Kapitel 8

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Ich hatte damit gerechnet, das ich irgendein Mädchen gerettet hatte. Jemanden den ich noch nie davor gesehen hatte und nie wieder sehen würde. Aber ganz sicher NICHT meine neue Stiznachbarin!

So etwas konnte ja auch nur mir passieren.
Ausgerechnet Ciara musste es sein!

Also hättest du nichts unternommen hättest du das davor gewusst?

Nein, natürlich hätte ich trotzdem geholfen...

Dann halt die Klappe und mekere nicht! Es macht keinen Unterschied wer es ist, jemand war in Schwierigkeiten und du hast geholfen.

Ach verdammt! Hör auf immer recht zu haben!

Von meiner inneren Stimme überzeugt lächelte ich Ciara an und nahm ihre Hand.

" Es ist alles gut."

Aus ihren großen braunen Augen, welche eine erstaunliche Ähnlichkeit mit denen von ihrem Bruder hatten, außer das sie nicht so kalt waren,  kullerten weiterhin Tränen, doch sie versuchte trotzdem überzeugt zu nicken und mit meiner Hilfe auf die Füße zu kommen.
Um ehrlich zu sein war ich beeindruckt von ihrer Stärke. Ich weiß nicht, ob ich es auch geschafft hätte mich aufzurappeln und das obwohl ich so Scheiß viel eher als sie gewohnt war.
Ciara wurde von ihrem Bruder beschützt und NIEMAND würde es wagen sich mit ihm anzulegen, wenn es um seine kleine Schwester ging. Nicht mal ich,  obwohl das eher daran lag, dass ich niemals so gemein wäre jemanden anderen zu verletzen, um Dyan eins aufzuwischen, als daran, dass ich vor ihm Angst hätte.

Als Ciara endlich stand wollte ich ihre Hand loslassen, doch sie klammerte sich an mich, als wäre ich alles das sie aufrecht hielt.
Besorgt sah ich zu ihr und auch sie schaute stumm zu mir.

"Du musst loslassen, Ciara. Fahr nach Hause und geh zu deinem Bruder.  Er wird dich beschützen."

Oh man, ich hatte gerade wirklich etwas annähernd positves über Dyan gesagt...

Doch bei dem panischen Blick von Ciara wurde mir klar, dass das im Moment sowas von scheiß egal war.
Mit einem Stich im Herzen wurde mir klar, wie groß ihre Angst war.  Sie bräuchte jemanden der jetzt für sie da ist, aber ich war dafür sicherlich die Falsche.

Trotzdem ließ sie mich nicht los... und auch ich versuchte nicht erneut ihr meine Hand wegzuziehen.
Ich beobachtete sie dabei, wie sie versuchte etwas zu sagen, jedoch jedesmal scheiterte und einfach wieder ihren Mund schloss.

Ich versuchte wirklich hart zu bleiben. Das Leben hatte für mich heute auch so noch genug vorgesehen, da konnte ich nicht auch noch Babysitter spielen. Aber ich konnte gerade zu spüren, wie ein Teil von mir nach gab und bevor ich mich versah, zog ich sie sacht die Gasse hinunter zum Parkplatz des Dinnertime's .

"Komm, ich fahre dich nach Hause."

Obwohl ich nicht direkt zu ihr sah, erkannte ich wie sie sich erleichtert entspannte.

Ich wieß, das war in dieser Situation wirklich der falsche Zeitpunkt um daran zu denken, aber ich hatte noch ein ganzes Haus zu putzen und einfach keine Zeit...

Aber das hier ist wichtiger.

Ja, das war es.

Ich straffte meine Schultern und versuchte nicht daran zu denken, was mir diese Nacht noch alles bevorstand. Einen Schritt nach dem anderen.

Auf dem Parkplatz blieb ich kurz stehen um nach Ciaras Auto zu suchen und sie kurz fragend anzusehen. Aber sie schüttelte nur den Kopf und drückte meine Hand fest.
Ich erwiederte den Druck um ihr meinen Beistand zu vermitteln und schob sie dann auf meinen Mini zu.

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