~18.2~

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Er war schon hier. »Verdammter, Mistkerl.«, murmelte ich. »Was willst du hier? Du bist hier nicht erwünscht.«

»Ich bleibe trotzdem.« Er grinste herausfordernd.

Luc sah zu Freya und konnte seinen Blick nicht lange aufrechterhalten. Sein Blick streifte weiter und blieb bei Zach hängen. Man konnte förmlich sehen, wie die Wut in ihm aufstieg. Er presste sein Kiefer zusammen und man konnte trotz der Entfernung seine Zähne knirschen hören.

»Du bist mit diesem Verräter hier?« Luc ging blitzschnell auf Zach zu und schlug ihm mit voller Wucht seine Faust ins Gesicht. Er ließ nicht von ihm ab und schubste ihn gegen einen Baum. Mit seinem Arm presste er ihm die Atemwege ab. Niemand hielt ihn davon ab. Caleb wusste nicht, dass er nicht wirklich Des war. Attica war es -wie auch mir- egal. So blieb nur noch Freya, die versuchte Luc von Zach zu zerren. »Luc. Nicht. Er ist...«

»Er ist ein Verräter. Wegen ihm warst du auch eingesperrt.«, unterbrach sie Luc.

»Hör auf damit.«, Freya schlug ihn in die Seite.

Bevor sie weitersprechen konnte schrie Luc sie weiter an: »Seid ihr jetzt alle vollkommen verrückt geworden.« Ich sah ihr an, dass Luc sie verängstigte. Noch nie hatte ich ihn so verärgert gesehen. Vor allem aber, hätte ich nie gedacht, dass Freya vor irgendetwas Angst haben könnte. Sie war von Anfang an so taff gewesen. So dickköpfig und stark. »Wieso fallt ihr alle immer wieder auf Deshar rein? Er hat uns alle hintergangen!«

»Das ist Zach.«, schrie Freya endlich zurück. Luc sah sie an, als hätte er jetzt den Beweis bekommen, dass sie wirklich verrücktgeworden war.

»Ivy hat Des umgebracht und Zach in seinen Körper gesetzt.«, erklärte sie. Er warf mir einen unsicheren Blick zu. Ich zuckte nur mit den Schultern.

»Luc.«, keuchte Zach. Luc ließ endlich von ihm ab. Zach rang nach Luft.

»Tut mir leid Zach.«, entschuldigte sich Luc und strich sich über die Haare. »Werde mich wohl noch an deine Visage gewöhnen müssen.«

»Ist schon gut, Mann.«, erwiderte Zach und klopfte ihn versöhnlich auf die Schulter. Lucs Augen funkelten mich böse an. Was wollte er jetzt schon wieder? Er hasste Des und ich hatte ihn praktisch umgebracht. Luc sollte mir lieber dankbar sein. Seine Gefühlsschwankungen gingen mir langsam auf die Nerven. Luc versuchte seine Laune in den Griff zu bekommen und wandte sein Blick von mir. Sein blick fiel auf Rrru und obwohl ich es nicht mehr für möglich hielt, steigerte sich seine Wut.

»Genau die zwei Dinge die ich am meisten Hasse, sind hier. Hast du den Verstand verloren mit einem Ivok zu reisen?« Irgendwie verstand ich seinen Ärger. Ein Ivokrudel hatte seine leiblichen Eltern getötet, aber er sollte sich nicht so anstellen. Wegen so belanglosen Sachen in die Luft zu gehen, brachte ihm auch nichts. »Das sind blutrünstige Wesen.« Rrru blickte zu mir auf, als hätte sie Luc verstanden und würde auf meine Antwort warten.

»Ganz ehrlich Luc? Du kannst wieder gehen. Keiner hat dich eingeladen!«, erwiderte ich und legte so viel Ruhe in meine Stimme, wie es mir möglich war.

»Ich brauche keine Einladung, um an einem öffentlichen Ort zu sein.«, erwiderte er.

»Hiermit bist du herzlich eingeladen.«, mischte sich Freya ein. »Dann gibt es wenigstens jemanden in dieser Gruppe, der noch bei Verstand ist.« Zach warf ihr einen Blick zu, den ich nicht deuten konnte. War er verletzt? Das konnte er ihr nicht wirklich übelnehmen. Er hatte sich freiwillig dafür gemeldet, dass seine Seele von seiem Körper abgetrennt wird. Seine Hülle war jetzt für immer verloren. Zach steckte bis zu seinem Tode in diesem fremden Körper. So jemand war also sicherlich nicht bei Verstand.

Dark Neyfrem #2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt