Kapitel 125 -

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Skylars Sicht

Ich öffnete meine Augen, ließ mein Blick um die Umgebung schweifen und zuckte verwirrt die Augenbrauen zusammen bis ich realisierte, dass ich mich immernoch im Auto befand. Ich streckte mich und lehnte mich nach vorne.

"Wie lange fahren wir schon?" Fragte ich Danny der am Steuer saß.

"Drei Stunden" antwortete er.

"Also nicht mehr in Stamford?" Fragte ich nach und schaute nach draußen. Wir befanden uns wie am Anfang auf der Autobahn.

"Nein. Wir befinden uns gerade in Westerly, ich habe keine Ahnung wo sich ihr Ziel befindet" seufzte er.

Ich lehnte mich wieder zurück. Mercedes und Scarlett neben mir sind eingeschlafen und Jack, der vorne saß, hatte seine Kopfhörer auf und spielte etwas am Handy.

"Hast du sie gut im Blick?" fragte ich nach 'ner Weile. Ich hatte schon vergessen wie das Auto aussah, welches wir verfolgten.

"Ja. Es ist drei Autos vor uns."

Tonys Sicht

Schwer atmete ich aus. Ich suchte nach Luft, denn diese war gerade schwer einzuatmen. Ich drückte meine Augen fest zu und öffnete sie kurz danach wieder. Es war also die Realität...

Das was ich vor mir sah, existierte...

Ich griff nach meinen Haaren und zog daran. Würde mich jemand sehen, würde er denken ich wäre gestresst. Doch das war ich nicht.

Was war ich? Überrascht? Geschockt? Verwirrt? Aufgelöst? Unwissend? Fassungslos? Irritiert? Verstört? Konnte ich das alles gleichzeitig sein?

Ich griff nach dem letzten Stück im Karton. Sah es mir kurz an denn dann verlor ich mein Verstand. Ich stand ruckartig auf. Dadurch kippte mein Stuhl nach hinten doch mir war es egal. Ich schmiss den leeren Karton auf den Boden. Der ganze Inhalt der nun auf meinem Schreibtisch lag, landete auf dem Boden als ich es aggressiv runter warf. Im nächsten Moment landete alles wonach ich greifen konnte auf dem Boden.

Ich schrie, boxte gegen die Wand, schrie noch einmal...

Nachdem ich meine Wut ausließ, ließ ich mich erschöpft auf mein Bett fallen. Ich sah mir mein verwüstetes Zimmer an.

Als ich meine Augen schloss, erschien ein Bild vor mir.

Die drei geschlossen Türen.

Im dritten Stock.

Einer der Türen die ich oder Sky nie auf bekamen. Was ist wenn...

Skylars Sicht

"Was ist los?" Fragte ich unter Schock als ich merkte wie das Auto schneller wurde. Zum zweiten Mal war ich eingeschlafen und wachte auf, als ich spürte wie das Auto hektisch fuhr.

"Sie fahren zurück" meldete sich Danny. Zurück? Wieso kehrten sie um?

"Vielleicht haben sie uns bemerkt!?" sagte Scarlett.

"Verdammt, alles umsonst" regte sich Mercedes auf. Sie seufzte und beobachtete den Verkehr.

"Unmöglich. Wenn sie uns bemerkt hätten, würden die rasen" meinte Danny. Da hatte er Recht. Hätten die uns erwischt, würden sie mit zu hohen Tempo davon rasen, stattdessen fuhren sie die Ausfahrt und die Strecke auf dem Rückweg in einem normalen Tempo.

Doch dann fiel mir etwas ein. "Was ist wenn sie uns bemerkt haben, es sich aber nicht anmerken lassen weil sie etwas vor haben? Was ist wenn wir in eine Falle geraten?" Sprach ich meine Gedanken aus.

Es konnte doch stimmen!

"Das denke ich nicht" meldete sich Jack und legte seine Kopfhörer weg. "Danny, fahr ihnen ganz normal hinterher. Die haben schon nichts gemerkt"

Danny nickte.

Mit offenem Mund sah ich zu Jack. "Aber das kannst du doch nicht wissen, was ist wenn-" bevor ich mein Satz zu ende sprechen konnte, unterbrach er mich.

