicht vor Augen hatte. Mit einer großen Staubwolke klappte Wong das Buch zu und lief zurück nach Nepal, um die anderen Schüler darin zu unterrichten.   

Als dieser durch die Gänge lief, blieb sein Blick an einem Trainingsraum hängen, wo Jenna am Trainieren war. Die junge Frau schien eine neue Stärke entdeckt zu haben, denn diese Willenskraft hatte er zuvor noch nie bei ihr gesehen. Als sie ihn bemerkte, hörte sie für einen Moment auf. "Kann ich was für dich tun?" Höflich schenkte sie Wong ein Lächeln und komischerweise schien ihr die momentane Situation mit Stephen nichts auszumachen.

"Du darfst Stephen sein Verhalten nicht böse nehmen, im Grunde meint er es nur gut! Er ist ein Sturkopf, das war er schon immer!"
"Danke, aber das werde ich auch nicht, Wong!" Er schmunzelte kurz und lief gedankenverloren weiter seiner Wege. Doch Jenna beschäftigte nur eine Frage, sollte sie noch einmal versuchen, mit Stephen zu reden? Sie hatte Angst, zu aufdringlich zu sein und ihn damit nur noch mehr zu verärgern. Doch wenn der Captain recht behalten sollte, würde er sie jetzt genau so vermissen wie sie ihn."Vielleicht Morgen!" Sprach sie laut zu sich und trainierte stundenlang weiter, sodass sie schließlich völlig erschöpft im Bett lag und das erste Mal ohne Gedanken an ihrem Lehrmeister einschlief.