Kapitel 18

284K 11.9K 1.1K
                                    

Mit weit aufgerissenen Augen wirbelte ich zu Amanda herum und starrte sie an, als wäre sie ein Engel, der vom Himmel gefallen war.
Sie musterte meinen Gesichtsausdruck und quittete ihn mit einem verwirrten Stirnrunzeln, allerdings bekam ich das kaum noch mit, da ich bereits mit ausgebreiteten Armen und einen kleinen Schrei auf sie zu stürmte und sie in eine Bären Umarmung zog.

"Ahhhh du bist dahahaha! Jahahaha!", vor Freude traten mir schon fast die Tränen in die Augen und ich hob Amanda kurzerhand hoch und wirbelte sie einmal herum.

"Ahhh Tessa! Lass mich runter! Was ist den mit dir los?!"

Ich glaube, als ich Amanda wieder auf den Boden absetzte hatte ich ein ähnliches Strahlen in den Augen wie Cami, nur das es bei mir aussagte mein-größter-Albtraum-hat-sich-NICHT-erfüllt!

"Nichts, nichts! Du musst nur ganz schnell einen Tisch bedienen, biiiiiiitte?!", winkte ich ihre Frage ab und versuchte es mit einem Hundeblick.

Immer noch sichtlich verwirrt nickte sie langsam und ich fiel ihr nochmals schreiend um den Hals.

"Danke, danke, danke! Du kannst sie gar nicht übersehen! Die Jungs haben diese Möchtegern-Macho Einstellung und die Mädchen... Sagen wir einfach, dass sie dazu passen", noch während ich sprach schob ich Amanda aus der Küche und auf den Hauptraum zu. Zwar hörte ich, wie sie versuchte zu einer Frage anzusetzen, zu der sie bei meinem, ähm, freudigen Benehmen vollkommen berechtigt wäre, doch ich versuchte es zu ignorieren, indem ich sie einfach unterbrach.

Du meinst wohl bei deinem total verrücktem Verhalten!

Nene, ich meine es schon so wie ich es denke.

"Ach ja, und sollte dir ausversehen ein Getränk aus der Hand rutschen und in dem Gesicht des dunkelhaarigen Jungen mit den kalten dunklen Augen fallen, wäre das auch nicht sonderlich schlimm!"

Mit einem letzten Stoß landete sie stolpernd im Hauptraum, wo glücklicher Weise niemand uns Beachtung schenkte.
Sie betrachtete mich nochmal mit einen komischen Blick den ich breit strahlend abwehrte, dann drehte sie sich um und ging zu dem Tisch von Dyan und seinen Freunden.

Ich verzog mich für einen kleinen Freundentanz in die Küche, der allerdings nur sehr kurz wurde, da mein Rücken bei der Tanzeinlage schmerzte.
Mit einem leisen Zischen legte ich meine Hand auf die Stelle, doch als Tony fragend zu mir rüber schaute, stellte ich mich schnell wieder gerade hin und setzte ein Lächeln auf. Bitte, lass ihn nicht bemerkt haben, wie ich kurz mein Gesicht vor Schmerz verzogen habe!
Anscheinend wurde mein Gebet erhört, denn Tony stellte keine Frage musterte mich aber mit dem gleichen Blick wie Amanda, den ich aber auf meine seltsame Reaktion wegen Amandas Auftauchen schob.
Sobald er sich wieder kopfschüttelnd von mir abgewandt hatte lief ich schnell raus, bevor ihm doch noch auffiel, dass meine Haltung leicht gebeugt war oder ein blauer Schatten mein Kiefer zierte. Das es bisher nur Henry aufgefallen war, grenzte schon an einem Wunder und ich wollte lieber nichts riskieren.

Während ich zu meinen Tischen ging, um Bestellungen aufzunehmen, ruhte meine Aufmerksamkeit die ganze Zeit hauptsächlich auf Amanda und den Jungs. Da es eine große Gruppe war, brauchte sie natürlich länger, aber trotzdem gefiel es mir nicht, sie so lange bei diesen Machos stehen zu sehen.
Auch wenn sie immer noch lächelte konnte es gut sein, dass dieser Typ mit der Snapback sie gerade dumm anmachte und der mit den rötlichen Haaren irgendein Mist von sich gab.
Okay, daran sollte ich lieber nicht denken, denn die Lust rüberzulaufen und ihnen eine in die Fresse zu schlagen, drohte übermächtig zu werden.

Aber wenn mir Amanda auch nur ein Wörtchen darüber erzählte, dass die Kerle sie belästigt hatten, würde ich ihnen allen ein Kübel abgelaufene Milch überschütten!
Vielleicht hatte Amanda mein finsteres Stieren bemerkt, jedenfalls schaute sie kurz zu mir hinüber und ihr Grinsen wurde breiter, dann drehte sie sich zu Dyan und sagte etwas zu ihm.

behind the screenWhere stories live. Discover now