Kapitel 27

249K 11.7K 1.4K
                                    

"Oh nein, Dan! Du bringst sie auf keinen Fall weg!", fauchte ich und streckte mich mit zu Krallen gekrümmten Fingern so weit nach vorne, wie Dyans Arm es zu ließ.

Zu sagen, es würde mich nicht wundern, dass er nicht sofort Dyans Befehl nachkam, sondern zögerte, wäre die Lüge des Jahres.
Allerdings sah mein vor Wut benebeltes Hirn darin keine große Überraschung, aber eine wunderbare Chance diesem Biest das Gesicht zu zerkratzt!

Dafür müsste Dyan mich nur einen Moment loslassen...

"Ach und wieso sollte er sie nicht wegbringen? Damit du sie windelweich prügeln kannst?", fragte seine Stimme, wieder ganz nah an meinem Ohr, sodass ich seinen Atem im Nacken spürte.

Ähm, jaaaa!, schrie ich ihm in Gedanken zu, doch antworten tat ich mit einem ruhigen Tonfall: "Nein, ich habe mich wieder unter Kontrolle."

Mich zu entspannen fiel mir dabei besonders schwer, wo doch mein ganzes Wesen danach lechtzte, ihr kräftig eine zu verpassen. Aber nur mit Geduld erreicht man sein Ziel.

Jeden einzelnen Muskel meines Körpers zwang ich sich zu lockern, bis ich wieder ganznormal stand, wenn auch nah an Dyans feste Brust gedrückt.

Man hatte der Kerl Muskeln...

Für einen kurzen Augenblick, war ich von der Wärme, die er ausstrahlte eingellult und hätte mich am liebsten einfach nur an ihn gekuschelt. Sein regelmäßiger Herzschlag pochte leicht an meinem Rücken und mit jedem Atemzug drückte er sich kurz noch fester an mich. Fast könnte dieser naive, girlyhafte Teil in mir glauben, dass hinter mir mein Freund stand und mich einfach nur umarmte, um die Nähe zu genießen.

Mhmmmm...

Aber dann schaltete sich mein Gehirn zum Glück wieder ein und ich erinnerte mich 1. dass das DYAN war und ich 2. eine Bitch vor mir hatte, die eine Abreibung verdiente.

Also Konzentration auf die Realität und nicht auf irgendwelche hyperaktiven Fantasien.

Zwar hielt mich Dyan immernoch zweifelnd fest aber wenigstens hatte er Dan nicht erneut befohlen Stefanie oder absofort auch nur noch die überfahrene Froschkönigin, denn so würde sie aussehen, nachdem sie mir in die Hände gefallen ist, weg zu bringen.

Oder besser gesagt in Sicherheit zu bringen.

Ja so konnte man es auch sagen aber für diesen Moment ging es mir am Arsch vorbei, ob ich eine Gefahr für meine Mitmenschen war.
Nachdem sie das meinem Brownie angetan haben, wohlbemerkt nur wegen einer Eifersuchtsattakte... 

So toll waren die Kräfte der kleinen Superheros, die mich davon abhielten der Froschkönigin ihr neues Gesicht zu verpassen, auch nicht.
Hauptsächlich schalteten sie ihre Gegner mit dem dummen-Gelaber-Strahl aus. Eine Kunst, die zu viele Meschen auf dieser Welt besitzen...

Die Wut in mir köchelte langsam aber sicher in mir hoch und drohte überzulaufen. Verdammt! Dyan lass mich doch endlich los!

Und als habe er meine Gedanken gehört, löste sich sein muskulöser Arm langsam von mir.
Schnell brachte ich mich mit zwei Schritten außer seiner Reichweite und natürlich nur gaaaaanz zufällig näher an die grüne Bestienkönigin ran.

Doch für meinen Überraschungsangriff war es noch immer zu früh.  So wie Dyan mich beobachtete würde er mich innerhalb einer Sekunde wieder gefangen haben. Und eine Sekunde reichte nicht mal mir, um jemanden für seine Sünden büßen zu lassen.

Jetzt redest du schon als wärst du ein Racheengel.

Bin ich ja auch! Ich räche die geschundenen Autos!

Ich versuchte meine Atmung ruhig zu halten, während ich das grüne Froschmonster dabei beobachtete, wie sie sich an Dan ran machte. Boah, die ließ echt keine Chance verstreichen.

behind the screenWhere stories live. Discover now