Kapitel 118 -

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'Schon herausgefunden wer ich wirklich bin;)'
14:31

Genervt ließ ich mein Handy in die Tasche fallen. Ich konnte mich nicht einmal in Ruhe in der Umkleidekabine umziehen ohne von ihn gestört zu werden. Ich entschied mich dazu ihm nicht zu antworten. Ich werde schon noch herausfinden wo die Person steckt. Kann ja nicht entfernt von mir sein. Ich sollte mir wirklich darüber Gedanken machen wer ständig in meiner Nähe ist. Vielleicht sollte ich ihm ein kleinen Streich spielen. Sollte ich eine Person vermuten, schreib ich dieser eine Nachricht. Sollte die Person gleich danach ihr Handy heraus zucken und antworten, habe ich sie. So einfach. Ideen stehen mir nie im Weg.

"Mercedes?"fragte ich als ich mir nicht mehr sicher war ob sie noch hinter dem Vorhang stand. Vorhin hatte sie mir kurzerhand ein Kleid in die Hand gedrückt und mich zur Umkleide gezogen. Sie meinte als sie das Kleid sah, hatte sie mich direkt in diesem gesehen. 'Es wird dir stehen', 'Es ist dein Kleid', 'Bitte probiere es für mich an' waren ihre Worte als sie mich darum bat das Kleid anzuprobieren.

"Ich bin hier" bestätigte sie. Ich zog den Vorhang auf und stellte mich vor sie. Meine Hände hingen unsicher in der Luft. Ich wusste nicht was ich davon halten sollte. Es war schwarz, schlicht, eng und nichts besonderes. Mercedes Augen erhellten als sie an mir herunter schaute.
"Das musst du dir unbedingt kaufen"kreischte sie aufgeregt. "Aber wozu denn? Ich habe nicht vor irgendwo hinzugehen und das hier anzuziehen" meinte ich. Irgendwie konnte mir das Kleid nicht sagen wofür ich es anziehen sollte. Für eine Party? Nein, dazu reichen Hose und Top! Für eine Date? Ich musste lachen. Erstens, mit wem sollte ich bitte ausgehen? Außerdem hatte ich gar keine Zeit für ein Jungen. Das einzige was ich im Kopf habe ist die Mission und da sollte kein Junge im Weg stehen! Zweitens, selbst wenn es für ein Date wäre, wäre es zu freizügig!
Diese Kleid für den Alltag? Ich wiederhole gerne nochmal, dass das Kleid freizügig ist.

Ich fasse es nicht, dass ich das Kleid gekauft habe. Nur damit Mercedes nicht anfängt zu heulen. Ich habe sie gefragt wieso sie das Kleid nicht einfach für sich kauft, doch sie meinte das Kleid war schon meins als sie es sah...
"Wegen dir habe ich unnötig Geld verschwendet" beschwerte ich mich bei Mercedes.
"Sky, wegen ihr habe ich eine Hose, zwei Oberteile und sogar eine Sonnenbrille gekauft...eine Sonnenbrille!!" beschwerte sich Scarlett und wurde zum Ende immer lauter da sie es selber nicht fassen konnte. "Jetzt beschwert euch mal nicht so" lachte sie und lief in dem nächsten Laden herein. Scarlett und ich hinterher. "Das nächste Mal gehen wir ohne sie shoppen" flüsterte mir Scarlett zu. Ich stimmte zu.
"Das habe ich gehört" schrie Mercedes von weiter vorne.

Danny, Kyron und ich waren fertig mit dem shoppen also setzten wir uns auf die Sessel die in der Ecke des Geschäftes standen, während Mercedes und Scarlett sich noch weiter umsahen. Erschöpft lehnte ich mich zurück und schloss meine Augen, doch in der nächsten Sekunde als ich sie wieder öffnete sah ich kein Danny mehr. Nur noch Kyron und ich...

"Wo ist Danny?"fragte ich, lehnte mich angespannt vor und schaute mich um. Man Danny, wieso musstest du mich ausgerechnet jetzt mit Kyron alleine lassen?

"Er wollte nach Cappys schauen"antwortete er mir als er mich ansah. Sein Blick blieb an mir hängen und ich fühlte mich unwohl und war verwirrt. Wieso schaute er denn so? Plötzlich fing er an in sich hinein zu lachen, schüttelte sein Kopf und schenkte der Aufmerksamkeit einer Zeitschrift in der über Fußball berichtet wurde.
Hatte er mich gerade ausgelacht??
"Was denn?" Jetzt wo ich fragte, lachte er mehr. Er versteckte sein lautloses lachen nicht mehr hinter seiner Hand. Es brachte mich leicht zum lächeln sein lachen zu hören. Lachen stand ihm.

"Nichts" meinte er in sich hinein lachend.

Ich schüttelte mein Kopf. Obwohl ich neugierig war, sollte es mir egal sein. Mein Handy klingelte wieder und ich wusste sofort die Nachricht die ich bekam war von ihm.

'Ich bin ständig in deiner Nähe und spreche mit dir;)'
15:42

Verwirrt und etwas geschockt schaute ich auf meinen Display. Ein weiteres mal las ich mir diesen Satz durch, und noch einmal. Ich...ich dachte er wäre ein Stalker der mich 24/7 verfolgt und deshalb weißt wo ich mich wann befinde. Aber er spricht mit mir? Ich habe doch nur meine zwei beste Freundinnen und die drei Jungs bei mir. Sie sind die einzigen mit denen ich spreche! Oder...
Gestresst ging ich mir über die Haare, meine Augenbrauen waren zusammen gezogen und ich biss fest auf meine Zunge.
Beim Nachdenken ging mir etwas durch den Kopf. Ein Gedanke den ich gleich wieder los werden wollte, doch es war die einzige Erklärung.
Wir hatten ein Verräter unter uns. Mercedes, Jack, Scarlett, Kyron oder Danny.

Nein, das darf doch nicht wahr sein. Ich will mir das gar nicht vorstellen. Einer meiner Freunde, ein Verräter? Nie im Leben!!

'Dir ist wohl etwas aufgegangen;)'
15:45

'Ein Verräter also? Wie lange tust du das schon und wieso...wer verdammt nochmal bist du'
15:45

Ich war gerade so wütend. Ich kann es einfach nicht glauben das einer von ihnen wirklich ein Verräter ist.

'Darauf sollst du schon selber kommen;)'
15:46

Glaub mir, das werde ich. Die Person die dahinter steckt ist für mich gestorben.

"Alles okay bei dir?" Ich schreckte hoch als ich seine Stimme hörte. Kyron sah mich etwas besorgt an "Du siehst ziemlich sauer aus" stellte er fest.

"Glaub mir, das bin ich!" Sagte ich wütend ohne ihn anzusehen, stand auf und verließ das Geschäft. Kyron könnte auch dahinter stecken also konnte er sich seine Besorgnis sonst wo hinstecken. Jetzt muss ich den Täter finden...und zwar schnell.
____

In meinem Zimmer legte ich mich erstmal auf mein Bett und schloss meine Augen. Da ich schon wusste wie ich voran gehen würde und mit den Mädels anfangen würde sie aber noch nicht da sind wollte ich mich erstmals ausruhen.
Ich fasse es nicht, dass ich gerade an meine besten Freundinnen zweifle. Den beiden vertraue ich doch am meisten!

Eine Stunde dauerte es bis die Mädels in das Zimmer kamen. Beide mit unendlichen Tüten an den Händen. Ich beobachtete wie sich die Tüten auf ihre Betten warfen und sich selbst drauf schmissen. Da ich den Gedanken, einer der beiden sei es, loswerden wollte handelte ich sofort.
Ich schrieb eine Nachricht und als ich ab sendete, schaute ich auf Mercedes. Ihr Handy war zwar nicht in Sicht aber ich wusste sie hatte es nicht auf lautlos oder vibrieren eingestellt. Alle drei von uns hatten immer auf Ton. Eigentliche alle Mitglieder der Mafia.
Doch es erläuterte kein Ton. Das reichte mir schon.
Nun war Scarlett an der Reihe. Sie kam gerade aus dem Bad und nahm ihr Handy in der Hand. Ich sendete die Nachricht ab und wartete.
Doch auch von ihr kam nichts.

Ich schmiss mein Handy auf dem Boden und drückte mein Kopf gegen den Kissen. Dann ließ ich vor Frust ein Schrei heraus.
Ich war eine grauenvolle Freundin. Wie konnte ich nur den Gedanken daran verschwenden, einer der beiden sei ein Verräter?!
Mercedes und Scarlett, die länger als die Jung im Team waren!!

"Sky? Ist alles in Ordnung?"hörte ich Scarlett sagen. Im nächsten Moment spürte ich die Matratze sich senken.
Na super, sie machen sich sorgen um mich und ich zweifle an beiden.

"Alles easy" murmelte ich in meinem Kissen hinein.

Die MafiatochterWhere stories live. Discover now