Kapitel 55

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Kapitel 55

15.04.2016
Freitag Abend

"Rose.", sanft werde ich von jemandem wach gerüttelt.

Müde drehe ich mein Kopf weg. "Lass mich schlafen.", nuschel ich.

Ich höre jemanden seufzen und plötzlich bin ich hellwach, als ich hochgehoben werde.

"Wow.", rufe ich und schaue zu Noah, der mich angrinst.

"Ich bin auch müde also habe ich an einem Motel angehalten und uns ein Zimmer gemietet.", erklärt er mir schnell.

Ich kann mir kein Gähnen verkneifen und nicke. "Okay."

Er lächelt leicht und bekommt schließlich irgendwie die Tür auf.

Fragt mich nicht 'Wie?'. Ich bin zu Müde um irgendwas zu realisieren.

Noah lässt mich auf das Bett fallen. "Ich hoffe mal, es ist gereinigt.", murmel ich noch, bevor ich mich unter der Decke verkrieche.

Noah geht wieder raus, wahrscheinlich holt er unsere Taschen oder so.

Kurz schlafe ich wieder ein, doch Noah weckt mich, indem er die Decke auf Seite schlägt und meine Schuhe auszieht.

"Hm."

Ich hasse es geweckt zu werden.

Er lacht leise. "Das wird sonst unbequem für dich.", meint er.

Ich strampel noch meine Hose, inklusive Socken aus und schmeiße sie aus dem Bett, danach kuschel ich mich wieder unter die Decke.

Ein Glück habe ich während der Fahrt meine Jacke ausgezogen, also habe ich bloß ein T-shirt und mein Slip an.

Ganz ehrlich ich bin zu müde um mich zu schämen also ist mir das egal.

Ich höre Noah seufzen und schaue hoch. "Komm!", sageich und klopfe auf den Platz neben mir.

"Ich schließe eben ab, dann komme ich.", sagt er und geht zur Tür um sie abzuschließen.

Er zieht sich bis auf die Boxershorts auf und plötzlich bin ich hellwach.

Scheiße.

Ich starre ihn an und als er sich umdreht, um seine Sachen auf dem Stuhl zu legen schaue ich ihn geschockt an.

"Noah!", kreische ich sofort los.

Er dreht sich sofort zu mir um. "Was ist los?", fragt er.

Ich stehe auf und laufe auf ihn zu. "Dreh dich bitte mal um.", verlange ich.

Er sagt nichts und macht das  um was ich ihn gebeten habe.

"Diese Narben habe ich noch gar nicht gesehen.",flüstere ich geschockt.

Er bleibt weiterhin still und lässt es zu, dass ich seine Narben anfasse.

"Wer war das?", frage ich und kann es nicht verhindern, dass ich Tränen in den Augen bekomme.

Er dreht sich wieder um und nimmt meine Hand in seine. "Ist egal.. Komm wir gehen ins Bett."

"Noah! Nein. Ich will wissen - Ich will wissen wer dir das angetan hat!", verlange ich und merke wie brüchig meine Stimme klingt.

"Ich habe dir gesagt, dass ich nicht Liebe von meinen Eltern gewohnt bin.", erläutert er mir.

Ich schlage meine Hand vor meinen Mund. "Scheiße."

Er lacht, es ist ein trauriges Lachen. "Es ist okay, Rose."

"Nein, nein!", ich schüttel meinen Kopf und nehme seine Gesicht in meine Hände.

"So was ist nicht okay! Wie konnten die nur - Ich -", Ich stammel irgendwas vor mir hin und atme tief durch, dann lasse ich sein Gesicht los und gehe mit meinen Händen durch meine Haare.

Er sagt nichts und schaut mich bloß an.

"Ich - Ich habe keine Worte."

Er lächelt leicht. "Reden wir ein anderes mal darüber?",fragt er, woraufhin ich nicke.
"Komm, Baby. Ab ins Bett.", er klatscht auf meinen Arsch und grinst.

Ich muss leicht lachen, bekomme dennoch die Gedanken von Noah und seiner schrecklichen Kindheit nicht aus dem Kopf.

Mein armer Noah.

NoahWhere stories live. Discover now