"Ich bin mir sicher, Sky. Vertrau mir einfach!" Er sah mir in die Augen. Wieder einmal hatte er diesen Blick drauf den er nur machte, wenn ich ihm etwas versprechen musste oder einfach auf ihn hören sollte. Ich nickte, am Ende hatte er immer Recht.

Hoffentlich auch dieses Mal.

Kyrons Sicht

Völlig erschöpft vom Training, setzte ich mich auf die Couch. Vor zwei Stunden, als ich die Halle betrat, sind Tyler und Mike auf mich los gegangen. Hätte auch nichts anderes erwartet wenn man denkt, dass ich sie verraten habe.

Zwei Stunden zuvor

Ich erinnerte mich an die letzten Worte von Mr. Jordan als ich ihm die Beweise gab und er in so kurzer Zeit ein genialen Plan hatte.

"Verhalte dich weiterhin ganz normal. Wenn einige denken, du gehörst der N.Y.S  dann lass sie so denken. Wenn andere auf deiner Seite bleiben, besser so. Du hörst ab jetzt nur noch auf mich. Wenn ich dir etwas Befehle, dann tust du das!"

Aber das mache ich doch schon seit dem die Teams zusammen gepackt wurden und er für diese Mission mein neuer Boss wurde- dachte ich mir

Was auch immer. Ich stieg aus meinem geliehenen Sportwagen und betrat die Halle. Ich beobachtete wie Matt und Noah in den Computer-Raum traten und die Türe sich schloss. Will, Henry und Wesley traf ich unten im Gym.
Ich steckte meine Sporttasche in mein Spind und lief zu den Jungs.

Sobald ich dem Ring näher kam, wo Will und Wes kämpften und Henry von der Seite zuschaute, wurde ich von allen drei angeschaut.
Alle drei hatten ein skeptischen Blick auf mich gerichtet und sahen mich von oben bis unten an. Verwirrt verlangsamte ich meine Schritte bis ich letztendlich zwei Meter vor ihnen stehen blieb. Sie traten gemeinsam aus dem Ring und blieben ebenfalls stehen. Nun verschränkte Will seine Arme vor die Brust und sah mich mit hochgezogener Augenbraue an.
Einige Sekunden bräuchte ich bis ich realisierte wieso sie sich so verhielten.

"Ihr denkt doch nicht etwa-" seufzte ich doch wurde von einem lachenden Henry unterbrochen.

"Du?Die N.Y.S? Zusammen arbeiten?" Lachte er und stützte sich an den Beinen "Nie im Leben" lachte er.

"Die sind Schuld, dass das Leben deiner Familie abgefuckt ist. Wie können die anderen denken dass du für sie arbeitest" lachte nun Wesley.

Naja, die anderen wissen tatsächlich nicht, dass die N.Y.S die Schuld an meiner nicht so perfekten Familie trägt, aber trotzdem hatte Wesley Recht.

Wir setzten uns auf die Matte im Kreis.

"Wie kommen sie überhaupt darauf?" Fragte Henry und zog sich sein verschwitztes T-Shirt aus.

"Man hat mich dazu gebracht" sagte ich trocken. Gleich danach erntete ich verwirrte Blicke

"Hä?"

"Was?"

"Wie jetzt?"

Im selben Moment betraten Tyler und Mike das Gym. Während Mike uns nicht bemerkte und direkt zum Boxsack lief, rannte Tyler wütend auf mich zu.

"Komm her, du Verräter" aggressiv blieb er vor mir stehen und bevor ich reagieren konnte, packte er mich am Kragen und zog mich hoch.

Gegenwart

So kam es zu einer einseitig gewollten Prügelei zwischen mir und Tyler. Da ich kein Grund hatte ihn zu verletzen, war ich der einzige mit blauen Flecken und Kratzern im Gesicht und bevor es schlimmer wurde, wurde er von Mike zurück gezogen und unter Kontrolle gebracht.
Also ging ich hoch und setzte mich auf die Couch.

Wenn die anderen weiterhin denken sollen, dass ich ein Verräter bin dann darf ich mich in den nächsten Tagen auf mehrere Kunstwerke an meinem Körper freuen.

Die MafiatochterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt