Gerettet (3/3)

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Langes Kapitel

Draco pov

Der Schwarzhaarige lehnt mit dem Kopf am Fenster und schläft. Er ist vor gut einer halben Stunde eingeschlafen. Noch habe ich ihm nicht gesagt, dass ich ihn nicht nur einen Freitagnachmittag lang entführe, sondern eine ganze Woche lang. Wenn er natürlich nicht bleiben will, werde ich ihn früher zurückfahren. Im Kofferraum habe ich eine Tasche mit Sachen für ihn, da ich ja nicht von ihm verlangen kann, dass er eine ganze Woche in seinem Anzug rumläuft. Als wir an einer roten Ampel halten müssen, ziehe ich Harry vorsichtig die Brille von der Nase und schiebe sie in meine Haare, da ich vermute, dass sie drückt. Dann fahre ich weiter. 

~*~*~

Harry pov

Ich öffne verschlafen die Augen. Mein Nacken und mein Rücken schmerzen ein wenig. Ich sehe mich um, um herauszufinden, wo ich bin, sehe aber alles nur verschwommen. "Wo ist meine Brille?" frage ich müde. "Hier." Ich greife nach dem verschwommenen Gestell meiner Brille und setze sie mir auf. Ich sehe Draco, der mir zulächelt. 

Okay, ich bin im Auto eingeschlafen und jetzt liege ich in einem Bett. "Wo bin ich?" frage ich leise. "Wir sind in Wiltshire." "In Wiltshire? Das ist 100 Meilen weg von London!" "102 Meilen um genau zu sein. Es dauert aber nur knappe zwei Stunden von London bis hierher." sagt Draco schulterzuckend und legt sein Buch zur Seite. "Wie bin ich ins Haus gekommen?" frage ich noch immer verschlafen. 

"Ich hab die Tür des Autos geöffnet, dich abgeschnallt, rausgehoben, die Tür zu getreten und dich ins Haus getragen." antwortet der Blonde. "Und was ist das für ein Haus?" "Hier wohne ich. Das Manor ist seit Jahrhunderten in Familienbesitz. Und ich habe morgen Geburtstag und ich hatte gehofft, dass du mit feierst." "Du hast Geburtstag? Warum sagst du denn gar nichts? Ich habe kein Geschenk für dich!" Draco zuckt mit den Schultern: "Wir kennen uns erst seit drei Wochen und sehen uns erst zum zweiten Mal. Du brauchst kein Geschenk für mich. Schließlich musst du meine Familie ertragen." 

Ich schweige. Plötzlich klopft es und kurz darauf kommt ein großer, grimmig dreinblickender Mann mit schulterlangen schwarzen Haaren in den Raum. "Will ich es wissen?" "Hallo auch, Severus." lacht Draco. "Dein Vater fragt, was du zum Abendessen willst." Draco sieht zu mir und ich zucke mit den Schultern. "Ist mir egal, irgendwas Leckeres." Der dunkelhaarige Mann verschwindet wieder. Verwirrt sehe ich zu Draco: "Wer war das?" 

"Das war mein Patenonkel Severus Snape. Er ist eigentlich echt cool, wenn man sich erstmal an ihn gewöhnt hat. Aber glaub mir, das war noch nicht das Schrägste, was du erleben wirst." Er lächelt mir undurchdringlich zu, steht dann auf und zieht sich plötzlich seinen Pullover über den Kopf. Etwas perplex betrachte ich ihn. Ziemlich viele lange Narben, die aussehen, als wären es mal Schnittwunden gewesen, zeichnen seinen Oberkörper. Und obwohl Draco wirklich schlank ist, zeichnet sich auf seinem Bauch ein leichtes Sixpack ab. Er sieht wirklich heiß aus. Ich beobachte ihn dabei, wie er ein Hemd drüber zieht und die Knöpfe schließt. 

Dann schaut er wieder zu mir: "Willst du meine Familie kennenlernen?" "Ähm... Naja... Ich sehe bestimmt furchtbar aus. Vielleicht sollte ich mich erstmal duschen." Draco deutet auf eine Tür: "Da ist das Bad. Handtücher liegen im Regal. Duschbad kannst du das benutzen, das dasteht." Ich nicke schüchtern und gehe zum Bad. "Willst du mir dein Hemd geben, Harry? Dann bügle ich es schnell." Wortlos knöpfe ich mein Hemd auf und gebe es ihm mit einem genuschelten Danke. 

Dann verschwinde ich schnell ins Badezimmer, damit er keine Chance hat, meinen nackten Oberkörper lange zu betrachten. Schnell ziehe ich mich komplett aus und steige in die Dusche. Ich beeile mich mit duschen und versuche danach meine Haare wieder hinzubekommen. Diese wollen allerdings, genau wie heute Vormittag schon, nicht so, wie ich will, weswegen ich schließlich einfach aufgebe. 

Drarry OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt