Kapitel 25.3

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"Da gebe ich dir ausnahmsweise Recht. Du kannst hier nicht weg."

Liam ließ sich auf einem Felsvorsprung gegenüber von mir nieder und betrachtete mich. In seinem pechschwarzen Mantel und seinem Zylinder lehnte er sich auf seinen dunklen Stock, auf dessen Spitze die feuerrote Kugel kaum zu übersehen war. Mit seiner schlaksigen Figur wirkte die voluminöse lange Lockenpracht auf seinem Kopf irgendwie Fehl am Platze. Doch sie wurde durch den Zylinder in Schach gehalten. 

"Wirklich schade, dass du uns nicht weiter vorhanden bleibst. Unsere Schlange hat dich mittlerweile vollkommen infiziert."

"Du bluffst. Ich bin immer noch dieselbe."

"So? Glaubst du? Soll ich dir das Gegenteil beweisen?"

Ich hielt seinem Blick stand, schwieg jedoch, weil ich mir nicht wirklich sicher war, ob ich das, was er mir preisgeben wollte, auch bereit war zu sehen.

"Diese Schlange wurde hier unten erschaffen."

"Diese Schlange gehörte meinem Vater", unterbrach ich ihn. Wut kochte in mir auf.

"Genau, sie gehörte deinem Vater. Na, kannst du es dir denken..."

 Liam ließ mir genug Zeit darüber nachzudenken, bis es schließlich in meinem Köpfchen Klick machte. 

"Nein! Das kann nicht sein!"

"Und ob."

Sein Lächeln wurde mit jedem bisschen Erkenntnis von mir, breiter und mein Zorn nahm immer mehr einen Platz in meinem Inneren ein. 

"Lügner!"

Er klatschte in die Hände.

"Da haben wir deinen Beweis! Du hast dich nicht mehr im Griff! Alles Negative sprudelt aus dir heraus und bündelt sich zu einer enormen Kugel, die aus deinem Inneren nach draußen will, stimmts?"

Ich schwieg und biss die Zähne zusammen.

"Diese Schlange ist schon sehr alt und hat bisher immer gute Dienste geleistet. Aber keine Angst, dein Vater wurde dazu gezwungen einige Erkundungen für uns zu machen, um Bodhir in den Himmel einzuschleusen."

Schockiert betrachtete ich Liams amüsiertes Gesicht.

"Bodhir ist gar kein Engel?"

"Noch nie gewesen."

"Vincent, dein Vater, hat sich dann irgendwann selbst von der Schlange befreit."

"Er hat sich den Arm entfernt", beendete ich seinen Gedankengang.

"Genau."

"Was ist aus meinem Vater geworden?"

"Er ist geflüchtet. Meine treuen Kopponen haben ihn allerdings im Flugzeug wieder eingefangen und hier nach unten in eine Zelle verfrachtet."

Er machte eine kurze Pause, bevor er weitersprach.

"Er hatte einen qualvollen Tod und wollte bis zum Schluss nichts darüber sagen, wo du dich befindest. Deine Mutter hatte sich bereits im Flugzeug in den Tod gestürzt."

"Ich weiß", flüsterte ich mehr zu mir selbst.

"Was?"

"Ich sagte, gut so."

Er wusste, dass ich gelogen hatte, ließ es aber auf sich beruhen. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, welchen Qualen mein Vater ausgesetzt worden war und das alles um mich zu schützen.

"Wie ich schon sagte, diese Schlange ist sehr alt."

Nachdenklich betrachtete ich ihn, während mich gleichzeitig ein stechender Schmerz durchzuckte.

BLACK FEATHER (Wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt