Kapitel 107 - "War mir zu blöd"

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Skylar's Sicht

Ich lief die fünf Treppen nach oben und entdeckte beschäftigte Personen in jeder Ecke. Rechts von mir waren zwei Technik Freaks. Sie kümmerten sich um den Ton und die ganzen Lichter.
Auf der linken Seite stand eine Dame und ließ sich etwas in ihren Papier Stapel durch. Vielleicht war das ein Script.
Neben ihr standen zwei andere Frauen. Vielleicht waren das auch Moderatorinnen die auf die Bühne mussten.

Unauffällig näherte ich mich ihnen ohne gesehen zu werden und überlegte mir wen ich von den Moderatorinnen nehmen sollte.

Während ich nachdachte hörte ich im Hintergrund die Frau die seit einer Viertel Stunde auf der Bühne stand und die Gäste unterhielt.
Zuletzt hörte ich von ihr ein "Vielen Dank" dann wurde geklatscht und die Frau verließ die Bühne.
Ich versteckte mich hinter einem dunkeln Vorhang und beobachtete alles.
Die Frau setzte ihr Mikrofon ab und sagte etwas zu der anderen Moderatorin. Dann ging sie weg und die eine Moderatorin nahm ein Mikrofon und Betrat die Bühne.

Also blieb nur noch eine. Ich entfernte mich vom Vorhang und wollte auf sie los gehen doch blieb an Stelle stehen als ein Mädchen in meinem Alter zu ihr ging.

"Ich habe ein kleines Problem" total verzweifelt sah das Mädchen die Frau an. Die Frau jedoch schien verwirrt zu sein und setzte ihr Glas Wasser von dem sie trank ab.

"Wer bist du denn?" Fragte sie Frau und sah, wieso auch immer, herablassend an ihr runter.

"Ich? I-Ich bin die Praktikantin. Ich war doch gestern den ganzen Arbeitstag bei ihnen" erklärte das Mädchen.

"Was auch immer-" sie hob eine Augenbraue hoch, sah auf ihr Namenschild "-Ms. Woods, ihre Probleme interessieren mich nicht. Geh an die Arbeit" sie schaute das Mädchen nicht ein Mal an. Stattdessen glotzte sie auf ihre künstlichen Fingernägel.

Ich hätte da eine Idee...

Das Mädchen lief wieder in ein Raum. Ich versuchte ihr hinterher zu kommen ohne entdeckt zu werden.
War auch ganz leicht denn nun stand ich vor der Tür von der sie verschwand.
Mit einem letzten Blick um mich herum, drückte ich die Türklinke nach unten und öffnete die Tür.

Ich lief hinein, schloss die Tür hinter mir zu und blickte direkt in die Augen des Mädchen.

Sie saß gerade auf eine Couch und blickte in ihr Spiegelbild. Die ganze rechte Wand war von einem Spiegel beschmückt.
Zwei Schminktische standen ebenfalls dort.

"Wer bist du?" Fragte sie erschrocken und sah an mir herunter.

Ich trug schwarze Pumas. Eine schwarze Hose und ein schwarzen Kapuzenpulli. Darunter sitzen jegliche Waffen an meinem Körper fest.

"Wieso hast du eine Maske an?" Fragte sie gleich danach und wischte sich die Tränen vom Gesicht

"Moment, eine Maske, schwarze Klamotten...oh mein Gott bitte tu mir nichts." Sie schien total durcheinander zu sein.
Plötzlich stand sie von der Couch auf und lehnte sich an der Wand an. Fast so als würde sie hoffen dass die Wand sich öffnen würde und sie dahinter verschwinden kann.

Mit schiefem Kopf beobachte ich ihr Handeln. Sie zuckte wild um sich herum.

"I-Ich gebe dir alles was du brauchst, aber bitte tue mir nichts" rief sie und brach ein zweites Mal in Tränen aus. Dann ließ sie sich fallen.

Ihre Beine waren angewinkelt und ihr Kopf in ihren Armen versteckt. Das sie weitere Tränen vergoß erkannte ich nur daran, weil ihr Körper zitterte.

Langsam schlich ich mich auf sie zu.

