Kapitel 11

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Kapitel 11

12.03.2016
Samstag Mittag

"Wollen wir heute shoppen gehen?", fragt mich meine Mutter, die heute anscheinend frei hat.

"Heute keine weitere Termine?", frage ich sie, da ich etwas überrascht bin, da sie oft arbeiten ist.

"Nein ich habe mir extra für dich frei genommen. Ich möchte nicht, dass unser Verhältnis sich verschlechtert.", meint sie lächelnd.

"Na gut. Dann lass uns shoppen!", sage ich nicht gerade begeistert.

"Na los, ab ins Auto!"

Ach Mom. Es hätte doch auch einfach ein gammliger Tag sein können. Einfach nur vor dem Fernseher sitzen und zusammen verschiedene Filme gucken, nebenbei Popcorn oder Chips essen und es wäre perfekt.

**

"Zieh doch das hier mal an?", meint sie und hält mir ein schönen Spitzenpullover hin.

"Solange du zahlst.", entgegne ich leicht frech und nehme es mit in die Umkleidekabine.

Sie folgt mir lachend. "Natürlich."

"Es passt.", rufe ich und somit gebe ich meiner Mutter die Erlaubnis gucken zu kommen.

"Es sieht hübsch aus.", meint meine Mutter. "Gib her, ich kaufe das für dich." Somit wartet sie bis ich den Pullover wieder ausgezogen habe.

"Ich warte vor dem Laden."

Nachdem ich mich wieder angezogen habe, öffne ich die Tür der Umkleidekabine.

"Noah's kleine Schlampe. Hallo." Eine grinsende Alexia steht vor mir mit ein paar vielen Klamotten in den Händen.

"Rose. Ich heiße Rose.", erwidere ich, leicht genervt davon, dass sie mich 'kleine Schlampe' nennt.

"Dann eben Rose.", sie grinst.

"Du hast also was mit meinen Bruder am laufen?", fragt sie dann.

"Ehm nein.", leicht nervös kratze ich an meiner Hand herum. "Wir sind.. Keine Ahnung ehrlich gesagt.. Wir haben erst seit kurzem, sowas was man Kontakt nennen kann.", antworte ich wahrheitsgemäß.

"Schön, dass es noch ehrliche Menschen gibt."

Ich schaue sie etwas genauer an und man kann ihre tiefen Augenringe deutlich sehen. Sie sieht nicht gerade glücklich aus.

"Ja. Diese gibt es selten.", murmle ich.

"Na dann. Wir sehen uns dann übermorgen in der Schule.", zwinkert sie mir zu und verschwindet in einer der Umkleidekabinen.

**
Samstag Abend

"Wohin gehst du?", höre ich meine Mutter rufen.

Die hört auch alles, auch wenn es nur das Anziehen von Schuhen ist.

"Zu Phil. Also der holt mich ab und dann gehen wir ins Kino.", rufe ich zurück.

"Wäre ich du -", es klingelt und ich danke Gott dafür, dass ich nicht die Zukunftspläne, die Mama für Phil und mich hat, mit anhören muss.

"Tschüss. Bin so gegen 22 Uhr zurück ", ich ziehe mir noch schnell meine Jacke drüber. "Ach und ich hab meine Schlüssel mit.", informiere ich sie, damit sie nicht so lange wach bleibt.

"Gut und viel Spaß euch!", höre ich sie noch rufen, bevor ich die Tür zuschlage.

"Da bist du ja endlich!", ruft Phil und bekommt von mir einen strafenden Blick.

Ich bin noch immer sauer, dass er mich bei dieser schrägen Party einfach alleine gelassen hat.

"Wir müssen nur eben mein Motorrad abholen und dann können wir zum Rennen fahren.", erklärt mir Phil und fährt los.

"Wo hast du es diesmal abgestellt?", frage ich.

"Ja seid Mom's und Ronni's Gemeckere, habe ich es bei Kyle stehe gelassen.", erinnert er mich.

"Kyle?", frage ich nach.

"Kyle Jones. Ein Fußballkollege."

"Achsoooo." Nein, keine Ahnung, den Kerl kenne ich nicht.

NoahWhere stories live. Discover now