~27.2~

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So hell wie es in der Nähe des Weltenbaumes gewesen war, fühlte es sich nun an, als wäre mir das Augenlicht genommen worden. Es dauerte einige Minuten bis ich etwas in der Dunkelheit erkennen konnte.

»Haltet euch breit. Wir können jeden Moment angegriffen werden.«, hörte ich Mehyl -nicht weit von mir- brüllen.

Ich versuchte der Stimme zu folgen und an den Umrissen Mehyl zu erkennen, doch ich scheiterte. Ein Schleier aus Dunkelheit lag auf meinem Augen. Erst als ein Lichtschein auf Mehyl fiel, konnte ich ihn erkennen und lief zu ihm. Doch noch bevor ich ihn erreicht hatte begannen alle um mich herum zu schreien. Sie hatten wohl auch ihr Augenlicht zurück erlangt.  »Volari!!!«, brüllten die Stimmen. Ich schaute mich nach den sogenannten Volari um, welche alle in Panik versetzt hatten. Erst als ich nach oben schaute sah ich es. 

Mindestens ein dutzend Kreaturen schwebten weit über uns. Nur durch das Feuer, dass sie spien konnte ich sie erkennen. »Es sind Drachen.«, sagte ich bestaunt. Sie waren wunderschön. Durch das Licht, welches ihre Flammenwolken spendete, sah man, wie ihre Schuppen mit jeder Bewegung in den unterschiedlichsten Grüntönen schimmerten. So wunderschön und tödlich zugleich. Es war hypnotisierend sie fliegen zu sehen. Wie sie mit jeder Bewegung mit dem Licht tanzten, als wären die Strahlen nur erschaffen worden, um genau mit diesen Kreaturen im Einklang zu sein und sie erleuchten zu lassen. 

Ihr Anblick war magisch.

»Das sind Volari.«, entgegnete Mehyl angewidert, die scheußlichsten Wesen, die es gibt. Verwundert musterte ich Mehyl eingehend. Er fand diese Wesen anschaulich? Sie waren wohl eher erstaunlich. Dabei hatte ich immer den Eindruck gehabt, dass Mehyl jede Art von Wesen -egal wie grausam- immer gemocht hatte. Das hang schließlich mit einer seiner Fähigkeit Wesen zu kontrollieren zusammen. Er hatte eine tiefe Verbindung zu allen Kreaturen. Genau wie meine Jānavara-Verbindung mit Rrru.

»Du magst sie nicht?«, fragte ich erstaunt, ohne meinen Blick von den Volari zu lassen.

»Ich hasse diese Viecher.«, entgegnete er entgeistert, als wäre es offensichtlich, dass sie schreckliche Kreaturen sein. »Es sind wohl die einzigen Kreaturen die ich nicht bezwingen kann, so scheint es.«

Das weckte in mir eine Erinnerung. Es war in einer von Maysers Erinnerungen gewesen, die ich damals von Hylohsar  zurückbekommen hatte. Es musste wegen der Prüfung sein.

Ein Lachen entfuhr mir. »Du hast in deiner ersten Prüfung zum Anführer gegen mich verloren, weil ein Drache dich in Asche verwandeln wollte.«

»Woher weißt du das?«, fuhr er mich an und sah mich abschätzend an. Mein Wissen konnte Gefährlich für mich werden, wenn Mehyl dadurch dachte, dass ich eine Gefahr für ihn darstellte.

»Das erzählt man sich.« Ich konnte nicht aufhören zu lachen. Mehyl so vor mir zu sehen und zu wissen woher seine Angst vor Drachen kam.

»Niemand weiß davon. Nur du wusstest es, weil du damals nach der Prüfung in meinem Kopf herumgestochert hattest.« Seine Blick bohrte sich durch mich hindurch, als wolle er auch in meinen Kopf.

Stimmt, dass es ein Drache war wusste ich nur aus seinen Erinnerungen. Das war nicht etwas das an die Öffentlichkeit gelangt war.

»Des wusste es. Anscheinend hatte ich es ihm verraten.«, log ich.

»Ich hasse die Erinnerung an diesen Tag. Es war so demütigend. Und als ob der Abbruch der Prüfung nicht schon genug gewesen war, bist...« Er stockte, als wäre ihm erst bewusst geworden, dass er es noch laut aussprach.

»Hasst du die Drachen deshalb?«, fragte ich.

»Volari.«, entgegnete er nur. Ich dachte schon er würde mir nicht antwortet, doch dann fügte er hinzu: »Es sind die einzigen Wesen, die sich nicht von mir kontrollieren lassen.«, wiederholte er.

Dark Neyfrem #2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt