Kapitel 28

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Zu verwirrt von Coles und Seths Handeln blieb ich wie angewurzelt stehen, selbst als Dyan mich endlich losließ.

Was zum Teufel war hier los?

Als erstes halfen sie Stefanie, damit ich sie nicht umbachte und jetzt ließen sie sie auf dem Boden vergammeln?
Nicht das ich was dagegen hatte aber hätten sie mich dann nicht gleich auf sie loslassen können?
Ich glaubte schräger als diese komischen Vögel konnte man sich nicht mehr verhalten.

"Ich weiß ja nicht, Süße, aber willst du nicht mal ein bisschen Platz machen?", riss mich Dyans Stimme aus meinen Gedanken.

"Hm?", brummelte ich ohne genau auf seine Worte zu hören.

Seine Brust vibrierte leicht, als er lachte. "Ich habe gefragt, ob du noch länger so stehen bleiben willst."

Ich schüttelte den Kopf, um wieder klar zu denken und machte schnell einige Schritte nach vorne, als ich verstand was er meinte.

Ups. Meine Wangen glühten, doch ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen, wie unangenehm mir die Situation gewesen war. Auch dass mir die Wärme seines Körpers fehlte, versuchte ich aus meinen Gedanken zu streichen und mich auf das Wesendliche zu konzentrieren.

"Sag mal, könnte mir mal jemand erklären, was hier läuft?!", fragte ich aufgebracht und schaute dabei Dyan auffordernd an.

Dieser stieß einen langen Seufzer aus und fuhr sich mit der Hand durch die kurzen, dunklen Haare.

"Wir haben gesehen, wie du wutentbrannt auf Stefanie zugestürmt bist und da ich verhindern wollte, dass du Ärger bekommst, wollte ich dich aufhalten."

Erstaunt zog ich meine Augenbraue nach oben. "Das heißt du hättest zu gelassen, dass ich diese aufgeblasene Kröte verschlage, wenn ich dann nicht in Schwierigkeiten gesteckt hätte?"

Er setzte einen ähnlichen Gesichtsausdruck wie ich auf.

"Na hör mal, wenn jemand meinem R8 soetwas antuen würde, könnte selbst eine ganze Armee mich nicht mehr stoppen. Und falls du es vergessen haben solltest, WIR sind es, die gewöhnlich pro Woche eine Schlägerei anzetteln."

Ok, da hatte er Recht. Wenn es jemanden auf der Schule gab, der am wenigsten etwas dagegen sagen konnte wenn ich Mrs. Silikonbusen/leicht-zu-haben verschlug, dann die Sechs.

Aber warte mal... schnell nochmal zurückspulen.

Sie HATTEN etwas dagegen gesagt, weil sie sich Sorgen darum gemacht hatten, ob ich deswegen Ärger bekomme.

Ohhhhh, war das süß! Ich hatte gar nicht erwartet, dass die sechs süßen Vögelchen, egal wie schräg sie waren, auch so fürsorglich sein konnten!

Vielleicht waren sie wirklich nicht so schlecht, mal von Cole abgesehen, der einfach viel zu fokosiert auf die weiblichen Attribute war. Dem würde es doch nicht mal auffallen, wenn das Mädchen vor ihm ein Affe mit aufblasbaren Titten umgeschnallt wäre.

"Aber wie du schon gesagt hast, hast du ja gar nichts zu befürchten. Ich vergesse manchmal, dass ich nicht der einzige hier bin, dem das Geld aus den Ohren rausquillt", redete Dyan weiter und schein dabei immer mehr eher zu sich selbst zu sprechen.

Kurz brauchte ich, um mich wieder daran zu erinnern, über was wir eigentlich geredet hatten, doch so viel Zeit hatte ich kaum, da ließ Dyan die Bombe auch schon platzen.

"Ich hatte ja gehofft, damit meine Schuld beglichen zu haben, aber anscheinend muss ich dir noch weiter am Arsch kleben...", das letzte sagte er bereits so leise, dass ich es fast nicht mehr verstand, allerdings war es klar was er damit meinte.

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