Sie hörte gar nicht mehr auf zu weinen.

Ich kniete mir zu ihr nach unten. Sie hob ihr Kopf und erschreckte sich ein zweites Mal.

"Ich habe nicht vor dir weh zu tun" versuchte ich sie zu beruhigen als sie weiterhin nur davon sprach ihr nichts anzutun.

Ihr verheultes Gesicht sah mir in die Augen.

"Du bist ein Mädchen? Hab mich schon gefragt welcher männliche Verbrecher so ein zierlichen Körperbau hat." Meinte sie und entspannte sich ein wenig.

Ihren nächsten Satz sagte sie ziemlich schnell "Aber trotzdem, du bist ein Verbrecher. Also, HIIIIIIIILFEEEEEEE" schrie sie wie verrückt.

Reflexartig hielt ich meine Hand vor ihrem Mund und drückte etwas zu.

"Halt die Klappe. Sonst tue ich dir wirklich was an" sagte ich wütend.

Ich glaubs nicht. Da versucht man jemanden aus Höflichkeit nichts anzutun und man bekommt nicht einmal richtig  die Chance dazu weil sie es gleich verkacken muss...

Ängstlich schüttete sie ihren Kopf
"Mh mh"

Ich griff ihr Arm und zog sie so ist auf die Beine.

Meine Hand hielt ich  immernoch gegen ihren Mund gedrückt. "Hör mir gut zu. Du gehst da jetzt rein-" ich zeigte auf das Badezimmer hinter ihr
"-ziehst dein Oberteil aus und gibst es mir."

Wenn ich raus gehe sollte ich möglichst wie sie aussehen. Sie hatte eine schwarze Hose und da ich auch eine an hatte musste da nichts gewechselt werden.

Sie nickte vorsichtig.

"Also gut"

Ich schubste sie leicht nach hinten und schloss die Türe.

In der Zwischenzeit griff ich nach der Jacke die auf der Couch lag.

Dann stellte ich mich wieder vor der geschlossenen Tür.

"Fertig?" Rief ich

"Fertig" bekam ich von ihr zurück

Ich öffnete ein kleinen Spalt die Tür. Riss ihr das Oberteil aus der Hand und reichte ihr die Jacke

"Zieh die an" Befehlte ich

Ich werde sie später einsperren. Und falls sie gesucht und gefunden werden sollte, will sie sicher nicht dass sie obenrum nur in BH gefunden wird.

Hätte ich auch nicht gewollt wenn ich an ihrer Stelle wäre

Ich zog mein Pulli aus und das elegante Oberteil an.

Mein Pulli konnte ich auf kein Fall liegen lassen. Man würde es untersuchen, Fingerabdrücke finden, dann meine wahre Identität, somit auch meine Adresse und zuletzt werde ich verhaftet. Dann Nachrichten im TV und große Schlagzeilen der Newspaper

"Erste Person der Miami Mafia nach Jahren endlich gefunden"

Blah blah blah

Ich steckte mein Pulli in mein Rucksack den ich bei mir hatte. Dann betrat ich das Badezimmer, nahm aus meiner Hosentasche ein Klebestreifen heraus. Ich teilte die Seiten, ließ das Papier auf den Boden fallen welches an der klebenden Seite befestigt war.

"Noch irgendwas zu sagen?" Fragt ich sie

"Du kleines Miststück. Ich wer-"

"Sorry, war mir zu blöd" grinste ich obwohl sie es wegen der Maske eh nicht sehen konnte, als ich das klebende Stück gegen ihren Mund befestigte.

Ich verließ das Badezimmer, schloss es ab. Dann nahm ich die Schlüssel heraus und steckte es in mein Rucksack.

Kurz bevor ich den Raum verließ schnappte ich mir die Cap die auf dem Schminktisch lag und setzte es drauf. Wichtig dabei war das mein Gesicht etwas verdeckt war denn nun musste ich die Maske entfernen und die Praktikantin spielen.

Als ich dort stand wo die Moderatorinnen vorhin noch standen und auf die Bühne schauen konnten, musste ich mir überlegen wie ich den nächsten Schritt wagen sollte.


Die MafiatochterWhere stories live. Discover now