Kapitel 12

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Kapitel 12

12.03.2016
Samstag Abend

Wieso sind Menschen so grausam? ~Rose Morgan

Was sind die meisten Probleme eines Teenagers?

Dass man nicht akzeptiert wird. Dass man gemobbt wird, weil man sich selbst treu bleibt, sich nicht verstellt?

Ich verstehe diese Welt nicht. Ich verstehe nicht wieso solche Menschen einen anderen Menschen so zerstören können.

Kann mir das mal jemand erklären? Wieso benehmen sich diese Mädels, die angeblich beliebt und wunderschön sind, so?

Klar, es gibt Vernünftige, aber die meisten lästern doch nur hinter deinem Rücken und wenn du mit denen redest machen sie mit dir einen auf Best Friends Forever.

Ich hasse diese Gesellschaft. Sie bringt die meisten Menschen dazu, sich nutzlos, unbedeutend und falsch zu fühlen. Man muss sich verstellen, man muss eine Maske tragen und jeden Tag einen auf gutgelaunt machen, da wenn man ja mal schlechte Laune hat als depressiv abgestempelt wird.

Was soll das? Was soll das Gelästere? Was soll diese falsche Freundlichkeit?

Wieso kann man nicht einfach ehrlich miteinander sein? Wieso kann man keinen akzeptieren so wie er ist?

Wieso?

"Rose", besorgt mustert mich Phil, der mich wohl leider gefunden hat.

"Scheiß auf diese Mädels.", er setzt sich neben mich und nimmt mich in den Arm.

"Wieso sind Menschen so grausam?", frage ich schluchzend.

**

2 Stunden zuvor:

"Du hast gewonnen!", lachend falle ich Phil in die Arme.

"Tja. Niemand besiegt mich, Babygirl!", er grinst und stubst mit seinem Finger gegen meine Nase.

"Ey Phil? Kommst du und deine Schnegge noch mit ein paar Freunden zu mir?", fragt ein ziemlicher gefährlich aussehender Kerl.

"Ehm..", Phil schaut zu mir, woraufhin ich leicht verunsichert nicke. "Klar."

"Wird schon schief gehen.", meine ich kopfschüttelnd und grinse leicht.

"Das sowieso.", meint er lachend.

Halbe Stunde zuvor :

Ich sitze hier schon eine halbe Stunde rum und könnte vor Langweile sterben. Da Phil auch noch weggegangen ist, sitze ich nun alleine auf einer Couch und darf mir die arroganten Blicke von anderen Mädels antun.

"Ist was?", frage ich dann und reiße meinen ganzen Mut zusammen.

"Was sind das denn bitte für Schuhe?"

"Und deine Klamotten erst. Aus einem Mülleimer.", lachen mich die Mädels aus.

"Ok.", antworte ich daraufhin bloß.

Was soll man denn dazu sagen? Die Mädels kennen mich nicht.

Einer von denen zieht ihre Augenbraue hoch. "Ja, los! Verpiss dich von hier dann!"

"Nein. Ich warte auf meinen Kumpel.", entgegne ich bloß unbekümmert.

"Ich sagte du sollst dich verpissen. Als ob dein Kumpel wieder kommen würde, bei deinem Aussehen.", verächtlich schaut sie mich an. "Da sehen ja Kühe hübscher aus."

Die Leute um uns herum haben das Geschehen mitverfolgt und fangen bei ihren Worten an zu lachen.

"Ashley. Sei nicht so gemein.", kommt es dann von einer ihrer Freundinnen.

"Ich hab noch nicht mal angefangen.", kommt es hochnäsig zurück.

"So jetzt geh, bevor ich schlimmer werde!", meint diese Ashley.

"Nein." Ich schüttle meinen Kopf.

Ja ihre Worte sind verletztend, aber ich werde nicht gehen.

"Ich habe gesagt du sollst verschwinden!", mit diesen Worten schüttelt sie mir ein Glas, voll mit Alkohol, über meinen Kopf.

"Verdammt!", fluche ich nun den Tränen nahe. "Wie kann man nur so gemein sein?", frage ich fassungslos.

"Wie du aussiehst, versteht man sie ja.", kommt es von einer anderen.

"Verpiss dich!", nun schubsen sie mich herum. "Ach und gib mir dein Shirt und deine Schuhe.", verlangt sie dann.

"Vergiss es.", fauche ich fassungslos über so ein Benehmen.

"Tja wer nicht hören will muss fühlen.", mit diesen Worten werde ich auf den Boden geschubst wo mir meine Schuhe mit Gewalt ausgezogen werden.

"T-Shirt her oder es knallt!", schluchzend schaue ich diese durchgeknallten Weiber an.

Die können das doch nicht ernst meinen?

"Nein.", verweigere ich mich.

"Ich würde es mir anders überlegen.", meint sie.

Ich schluchze, stehe auf und schubse sie aus dem Weg dann renne ich so schnell wie möglich weg.

Jetzt:

"Wo warst du?", frage ich Phil mit weinerliche Stimme.

"Es tut mir leid. Ich bin da.. Ich bin jetzt da.", beruhigend nimmt er mich in den Arm und ich sehe, dass er in seiner Hand meine Schuhe hält.

"Ich hasse diese Gesellschaft.", murmelt Phil .

"Ich auch, ich auch.", entgegne ich leise.

NoahWhere stories live. Discover now