Kapitel 54

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Kapitel 54

15.04.2016
Freitag

"Pass auf dich auf.", sagt Mam noch, bevor ich in Noah's Auto einsteige.

"Jaha.", verspreche ich ihr und versuche nicht meine Augen zu verdrehen.

Kann ja sein, dass sie dann auf einmal 'Nein' sagt und das will ich nicht.

"Ich hab dich lieb, Mam.", rufe ich ihr noch zu und lächele.

"Ich dich auch.", ruft sie zurück und winkt uns zu bis wir schließlich wegfahren.

"Mütter.", sage ich und muss seufzen.

Noah lacht leicht. "Meine Mutter ist nicht so wie deine Mutter.", verratet er mir.

Ich schaue zu ihm. "Wie meinst du das?", frage ich neugierig.

"Na ja sie hat nicht 'Pass auf dich auf' oder 'Ich hab dich lieb' gesagt.", erzählt er mir und zuckt dabei mit seinen Schultern.

Sofort bekomme ich Mitleid mit ihm. "Oh.. Das tu-"

"Rose, ich will kein Mitleid oder so. Ich war sowas nicht gewohnt also brauche ich dein Mitleid nicht.", sagt er, lächelt mich dennoch an um mir zu zeigen, dass er es nicht böse meint.

Ich nicke. "Und wie waren deine Eltern dann?", frage ich neugierig.

Ich möchte mehr über ihn wissen und über seine Eltern, die ich noch nie gesehen habe.

Vor allem, da Noah erst seit zwei Jahren hier lebt und das alleine. Ich meine, welche Eltern lassen ihr Kind alleine in einer ziemlich teuren Villa leben?

Wie macht er das eigentlich mit seinen Arbeiten, wenn die unterschrieben werden müssen?

Zu viele Gedanken!

"Meine Eltern sind sehr streng, ich habe nicht viel von denen gehabt da ich in New York, wo wir gelebt haben, nur draußen war."

"Geschäftsreisen?", frage ich.

Er lacht leise. "Nein, es hat sie einfach nicht gekümmert, wo ich durch die Nacht war oder so."

"Das hört sich traurig an."

"Ich kannte es eben nicht anders.", meint er schulterzuckend.

"Und was ist mit Mace?", frage ich nach.

"Was soll mit dem sein?"

"Warum hat er sich nicht um dich gekümmert oder wieso bist du nicht zu ihm gezogen?", frage ich nach.

"Ich hatte keinen Kontakt mit ihm. Er hat den Kontakt zwischen uns abgebrochen."

"Wieso?", frage ich.

Noah zuckt mit seinen Schultern. "Keine Ahnung.", antwortet er mir.

"Hast du noch Kontakt mit deinen Eltern?"

"Nein.", kommt es schroff zurück.

"Wie-"

"Ich sage dir die Antwort ein anderes mal, okay?", erschaut mich kurz an bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf die Straße zwingt.

Ich nicke leicht enttäuscht und schaue ihn von der Seite an.

"Du starrst."

Ich lächele. "Ich darf das.", sage ich bloß dazu.

"Ach darfst du das?", fragt er und hebt eine seiner Augenbrauen hoch.

"Ja, du bist mein Freund.", antworte ich und muss dabei lächeln.

Mein Freund.

Das hört sich so schön an.

Er grinst. "Stimmt."

"Wohin fahren wir eigentlich?", frage ich dann und schaue nach vorne.

"Einfach weg. Kein Ziel.", antwortet er mir.

"Können wir zum Strand?", ich schaue ihn mit großen Augen an.

Er schaut mich an. "Wenn du es möchtest, dann mache ich es aber erst Morgen."

"Ja, das möchte ich."

NoahWhere stories live. Discover now