☆Shadow - 17☆

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Jenna öffnete ihr Augen und für einen Moment war sie überfordert. Wieso lag sie mitten auf einer Straße? Zu ihrer Verwunderung standen Stephen und Wong mit leichtem Abstand entfernt von ihr. Im nächsten Moment wollte sie etwas sagen, doch ihre Lippen bewegten sich nicht. Auch als sie versuchen wollte, sich aufzurichten, gelang es ihr nicht. Tief in ihrem Kopf schrie sie Stephen an, doch kein einziger Ton überkam ihrer Lippen. Als sie plötzlich anfing zu zappeln, ohne dass Jenna es selber wollte, ahnte sie das irgendetwas ihren Körper kontrollierte.

Ah du bist wach geworden ...

Hörte sie eine tiefe unmenschliche Stimme in ihrem Kopf krächzen.

Anhand des Klanges konnte sie niemanden erkennen, doch ihr Bauchgefühl sollte mal wieder recht behalten.

"Andras! Lass mich endlich in Ruhe!" Schrie sie mit aller Kraft und kämpfte gegen ihren eigenen Körper an.

Stephen und Wong waren sich in dem Moment nicht sicher, was sie hätten tun können. Doch eins stand fest. Jenna musste von der Straße runter. Sie erweckte bereits jetzt zu viel Aufmerksamkeit. Während Stephens Umhang sie weiter in die Mangel nahm, teleportierte dieser die 3 zurück ins Sanctum Sanctorum. Wild zappelnd lag Jenna nun auf dem braunen Dielenboden.

Ihre Augen strahlten in einem hellen Weiß und Strange meinte erkennen zu können, wie dunkelrotes Blut an ihrem Hinterkopf zu sehen war. Plötzlich färbten ihre Augen sich in das wunderschöne Blau zurück, was Stephen so an ihr mochte.

"Verschwinde!" Schrie sie, während ihr Oberkörper sich aufbäumte und ihre Augen immer wieder zwischen Weiß und Blau hin und her wechselten.

"Stephen?" Fragte Wong verdutzt immer noch seine magischen Schilde auf Jenna gerichtet.

"Sie kämpft gegen Andras an!" Erklärte Strange seinem Freund kurz. Er wusste, dass niemand ihr helfen konnte. So sehr Stephen es sich in diesem Moment gewünscht hätte, doch auch er war machtlos. Ihr Wille musste sich über den des Dämons stellen. Für einfache Menschen war es quasi unmöglich, sich gegen einen der Stärksten zu widersetzten, aber Stephen glaubte an Jenna und das war es, was sie in diesem Moment spürte. Ihr Körper schmerzte. Ihr Kopf gab Jenna das Gefühl, er würde jeden Moment Platzen und immer wieder blickte sie zu Stephen, dem das Entsetzen ins Gesicht geschrieben war. Sie wollte nicht verlieren beim besten Willen nicht. Schließlich hatte sie es ihm insgeheim versprochen. Sie wollte ihn stolz machen und grade jetzt hatte sie Angst, dass sie ihn nie wiedersehen würde. Der Dämon versuchte mit aller Kraft ihren Körper zu kontrollieren. Doch auch Andras hatte sichtliche Schwierigkeiten, was ebenfalls an seinen Kräften zerrte. Er spürte die Verzweiflung, die in Jenna aufkam und auch die Tatsache, dass ihre Gedanken sich nur um Stephen drehten. Was den Dämon nur noch mehr antrieb, sie zu beherrschen. Doch er hatte die Rechnung ohne Jenna gemacht, den diese konzentrierte sich mit aller Kraft und fühlte plötzlich eine neue Stärke, die in ihre aufkam. Es schien beinah so, als würde ihr Geist sich mit ihrem Körper perfekt im Einklang bewegen. Sie atmete Flach und spürte dieses Brennen in jeder einzelnen Zelle. Allerdings war es nicht schmerzhaft, ganz im Gegenteil. Sie fühlte sich wohl bei der Hitze, die in ihrem Körper aufkam. Sie schaltete alles um sich herum aus und bemerkte nicht mal, dass sie trotzdem wie Wild am Zucken war.

Stephen spürte als Erster, dass irgendetwas anders war. Ihre Augen waren wieder komplett Weiß gefärbt. Doch dieses Mal sahen sie panisch, schon fast verzweifelt aus. Ja, jetzt schien es schon beinah so, als würde Jennas Körper den Dämon bewusst nicht mehr gehen lassen.

Wong und Strange bemerkten, wie ihre Umgebung wärmer wurde und verstanden erst, als der magische Umhang sich von dem Mädchen löste, dass die Hitze von ihr aus ging. Schützend formte jetzt auch Stephen ein Schild und hielt sich dieses vors Gesicht. Gleichzeitig legte sich der Umhang geschmeidig an seine Schulter. Jenna strahlte eine unglaubliche Energie aus, dass ihr T-Shirt anfing, Feuer zu fangen. Ihr Körper schrie und zitterte und eh die junge Frau komplett in Flammen stand, bäumte sie sich auf und mit einem kräftigen Stoß schoss schwarzer Rauch aus ihrem Mund. Dabei formte dieser sich zu einer schrecklichen Fratze, die vor Schmerzen kreischte. Im hohen Bogen flog der Rauch aus der großen Eingangstür hinaus und verschwand in dem klaren Himmel Londons.
Die Flammen gingen zurück und bevor Jenna völlig entblößt vor den beiden lag, legte sich Stephens Mantel um Jennas frauliche Figur. Denn ihre Klamotten hatten sich aufgrund der Hitze komplett aufgelöst. Auch schmückte nun ein großer Brandfleck den Fußboden des Sanctum Sanctorum, doch das war im Moment Stephens kleinste Sorge.

Shadow (Dr.Strange FF - Buch 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt