Kapitel 28

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Belle

Ich sah zu ihm und dann auf die Flasche in meiner Hand. Ich hatte wirklich nichts gegen Alkohol, aber es von einem Fremden zu trinken war nun auch nicht etwas, das ich tun würde. Behutsam schüttelte ich den Kopf und reichte ihm seine Flasche zurück.

Erneut lag da Verwirrung in seinem Blick. »Willst du lieber etwas stärkeres?«, zeigte er hinter sich auf höherprozentige Alkohole. Und als ich auch das verneinte, fasste er sich in die Hosentasche und zog eine kleine Plastiktüte mit einer weißen Füllung heraus. Schnell schüttelte ich den Kopf. Um Gottes Willen, sie konsumierten auch noch Drogen!

»Nein, danke.«, atmete ich schwer ein.

Diesmal wurde sein Gesichtsausdruck wütend. Erst jetzt bemerkte ich wie rot seine Augen eigentlich waren. Ich schluckte die aufkommende Angst runter und traute mich aufzustehen. »Ich gehe jetzt.«

Doch nicht einmal ein Schritt und ich saß wieder mit meinem Allerwertesten auf dem Baum. Seine Hand hatte den Weg zu meinen Haaren gefunden, wo sie mich an Ort und Stelle hielten. »Du trinkst das jetzt!«

»Jace, lass sie einfach.«, mischte sich endlich der ein, der sich bis jetzt rausgehalten hatte und legte seine Hand auf die seines Freundes, um sie von meinen Haaren zu lösen. Mit Erfolg. Erleichtert atmete ich auf, aber konnte die Tränen in meinen Augen nicht mehr unterdrücken.

Ich wünschte Jack wäre hier. Kaum zu glauben, aber ich bevorzugte seine Anwesenheit mehr als die von den Blauen hier.

Schnell blinzelte ich die Tränen weg und versuchte wieder aufzustehen. Doch erneut drückte mich dieser Jace runter.

Das war ein Fehler. Das würde nicht gut enden. Ich musste mir was besseres einfallen lassen. Scharf dachte ich über einen Ausweg nach.

Und genau als er sich zu mir runter bückte, verschwendete ich keinen zweiten Gedanken mehr und trat ihm zwischen die Beine. Sein Gesicht verzog sich in dem Schmerz und er krümmte sich. Das nutzte ich geschickt aus, sprang auf die Beine und fing an zu rennen.

»Bleib stehen, du Schlampe!«, hörte ich die Gruppe nach einigen Sekunden hinter mir.

Ich zog mein Tempo an und rannte den Weg zurück. Meine Sicht war von meinen Tränen eingeschränkt und meine Atmung ging flach. Außerdem verspürte ich ein Stechen an meiner rechten Seite. Ich hörte ihr schnelles Atmen und wusste, dass sie mir nahe waren. Panik trieb mich an noch schneller zu laufen. Ich starrte stur auf meine Füße damit ich nicht über etwas stolperte.

Nach einigen Sekunden hörte ich ihre Schritte von immer weiter weg. Neugierig schielte ich nach hinten und bemerkte, dass sie ihr Tempo verringerten. Ich verstand nicht wieso und als ich meinen Blick wieder nach vorne richten wollte, stolperte ich über meine eigenen Füße und landete unsanft auf dem Boden.

Ich zischte auf und fluchte.

Genau vor zwei schwarzen Schuhen öffnete ich wieder meine Augen und stöhnte schmerzerfüllt auf. Langsam wanderte mein Blick weiter nach oben, nur um Jacks vor Wut verzerrtes Gesicht zu sehen. Ich hätte aus Erleichterung los weinen können. Ich hätte nie im Leben gedacht, dass ich mich mal darüber freuen würde, ihn wiederzusehen.

Jacks Blick war nicht auf mich, sondern auf die Blauen hinter mir gerichtet. Und so wütend wie er sie anstarrte, hätte man meinen können, dass er sie am liebsten umbringen wollte. Mich erschauerte der Gedanke. Von alleine richtete ich mich auf und stand nun vor ihm. Seine Aufmerksamkeit galt kurz mir bevor er mich hinter sich zog und einen Schritt auf die Gruppe machte.

Ich schluckte schwer und nahm Abstand.

»Wer zum Henker bist du?«, traute sich dieser Luke vorzutreten.

Red Princess - Die Suche nach der Roten PrinzessinWhere stories live. Discover now