~16.2~

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Das Licht blendete meine Augen. Schnell kniff ich sie leicht zusammen, bis sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnten. Eine leuchtende Lichtsäule ragte vom Boden in die Höhe. Als einzige Lichtquelle weit und breit beleuchtete sie den ganzen Raum. Die Lichtsäule bestand aus langen Fäden von denen die Helligkeit stammte. Zusammen webten sie sich zur Säule.

Es war, als würde es mich herausfordern es anzusehen. Langsam berührte ich die Energie. Elektrizität zwang sind durch meinen Körper hindurch, in jede Zelle meines Körpers. Drohte sie zu verbrennen, sie zu Schutt und Asche zu verbrennen. Es war als hätte ich in die Steckdose gelangt. Nein. Schlimmer, als das. Es war die größte Folter, die ich je gespürt hatte. Jedes Molekül schien sich voneinander abzustoßen und so meinen gesamten Körper zum Einsturz zu bringen. Charon lachte neben mir. Er hatte mich absichtlich nicht gewarnt. Wo zur Hölle war ich hier? »Wo genau liegen diese ganzen Orte?«

»Neben deiner Welt.«, erklärte er froh.

»Wie ein Planet? Oder eher einer Parallelwelt?«, fragte ich begeistert. Mit dem Gedanken an andere Planeten war ich vertraut. Mit dem Wissen an deren Existenz war ich aufgewachsen. Aber Parallelwelten gab es nur in Filmen und Büchern. Das ich hier in einer Art Parallelwelt sein solle, fiel mir schwer zu glauben.

»Weder noch. Es ist eine Welt die abgegrenzt ist von allen Welten. Nur durch den Tod kann man sie erreichen.« Er zog an meinem Geist. Wie ein Kind wurde ich hinter ihm her geschliffen. »Komm mit. Ich zeig dir wo Nalhyka ist.«

Die war mir im Moment vollkommen egal. Ich war froh hier weg zu kommen. Das einzige was ich wollte war nie wieder die Berührung dieser weißen Energie zu spüren. »Wo würde ich hinkommen, wenn ich sterbe?«, fragte ich gespannt. »Ich weiß. Ich bin unsterblich. Aber es gibt ja trotzdem Wege mich zu töten. Wo würde ich landen?«

»Das entscheide nicht ich.«, sagte er schlecht gelaunt.

»Wie? Wer sollte es sonst entscheiden? Hast du etwa einen Boss?«, zog ich ihn auf. Insgeheim hoffte ich, dass die Antwort darauf „Nein" lauten würde. Der Gedanke, es gäbe jemanden, der Mächtiger als Charon -und so auch ich- gefiel mir ganz und gar nicht.

Sein Gesicht wurde düster. »Nein. Aber als ich mein Urteilsvermögen über Gut und Böse verlor, übertrug ich diese Aufgabe der gerechtesten Person die ich kannte. Leider kann ich das nicht Rückgängig machen. Dafür habe ich damals gesorgt.«

Etwas vor mir leuchtete blau und unterbrach so die Unterhaltung, die ich gerade mit Charon geführt hatte. Es war eine blaue Energie. Ich konnte spüren, wie die Energie pures Glück empfand. So etwas hatte ich noch nie gespürt. Fast verätzte es mein jetziges, dunkles Dasein. Erst als er sich bewegte erkannte ich es. Es war eine Seele. Ich wusste sogar, dass es Nalhykas Seele war. Ihre Freude strahlte mir entgegen und drohte mich zu verbrennen. Sie kam auf mich zu und ich wich zurück, um den Schaden einzudämmen, den sie verursachen würde, wenn sie mir zu nah kam.

»Ivy. Du bist es. Du bist es wirklich.«, sagte sie froh und ich fühlte ihre Freude. Ihre Seele sprühte fast schon Funken. »Ich meine... Es tut mir leid, dass du tot bist.«

»Ich bin nicht tot.«, erwiderte ich kurz angebunden.

»Es hat uns alle viel Zeit gekostet, um das zu akzeptieren. Aber ich verspreche dir, dass es vorbeigeht. Hier ist es toll. Ich könnte mir keinen besseren Ort vorstellen, um die Ewigkeit zu verbringen.« Sie glaubte mir nicht. Wen wunderte das auch. Ich hätte mir auch nicht geglaubt. Es gab schließlich keinen anderen Grund, warum ich hier sein konnte. Die Wahrheit, dass ich -von dem mächtigsten Wesen des Universums, der über den Tod entschied- eingeladen worden war, erschien absurd. Um nicht zu erwähnen, dass wir „Freunde" waren. Dagegen war der Gedanke, dass ich gestorben war plausibel.

Dark Neyfrem #2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt