Kapitel 20

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Mein Atem ging schwer, als ich mich mit ganzer Körperkraft mit dem Rücken gegen den Schrank stemmte. Ich vermutete, dass der Gefallen, den ich für ihn tun sollte, mit Sicherheit etwas mit Lisa zu tun hatte. Deshalb war ich auch nicht sonderlich begeistert darüber, seine Worte anzuhören.

Doch dass sich das Blatt so drastisch wenden würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Doch war es nicht genau das, was ich immer wollte? Vom ihm begehrt zu werden, als Frau wahrgenommen und geliebt zu werden? Eigentlich war das haargenau das, was ich mir vom ersten Augenblick an, seitdem ich ihm das erste Mal im Park begegnet war, wünschte. Und dennoch stand ich nun vor ihm und war sprachlos über seine 180 Grad Wendung. Ich konnte ihm regelrecht ansehen, dass er den Entschluss gefasst hatte, mich hier und jetzt zu nehmen. Müsste ich mich nun jetzt nicht darüber freuen? Einen Luftsprung vollziehen? Doch das Einzige was mir in den Sinn kam, war mich von ihm fernzuhalten. Meine Füße stießen gegen die Stempel des Schrankes. Ich konnte nicht weiter zurück. Mein Herz hämmerte in der Brust, als würde es zu wenig Sauerstoff bekommen. Mit schweren Schritten kam er auf mich zu und ließ mich mit seinen hypnotisierenden stahlgrauen Augen keine Sekunde aus den Augen. Sein schiefes, freches Lächeln ließen ihn noch umwerfender aussehen, als er ohnehin schon war. 

"Du spielst mit dem Feuer", hatte er damals gesagt. Jetzt wusste ich, worauf er hinauswollte. Doch ich hatte mich bereits verbrannt, es war zu spät um zurück zu rudern und Torben würde mich dieses Mal nicht einfach so stehen lassen. Das sah ich ihm eindeutig an. Himmel, mir war das im Augenblick alles zu viel. Er meinte es tatsächlich ernst, so wie er mit seinem zielsicheren Gang in seinen abgetragenen Stiefeln auf mich zukam. Er genehmigte sich noch einen großen Schluck von seiner Brühe aus dem Tonkrug, bevor er das Gefäß belanglos zu Boden warf. Seine stahlgrauen Augen bohrten sich in Meine und trieben meinen Puls ins Unermessliche. Er band sich seine langen Haare zusammen und musterte mich so intensiv, dass ich das Gefühl hatte, er würde mich mit seinen Augen ausziehen. Wie lange hatte ich mir diesen Blick von ihm gewünscht?

Meine Augen verirrten sich zu seiner ausgeprägten nackten Brustmuskulatur. Einige Tropfen rannen über seinen Oberkörper und ich verspürte sofort das Verlangen, sie abzulecken. Zu probieren, ob es nun Wasser oder Schweißtropfen waren, die an ihm hinabliefen.

Ich kreuzte die Beine um das pochende Gefühl der Lust zu lindern. Es brachte nicht sonderlich viel. Nervös biss ich mir auf die Unterlippe. Als er seine linke Hand neben mir auf die Schranktür schlug und mir unglaublich nahekam, glaubte ich beinah zu ersticken.

"Wie oft wollte ich schon an deinen Lippen knabbern. Ich finde, heute ist der perfekte Tag dafür."

Langsam strich er mit seinem Daumen über meine Unterlippe und knurrte leise, aber fordernd. Mein Herz wollte sich gar nicht mehr beruhigen. Es geschah einfach alles viel zu schnell. Ich ging meine Optionen kurz im Kopf durch. 

Also entweder ich flüchte aus meinem eigenen Zimmer und lasse Torben alleine zurück, oder ich lasse mich auf die Situation ein...

Als Torben noch einmal mit seinem Daumen über meine Unterlippe fuhr und sich fest an meinen Körper presste, war in meinem Kopf alles wie weggewischt. Ich schloss die Augen und genoss seine Berührungen auf meiner Haut. Als ich das Gefühl hatte, er habe sich von mir zurückgezogen, öffnete ich wieder meine Augen. Sein Blick traf Meinen. Er beobachtete mich eingehend und ich konnte ihm ansehen, dass auch er um Beherrschung rang. Wieder biss ich mir nervös auf die Unterlippe, als meine Blicke zu seinem Oberkörper wanderten. Torben knurrte wie ein wildes Tier, als könne er mein Verlangen nach ihm spüren.

Vorsichtig strichen meine Finger über seine Brust. Scharf zog er die Luft ein, als hätte er sich an etwas verbrannt.

"Ich will dich. Hier und jetzt", kam es aus seiner Kehle.

BLACK FEATHER (Wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt