Kapitel 48

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Nachdem sich Patricks Vater mit dem lauten Brüllen angekündigt hatte blieb es mucksmäuschen still und das grenzte bei einer Horde angetrunkener bis betrunkener Teenager wirklich an einem Wunder.

Ich spürte wie Patrick nervös das Gewicht verlagerte und gespannt auf die Menge starrte, die eine Schneise bildete, um einen großen breitschultrigen Mann mit grauen Augen und schwarzen Haaren, die an den Schläfen schon silbrige Fäden durchzogen, Platz zu machen. Wenn ich vorhin gesagt hatte Patrick hätte bereits eine Geschäftsmannausstrahlung, so hatte sein Vater eine königliche... und im Moment ziemlich wütende.

Bis er direkt vor seinem Sohn stand, sagte Mr. McCollins nichts mehr, doch seine Augen verrieten schon alles. Sie waren derart kalt und hart, dass sie mich stark an das Metall einer Schwertklinge erinnerten. Und passend zu meiner Metapher schien er einen tatsächlich mit seinen Blicken aufspießen zu können.

Während Vater und Sohn ein Blickduell ausfochten, das Patrick haushoch zu verlieren schien, bemerkte ich eine Bewegung in der stillen Menge auf der Tanzfläche, die sich stetig auf uns zu schob.

Leicht erstaunt beobachtete ich, wie die Badboys einer nach dem anderen in den großen leeren Kreis, der sich um die zerbrochene Flasche und die McCollins Familienversammlung gebildet hatte, betraten und sich an den Rand aufstellten. Dyan war natürlich der erste gewesen und hielt immernoch seine schlafende Schwester im Arm.

Die Gesichter von jedem einzelnen waren konzentriert und ernst, von dem vielen Alkohol der geflossen war, sogut wie keine Spur mehr.

Bewundernd wurde mir klar, dass sie wohl alle ihrem Freund den Rücken decken wollten. Keiner von ihnen machte den Anschein, als wolle er am liebsten umdrehen und sich dem Ärger entziehen, sondern sie bildeten einen schützenden Kreis und beobachten alles mit Adleraugen.

Eine Gänsehaut überzog meine Arme und mit neuer Entschlossenheit wand ich mich wieder Patrick zu.

"So viel Freiraum habe ich dir gegeben und alles was ich verlangt hatte, war dass du mit meinen Whiskys aufpasst", knurrte Mr. McCollins gerade gefährlich ruhig und mir kam dieser Satz derart unrealistisch vor, genauso wie diese ganze Situation, dass ich ein Kichern unterdrücken musste.

Welcher Vater sorgte dich mehr um eine verdammte Flasche teuren Fusel, als um seine Kinder? Ich wusste ja aus eigener Erfahrung, welche Macken reiche Leute oftmals hatten aber auch das ich, ICH die bisher von Dyan und den anderen nur mit Verachtung gestraft wurde, nun mit ihnen auf dieser Party war, dass ich mich fühlte, als würden die Jungs nicht nur Patrick sondern auch mich schützen, all das machte diese Bemerkung von Mr McCollins noch viel merkwürdiger, als wären die ganze Szene nur meiner Fantasie entsprungen. Aber die Angst im Gesicht des fremden Mädchens könnte ich mir niemals nur einbilden, dafür war sie viel zu verzweifelt. Und das erinnerte mich daran, wie echt und wie grausam das hier für sie sein musste. Den Zorn einer derart mächtigen Person wie Mr. McCollins auf sich zu wissen musste mehr als verstörend wirken, wenn man selbst nicht einer solchen Familie angehörte.

Während ich mitleidig das Mädchen betrachtet hatte, hatte Patrick beschämt seinen Blick gesenkt, genauso wie auch Mercy.

Ein Muskel an Mr. McCollins Kiefer zuckte und mir kam der Gedanke, dass gerade dieses unterwürfige Verhalten Patricks Vater noch mehr entzürnte oder... enttäuschte. Er schien Selbstbewusstsein zu schätzen, was bei einem angehenden Geschäftsführer, wie Patrick, auch nicht unangebracht wäre. Allerdings war es bei einer so eindrucksvollen Persönlichkeit wie Mr. McCollins auch nicht leicht, wie ein Mensch mit starkem Rückgrat zu erscheinen oder gar sich so zu fühlen.

"Nun gut, Junge. Da es zum ersten Mal passiert und ich eigentlich erwartet hatte, dass du mir meine Sammlung schon vor einem Jahr in einem kleinen Scherbenhaufen zurücklässt, wird die Strafe nicht allzu groß ausfallen für dich. Aber nun würde ich gerne den Verantwortlichen kennenlernen. Ich erwarte, dass mir die Flasche ersetzt wird. Plus einer weiteren als Gutmachung die du mir bezahlen wirst."

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