Kapitel 79

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Hey Leute :)
Ich wurde auf ein Projekt von @onatriptonowhere hier auf wattpad aufmerksam gemacht.
Sie möchte ein Werk aus euren Texten zu allem was ihr an der Menschheit und unserer Gesellschaft ändern wollt zusammenstellen. Dabei könnt ihr Gedichte, Kurzgeschichten, Innere Monologe, Reden oder was ihr auch immer wollt verfassen und eurer Meinung eine Stimme geben!
Ich finde die Idee wirklich toll, da viel zu viele die Klappe halten -mich mit eingeschlossen - und das einem zumindest eine Chance eröffnet anderen eure Meinung zu einem Thema zu verdeutlichen, geht es nun um Flüchtlinge oder andere politische Themen oder Sachen die euch im Alltag belasten.
Schaut doch einfach mal vorbei und lasst eure eigene Meinung zurück! ;)
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Ciaras Sicht

Ich zitterte am ganzen Körper und das obwohl ich mich so dicht es mir möglich war an Dyan presste.
Wenn es rein physikalisch nicht völlig unmöglich wäre, hätte ich nicht daran gezweifelt, jeden Moment in meine kleinsten Atome zu zerspringen vor Anspannung.
Wie hatte es nur so weit kommen können?
Bis vor dreißig Minuten hatte ich nicht geglaubt, jemals etwas schrecklicheres zu erleben, als neben einer stinkenden Mülltonne fast vergewaltigt zu werden. Aber das hier war um längen grausamer.
Von mir aus, hätten die Jungs damals hinter dem Dinnertime schaffen können, wenn ich dafür nicht das hier durchstehen müsste...

Ben fuhr derart schnell und geschickt durch den Abendverkehr, dass die Lichter nur wie Blitze an uns vorbei flogen und obwohl er sicherlich sein bestes gab und ich bei dem Tempo schon längst einen Unfall gebaut hätte, hätte ich ihn am liebsten angeschrien, doch endlich mal Gas zu geben!

Verdammt, Tessa war im Krankenhaus! Sollten wir nicht irgendetwas machen? Jemanden anrufen?
Ein eisiger Schauer überlief mich, bei dem Gedanken an ihre Eltern. Nein, es gab niemanden den wir anrufen konnten...
Trotzdem verrenkte ich mich soweit, bis ich an mein Handy herankam und schrieb den anderen Jungs kurz, was vorgefallen war.
Niemand von ihnen stellte unnötige Fragen oder verlangte nach mehr Details, stattdessen kamen knappe Antworten, wie "Ok. Ich komme zum Krankenhaus" oder "Bin gleich da".
Mir traten Tränen in die Augen, als mir mal wieder klar wurde, wie lieb ich diese Idioten hatte. Jeder meiner Freundinnen - Tessa einmal ausgeschlossen - hätte mich nur mit entsetzen Nachrichten bombardiert, anstatt ihren Hintern in Bewegung zu setzen und zu handeln.

Schwer schluckend umklammerte ich mein Handy mit klammen Fingern und drückte es fest an mich, als könnte ich damit auch die Jungs ganz dicht an mich ziehen.
Was würde ich doch dafür geben sie jetzt alle um mich zu haben...
Dyans Hand fuhr mir beruhigend über den Rücken und gab mir damit die Sicherheit, die aufkommende Panikattacke wieder zurückzudrängen.

Als ich zu ihm hochblickte, konnte ich ihn nur verschwommen sehen, doch das reichte, um zu erkennen, dass er die gleiche Hölle durchlit wie ich.
Wenn das nicht wahrscheinlich der unpassendste Moment der ganzen Weltgeschichte gewesen wäre, hätte ich ihn unbedingt auf das ansprechen wollen, was zwischen ihm und Tessa lief.

DAS da etwas war, wäre wohl jedem blinden aufgefallen, aber ich war mir nicht sicher, wie weit sie bereits waren. Bei den unmissverständlichen Blicken, die mein Bruder ihr immer mal wieder zuwarf und dem unbewussten Starren von Tessa, wann auch immer sie mit den Gedanken wo anders war, würde ich fast meinen, zwischen ihnen war bereits etwas gelaufen, von dem sonst noch keiner wusste.

Vielleicht würden die beiden ja wirklich bald zusammen kommen und dann könnten sie mit Marco und mir etwas unternehmen... Fast hätte ich wirklich gelächelt, wäre das strahlende Gefühl in meiner Brust nicht innerhalb von Sekunden im Keime erstickt worden.
Wer wusste, ob ich überhaupt je wieder etwas mit Tessa würde unternehmen können...

behind the screenWhere stories live. Discover now