Kapitel 6

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Kapitel 6

09.03.2016
Mittwoch Morgen

"Huh?", mit schmerzhaften Kopfschmerzen werde ich wach und blinzele leicht mit meinen Augen, um mich an die Helligkeit zu gewöhnen.

Es dauert einen Moment bis ich dann realisiere, dass ich im Wohnzimmer bin und sich jemand hinter mir an mich gekuschelt hat.

Janice.

Ich konnte sie nicht mehr nach Hause gehen lassen, so fertig wie sie drauf war. Ich habe dazu auch nicht sonderlich viele Sachen erfahren, nur Eins.. Der Freund ihrer Mutter schlägt sie.

Ich konnte dazu nichts sagen, außer dass sie damit zur Polizei sollte. Doch so wie ich sie kenne, ist sie zu stolz dafür. Ich akzeptiere es einfach mal, aber werde ich sowas nochmal mitkriegen, werde ich zur Polizei gehen.

Ich reibe mir verschlafen die Augen und schaue auf die Uhr. "FUCK!", sofort bin ich hellwach und da ich ein bisschen zu laut gerufen habe, wurde Janice wach.

"Was - was ist los?", müde schaut sie mich an.

"Schule ist los!", doch wir beide bleiben einfach liegen.

Ich schaue auf mein Handy und entdecke eine Nachricht von meiner Mutter.

- Bleib liegen, es gab wohl ein Notfall.

Ich schmunzle leicht. Ach wie ich meine Mutter doch liebe!

"Leg dich wieder hin.", murmle ich und lege mich hin.

"Einmal fehlen wird wohl nicht schaden.", höre ich dann auch Janice murmeln und keine Minute später bin auch ich wieder eingeschlafen.

**

"Guten Morgen!", lächelt mich Janice an und reicht mir eine Tasse Kakao.

"Ich hoffe es ist nicht schlimm, dass ich dir Frühstück gemacht habe?", sie deutet auf meinen gläsernen Couchtisch, wo ein Tablett vollgepackt mit Essen steht.

Etwas überrumpelt schaue ich sie an. "Ehm nein, kein Problem.", murmle ich noch leicht im Halbschlaf und streiche mir eine meiner blonden Strähnen aus dem Gesicht.

"Nun ja. Ich muss jetzt auch los. Dankeschön dafür, dass ich hier übernachten dürfte." Sie lächelt mich herzlich an und umarmt mich stark. "Danke", flüstert sie mir ins Ohr und löst sich aus unserer Umarmung.

"Wir sehen uns dann morgen." Mit diesen Worten höre ich nur noch die Tür zuschlagen.

Ok? Wow!

Sie kann aber gut ihre Gefühle verstecken oder eher verdrängen.

Ich beiße mir kurz nachdenklich auf die Lippen, bevor ich mich schließlich an mein Frühstück wende und langsam anfange in dieses köstliche Toastbrot reinzubeißen.

**
Mittwoch Nachmittag

"Rose?"

Ich brumme kurz irgendwas vor mich hin und laufe die Treppe herunter.

"Ja?", genervt schaue ich meine Mutter an, da sie mich gerade vom Lernen abhält.

"Kannst du die zwei Kartons ins Dachgeschoss bringen?", fragt sie und wühlt weiterhin in irgendwelchen Kisten herum.

Verwirrt schaue ich ihr dabei zu. "Was machst du denn da?", frage ich neugierig.

"Bücher aussortieren." Sofort war ich Feuer und Flamme.

"Uhhhh.. Hast du in den Kartons vielleicht noch Shades of Grey Teil 1 drin?", frage ich.

"Dieses Buch habe ich nämlich noch nie zu Ende gelesen.", meine ich mich zu erinnern.

"Nein. Das habe ich auf dem Dachgeschoss."

"Na dann suche ich es mal da oben.", murmle ich.

"Ich hab ja nur eine Stauballergie!", sage ich extra ganz laut.

"Kannst ja danach duschen gehen."

Du mich auch, Mom.

Schwer atmend komme ich mit den zwei vollgepackten Kartons oben an und stelle sie in irgendeine Ecke, dabei stoße ich mir auch noch den Kopf und Falle hin.

Super. Nun muss ich die Bücher wieder einsammeln.

Genervt greife ich nach den Büchern und staple sie aufeinander.

Dabei entdecke ich ausgerechnet ihre Kiste und seufze leicht.

Ich schaue nachdenklich darauf und krabbel dahin. "Dann lass uns mal hinein schauen...", flüstere ich zu mir selber und schaue auf den Deckel der Kiste.

Zarah Morgan

NoahWhere stories live. Discover now