~22.2~

658 62 10
                                    

Es war nicht so, als würde mir dieser Krieg besonders viel bedeuten, oder als würde ich genauso versessen, wie Mehyl, darauf sein die Neyfrem und alle anderen Rassen auszurotten. Aber ich verstand wie wichtig es war an das Heilmittel zu kommen. Sollte ich Kinder haben wollen, würde ich mir auch jemand außerhalb der dunklen Neyfrem suchen müssen oder die Gefahr in Kauf nehmen, dass meine eigenen Kinder mich töten könnten. Das Heilmittel würde uns einen großen Schritt nach vorne bringen. Wir werden uns fortpflanzen können und mehr reinrassige Neyfrem gebären können. Natürlich war Mehyl versessen dieses Heilmittel in die Finger zu bekommen. Er hatte sich zur Aufgabe gemacht, die dunkle Rasse zur Stärksten von allen zu machen. Und sich mehr als jeden anderen. Sein Erbgut, gab ihm schon die wichtigsten Voraussetzungen dafür. Wenn es ihm gelang, seine DNA so zu verändern, dass er auch noch das Wolfbestien Gen aktivierte, würde niemals jemand seine Position streitig machen können.

»Wir müssen die Anführer überzeugen uns zu helfen.«, drängte ich weiter, denn genau das hätte auch Mayser gemacht. Caleb sah mich grinsend an, so als hätte ich bestätigt, was er schon die ganze Zeit gewusst hatte.

Ceyl wollte schon das Wort ergreifen, als Bay ihm hastig zuvorkam. »Wir werden darüber nachdenken, Mayser.«, sagte er nur.

»Wir werden darüber nachdenken?«, entgegnete Ceyl dennoch. »Sie hat ja nicht einmal beweise, dass Mehyl wirklich zurück ist. Ihre Besessenheit hat sie noch nie abgelegt. Ich wage zu bezweifeln, dass ihr irgendjemand, der noch bei verstand ist, glauben wird.«

»Wenn fast die Hälfte der Anführer Mehyl gesehen hat, dann werden die restlichen ihr auch glauben. Mayser ist schließlich nicht die einzige, die gegen ihn kämpft. Wir sind alle hier, weil wir ihn gesehen und unter Mehyl gelitten haben.«, erwiderte Caleb so stur wie immer, sagte dabei aber was wir alle am liebsten gesagt hätten.

»Du hast ihn also gesehen?«, fragte Aryn und versuchte ernst zu bleiben. »Und du wurdest von ihm entführt.«

»Wir wurden alle von ihm entführt.«, widersprach Caleb trotzig. Damit war seine Glaubwürdigkeit dahin.

»Und wie habt ihr es da rausgeschafft?«, konterte Rid, der genauso wie seine Onkeln Caleb nicht glaubte.

Caleb überkreuzte seine Arme wütend. »Mayser hat uns alle gerettet. Sie hat sich...«

»Ihr müsst uns nicht glauben.«, unterbrach ich ihn, bevor er noch verriet, dass ich ein dunkler Neyfrem war. »Das einzige worum ich euch bitten kann, ist an unserer Seite zu kämpfen, wenn es soweit ist. Dann werdet ihr ja sehen, ob es nur unsere Einbildung ist.«

»Wir werden immer an deiner Seite kämpfen, Mayser.«, versprach Bay und sah mich aufrichtig an. Wir mussten uns früher wirklich sehr nahegestanden haben, damit er mir so ein Versprechen so leichtfertig gab.

»Ich weiß nicht was du vorhast oder warum du deine Cousins dazu bringst, dir zu versprechen gegen Mehyl zu kämpfen, wo du doch ständig behauptest, dass du auf seiner Seite stehst.«,hörte ich Lucs Stimme in meinem Kopf.

»Ich habe nie behauptet, ich sei auf seiner Seite. Die einzige Seite auf der ich bin ist meine eigene und im Moment kommt es mir gelegen auf Mehyls Seite zu sein. Bei ihm lerne ich zu kämpfen und meine Fähigkeiten zu benutzen. Außerdem kann sogar mehr für mich daraus hervorspringen, wenn ich meine Cousins dazu bringe mir zu vertrauen.« Warum ich Luc diese Information gab, war mir unklar. »Aber denk ja nicht, dass ich auf eurer Seite bin. Sonst wirst du genauso enttäuscht werden wie Caleb.«

»Das werden wir sehen. Ich denke, dass die Prophezeiung irgendwie eintreffen wird.«, erwiderte Luc nachdenklich.

»Ja der letzte Teil wird eintreffen." Das untergehen der Welten vorhergesehen". Dadurch werden wir unaufhaltsam werden.«

Dark Neyfrem #2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt