Kapitel 3 | ✔

54.8K 2.8K 588
                                    

Kapitel 3

Donnerstag Nachmittag

"Ach komm, du verarschst mich doch bloß.", meint Phil und verdreht dabei seine Augen, als ich ihm von der Begegnung mit Noah erzähle.

"Nein, Phil. Ich meine es Ernst. Er kam da einfach an und redete was von 'Sie ist naiv', du musst mir glauben. Es stimmt wirklich!", versuche ich ihn zu überzeugen.

Er legt seine Hand auf meine Stirn ab und versucht wohl mein nicht vorhandendes Fieber zu finden.

"Hm, krank wirst du nicht.", stellt er fest.

"Das hätte ich dir aber auch so sagen können.",murmele ich leicht beleidigt, da er mir anscheinend nicht glaubt.

"Vielleicht hast du es dir nur eingebildet.", versuchte es jetzt auf diese Tour.

"Phil!", säuerlich schaue ich ihn an.

"Okay, okay." Unschuldig hebt er seine Arme hoch. "Ich glaube dir."

Er ist ein verdammt schlechter Lügner.

"Ach, fick dich doch.", brumme ich unverständlich vor mich hin.

"Bitte was?", fragt Phil und hebt seine Augenbrauen hoch.

"Nichts, nichts.", entgegne ich und lächele ihn süffisant an.

"Ja ja du mich auch, Puppe."

**

"Phil, bleibst du noch zum Essen?", fragt meine Mutter, als wir beide gerade den nächsten Film in den DVD Player hineinschieben.

"Was gibt's denn?", frage ich, bevor Phil antworten konnte.

"Lasagne.", meint Mom und zwinkert mir zu, da sie weiß dass das mein Lieblingsessen ist.

"Ich bleibe", kommt es sofort von Phil, dessen Lieblingsessen ebenfalls Lasagne ist.

"Kleiner Penner.", murmele ich vor mich hin.

"Was hast du gesagt?", fragt Phil und schaut mich mit einen leichten Grinsen an.

"Nichts, nichts.", antworte ich daraufhin bloß.

"Ahja." Noch immer skeptisch schaut er mich an, bevor er schließlich sein Handy heraus holt.

"Ich schreibe meiner Mom eben auf WhatsApp", informiert er uns beide.

"Na dann, fang ich mal an mit der Lasagne", zwinkert sie uns noch zu, bevor sie aus meinem Zimmer verschwindet.

"Wie geht es ihr?", fragt Phil, nachdem er sein Handy wieder in seine Hosentasche gesteckt hat.

"Wie soll es ihr schon gehen?", frage ich leise. "Sie macht sich eben Sorgen um Dad."

"Und du?", fragt er, woraufhin ich ihn verwirrt anschaue. "Wie geht es dir, wegen dieser unangenehmen Situation?", fragt er dann.

"Gut." Ich schenke ihm ein lächeln, was meiner Meinung nach ziemlich glaubwürdig rüber kommt.

"Wirklich?", fragt Phil, um sich zu vergewissern, dass es mir gut geht.

"Ja." Ich lächele und schmeiße ihm meinen Playstation-Controller entgegen. "Und jetzt lass uns zocken."

**

"Dankeschön für das Essen, Mrs. Morgan.", bedankt sich Phil höflich bei meiner Mutter.

"Ach Phil. Du bist hier immer willkommen.", zaghaft lächelt meine Mutter ihn an.

"Ich weiß!", grinst er und zeigt dabei seine strahlend weißen Zähne.

"Schönen Abend noch.", verabschiedet er sich von meiner Mutter. "Wir schreiben noch, Puppe.", sagt er mir, winkt uns noch und verschwindet dann aus unserem Haus.

"Ach Rose, wieso schnappst du ihn dir nicht?", seufzt Mam und versinkt in ihrer Träumerei.

"Wir sind nur beste Freunde", erkläre ich ihr und verdrehe meine Augen, da ich mir das bestimmt jeden zweiten Tag anhören muss.

"Schatz.. wenn du auf Mädchen stehst, dann kannst du es mir ruhig sagen. Denn an deiner Stelle, hätte ich Phil schon längst durchgenommen.", meint meine Mutter.

"Eww Mom.", angeekelt schüttele ich meinen Kopf.

"Ach Schatz, ich meinte ja nur wenn ich du wäre.",verteidigt sie sich. "Du weißt doch, ich habe deinen Vater dafür um -"

"Mam! Es reicht! Bitte nicht noch mehr Kopfkino!",unterbreche ich sie laut.

"Okay, okay.", lacht sie.

"Ich werde jetzt nach Oben gehen und mein Zimmer aufräumen, dabei versuche ich die grässlichen Bilder aus meinem Kopf heraus zu bekommen.", sage ich ihr und steige dann die Treppen hoch um in mein Zimmer zu gelangen.

"Viel Spaß!", ruft sie mir noch lachend hinterher.

NoahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt