Heimlicher Besuch

6.5K 264 60
                                    

Draco pov

Ich liege auf dem Bauch in meinem Bett und lese im Buch des Halbblutprinzen. Als die Wiesellette es versteckt hat, hat sie nicht bedacht, dass ich zu dieser Zeit ziemlich oft im Raum der Wünsche war und es ziemlich schnell gefunden habe. 

Ich zucke zusammen, als ich ein Knarzen höre. Ich kümmere mich nicht weiter darum und wende mich dann wieder dem Buch zu. Irgendwie werde ich immer echt traurig, wenn ich in diesem Buch lese. Ich vermisse Sev wirklich sehr. 

Es bricht mir das Herz, dass ich mich nicht von ihm verabschieden konnte. Auch wenn nach dem Krieg für mich alles bergab gegangen ist, gibt es da auch einen deutlichen Lichtblick. Harry James Potter. 

Als er mich nach dem Krieg nirgends gefunden hat und dann in der Großen Halle blonde Haare bei den Toten gesehen hat, ist er zusammengebrochen. Er hat einfach nicht mehr aufgehört zu weinen. 

Hermine, die durch Pansy erfahren hat, dass ich Gefühle für Harry habe, hat mir einen Brief geschrieben und mir alles geschildert. So schnell ich konnte bin ich wieder nach Hogwarts gekommen und seit dem Tag sind Harry und ich zusammen. 

Plötzlich kneift mir jemand in den Hintern. Erschrocken fahre ich herum und sehe mich panisch um. Dann ziehe ich mit einer schnellen Bewegung den Tarnumhang von Harrys Kopf. 

"Musst du mich denn so erschrecken, du Chaot?" fahre ich ihn leise an und drehe mich vom Bauch endgültig auf den Rücken und setze mich dann auf. Kurz küsse ich ihn zur Begrüßung. 

"Solltest du nicht schon längst schlafen?" fragt er grinsend. "Gilt das nicht auch für dich, du Schlaumeier?" Als Harry gerade etwas erwidern will, fällt sein Blick auf das Buch. 

"Du hast es also tatsächlich gefunden. Ich dachte, Ginny hätte sich einfach geirrt, als sie sagte, dass es weg ist." Entgeistert starrt Harry das Buch an. "Ja, na und?" frage ich verwirrt. "Die Dinge, die in diesem Buch stehen, haben für die Narben auf deinem Oberkörper gesorgt! Draco, wir haben es versteckt, weil es gefährlich ist!" "Shh! Du weckst noch die anderen!" ermahne ich ihn und hindere ihn dann schnell daran, mir das Buch wegzunehmen. 

"Harry, ich bin dir nicht böse, auch wenn es jetzt vielleicht so klingen wird, aber an den Narben bist du schuld! Du hast einen Zauber genutzt, dessen Wirkung du nicht kanntest. Ja, Sev hätte das Buch nicht einfach in diesem Schrank liegen lassen sollen-er wusste um die Gefahr, die davon ausgeht. Es war weder vollkommen deine, noch seine Schuld. Und dieses Buch ist mir verdammt wichtig, Harry. Ich habe meinen Patenonkel genauso wenig bei mir, wie du deinen bei dir hast."

"Aber du hattest mehr Zeit mit ihm, als ich mit meinem!" widerspricht Harry. "Das weiß ich, mein Engel, und das ist unfair, aber ich würde dir nichts, was du von Sirius besitzt, wegnehmen. Bitte lass mir dieses verdammte Buch!" flehe ich und lege meine Hand auf die Buchseiten. 

Harry seufzt und nickt dann: "Mach nur keinen Blödsinn." "Versprochen." Lächelnd beugt Harry sich zu mir nach vorne und gibt mir einen sanften Kuss. 

Ich setze ihm die Brille ab und lege sie zur Seite, bevor ich ihn wieder näher ziehe und ihn drängend küsse. Ich streife ihm den Tarnumhang ab, da mich der Anblick von dem schwebenden Kopf meines Freundes verrückt macht. 

Wir ziehen uns beide bis auf die Boxershorts aus und kuscheln uns eng aneinander in mein Bett. 

"Tut mir leid, dass ich dir das Buch wegnehmen wollte." nuschelt Harry in meine Halsbeuge. "Ist schon okay, Süßer. Mach dir nicht so viele Gedanken. Tut mir leid, dass ich so sauer geworden bin." 

"Die Narben sehen echt heiß aus. Gibt dir was Abenteuerliches." schmunzelt mein schwarzhaariger Löwe und fährt eine der längeren Narbe mit den Fingerspitzen nach. 

"Schlaf jetzt, mein Engel." flüstere ich und gebe ihm einen Kuss. Harry schmiegt sich noch näher an mich und schläft schließlich ein. 

Ich kraule sanft durch seine dunklen Haare und hauche ihm noch einen Kuss auf die Stirn. "Ich liebe dich." flüstere ich in die Dunkelheit. 

"Schön und gut, aber jetzt haltet die Klappe! Ich versuche zu schlafen!" höre ich Blaise genervt zischen. Leise lachend schließe ich die Augen und schlafe schließlich auch ein. 

Drarry OneshotsWhere stories live. Discover now