Kapitel 32

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Jack

»Entschuldigen Sie? Kann ich Ihnen irgendwie weiterhelfen?«, tippte mich ein Mann im Kittel von hinten an. Bella bemerkte es nicht und lief bereits auf das nächste Zimmer zu.

Scheiße! Musste das jetzt sein?!

Schnell setzte ich ein übertriebenes Lächeln auf und hoffte inständig, dass ich ihm heute nicht das Genick brechen musste. Das Geräusch welches dabei entstand ekelte mich irgendwie an. Und erschießen konnte ich ihn etwas schlecht in einem Krankenhaus, wo wir doch unentdeckt bleiben sollten.

»-das freut uns wirklich sehr!«, beendete der Mann seinen Satz und ich hatte keinen blassen Schimmer, was er da eigentlich von sich gegeben hatte.

Als ich aus dem Augenwinkel Bella erkannte, trat ich ein wenig zu Seite und gab ihr ein kleines Handzeichen, dass sie auf mich warten und auf keinen Fall alleine rein gehen sollte.

Verstanden nickte sie und... und öffnete die Tür?! Fuck! Was hatte sie verstanden?! Was gab es an diesem kurzen Zeichen falsch zu verstehen?!

Kurz schloss ich die Augen und fuhr mir mit der Hand über das Gesicht, um meine Gefühle zu beherrschen und den blöden Arzt abzuschütteln.

Dann als ich sie wieder öffnete, nickte ich entschlossen mit dem Kopf. Das würde später Konsequenzen für Bella geben! Auf jeden Fall konnte-

»Es ist mir eine Ehre, Sie kennenzulernen, Dr. Henderson! Die Anderen werden auch begeistert sein!«

Henderson? Rasch warf ich einen Blick auf das Namensschild an meinem Kittel. Dr. Henderson. Und jetzt? Verwirrt räusperte ich mich. »Wie bitte?«

»Sie sind doch hier, um für unsere jungen Assistenzärzte eine Rede zu halten, oder nicht?«

Sprachlos starrte ich ihn an. Was zum-

»Wir hatten gestern eigentlich einen Anruf erhalten gehabt, dass sie aufgrund eines Notfalls absagen müssen, aber es freut mich, dass Sie es doch geschafft haben heute zu kommen.«

»Ich-«

»Sie brauchen sich keine Sorgen zu Ihrer Präsentation machen. Wir haben alles vor einer Woche vorbereitet gehabt. Ich rufe nur schnell unten im Lehrsaal an, dass sie alles herrichten und sich versammeln bis wir kommen. Warten Sie nur schnell hier!«, verschwand er auch schon bevor ich ihm das Genick brechen und ihn davon abhalten konnte.

Fuck! Ich würde auffliegen! Wir mussten so schnell wie möglich hier weg! Ich musste zu Bella!

Schnell sah ich nochmal nach dem Arzt, der in einem anderen Raum telefonierte und mich nicht sehen konnte. Ich suchte nach der Tür, hinter der die Violette vorhin verschwand und drückte diese ohne zu klopfen auf.

»Wir müssen los!«, kam es aus mir ehe ich das Szenario vor mir registrierte.

Bella und eine Blaue mit blonden Haaren in ihrem Alter saßen gemeinsam auf dem Bett und weinten. Konnte dieser Tag eigentlich noch schräger werden?

»Was soll das hier sein? Kennt ihr euch?!«

Beide warfen sich undeutliche Blicke zu und schüttelten schnell den Kopf. Bella sprang daraufhin sofort auf die Beine und gesellte sich neben mich.

»E-Es ist nur so...« Sie wischte sich die Tränen weg, die unkontrollierbar aus ihren großen Augen flossen. »Sie ist krank.«

Unglaubwürdig zog ich die Augenbrauen hoch. »Man ist ja nicht im Krankenhaus weil man gesund ist.«, verdrehte ich die Augen. Wir hatten größere Probleme als eine kranke Patientin.

Red Princess - Die Suche nach der Roten PrinzessinWhere stories live. Discover now