Kapitel 49

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Ich konnte gar nicht schnell genug aus dem Haus kommen, weshalb ich auch nicht wirklich darauf achtete, dass Dyan nur noch hinter mir her stolperte. Erst als ich an Ciaras Auto vorbei kam, blieb ich kurz nachdenklich stehen.

Eigentlich ließ ich nur ungerne ihren BMW hier allein, immerhin war es nicht meiner und wenn irgendwas passierte wäre es meine Schuld. Aber andern Falls... Dyan würde mich umbringen wenn seinem R8 etwas zustoßen würde und Ciara ließ mich wahrscheinlich einfach nur die Reparatur bezahlen. Also wäre diese Entscheidung wohl auch gefallen.

Trotzdem ging ich sicherheitshalber nochmal kurz auf den BMW zu und überprüfte, ob sich die Tür öffnen ließ. Als ich jedoch überzeugt war, dass Ciara vorhin abgeschlossen hatte, drehte ich mich mit wahrlich wenig Bedenken um und schubste Dyan weiter die Einfahrt runter. Ich konnte schon von weitem den weißen Sportwagen erkennen, der genau unter einer Straßenlaterne stand, so dass es fast ausah, als würde das Auto von göttlichem Licht angestrahlt werden.

Das ist ja echt krank, wie sehr du dieses Auto verehrst.

Einige Meter vor meinem Baby drückte ich den unlock- Knopf des Schlüssels und trat wie hypnotisiert näher heran.

Ehrfürchtig lies ich Dyan neben der Fahrertür stehen und strich vorsichtig über die Motorhaube.

Es war, als wäre jede einzige Sekunde meines Lebens auf diesen Moment zugelaufen. Die gesamte Welt verschwamm, bis es nur noch mich und diesen Audi R8 gab. All meine Probleme waren verschwunden und ich fühlte mich frei, als könne ich einfach abheben und davon schweben... und dann riss mich das Knallen einer Autotür aus meinem Bann.

Verwirrt starrte ich auf den Fahrersitz und brauchte kurz um zu kapieren, dass Dyan sich mit Ciara auf seinem Schoß einfach hinters Steuer gesetzt hatte und den Anschein machte, als wolle er los fahren.

Oh dann sollte ich... warte, nein, was?!

Ich hetzte auf die Fahrerseite zurück und riss die Tür auf. Träge schaute Dyan zu mir auf und klopfte dabei seine Hosentaschen ab, offenbar auf der Suche nach dem Autoschlüssel, denn ich glücklicher Weise hatte. Ich will mir gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn Dyan einfach los fahren könnte. Dann... dann hätte ich nicht mit meinem Baby fahren können!!

Jetzt ehrlich? DAS wäre deine größte Sorge?

Wahrscheinlich total irre grinsend nahm ich eine von Dyans Händen vom Lenkrad und zog leicht dran.

"Dyan, was machst du denn da? Steig wieder aus und setz dich auf den Beifahrersitz."

Aber natürlich machte er keine Anstalten sich in irgendeiner Art von dem Platz zu bewegen. Viel mehr schien er wie ein trotziges Kind beharrlich sitzen bleiben zu wollen.

Will dieser Depp mich verarschen?!! Er ist so dicht, dass er ohne meine Hilfe gegen jede Wand laufen würde aber scheint trotzdem so weit klar zu sein, dass er sein Auto fahren will?! Wie groß ist eigentlich der besitzergreifende und verteidigende Teil seines Hirnes und wie viel Platz bleibt da noch für wichtige Sachen übrig?!

Böse funkelte ich ihn an. Er ließ mir keine andere Wahl...

Wie eine Verrückte zog ich an seiner Hand herum und lehnte mich sogar mit meinem ganzen Gewicht nach hinten, aber natürlich bewegte sich dieser Fettklops plus seiner kleinen Schwester keinen Mikrometer.

Auf jede erdenkliche Art versuchte ich ihn mit körperlicher Gewalt aus diesem verfickten (tut mir leid mein Baby ich hab dich immer noch ganz dolle lieb) Auto zu zerren, aber das einzige was ich damit erreichte war, dass ich zum Schluss wie ein gestrandetes Nilpferd keuchte.

behind the screenWhere stories live. Discover now