Geschafft

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Harry pov

Ich renne in die große Halle und sehe mich panisch um.

"Harry!" Ich fahre herum. Hermine kommt auf mich zu gerannt und fällt mir um den Hals. Ich umarme sie, glücklich, dass es ihr gut geht. Noch ein Paar Arme legt sich um uns und mir steigt Rons Geruch in die Nase.

Wir bleiben eine ganze Weile so stehen, bis ich mich aus der Umarmung kämpfe. "Habt ihr Draco gesehen? Ich kann ihn nirgendwo finden!" frage ich aufgebracht.

"Nein, wir haben ihn auch noch nicht gesehen." "Es wurden aber auch noch nicht alle Toten geborgen." Entsetzt starre ich meinen besten Freund an.

"Ronald!" Hermine schlägt Ron gegen den Arm, was ich aber schon nur noch aus dem Augenwinkel mitbekomme, da ich aus der Großen Halle renne.

Er kann nicht tot sein! Er darf nicht tot sein!

Ich kann ihn nicht verlieren, bevor ich ihm nicht meine Gefühle gestanden habe. Gut, wenn ich ihm meine Gefühle gestehe, verliere ich ihn sowieso, weil er meine Gefühle niemals erwidern würde, aber es ist mir lieber, wenn er mich hasst, als wenn er tot ist.

Ich habe das Gefühl, schon durch ganz Hogwarts gerannt zu sein und ich finde meinen Schwarm einfach nicht. Mittlerweile laufen mir Tränen über die Wangen. Immer wieder habe ich Menschen gesehen, die noch weitere Tote geborgen haben.

Der einzige Lichtblick für mich ist, dass noch nicht bewiesen ist, dass Draco tot ist. Ich raufe mir verzweifelt die Haare und sehe mich weiterhin ängstlich um.

"Harry!" Ich drehe mich um. Malfoy kommt auf mich zu gerannt. Ohne darüber nachzudenken, falle ich ihm um den Hals und ziehe ihn in einen stürmischen Kuss.

Zu meiner Überraschung erwidert er den Kuss und zieht mich ganz nah an sich.

"Ich dachte, du bist tot." sage ich verzweifelt und umarme ihn nochmal. "Ich bin froh, dass wir es beide nicht sind." keucht Draco und drückt mich fest an sich. Ich schließe genüsslich die Augen und ziehe seinen wohligen Geruch ein.

"Ich liebe dich." flüstert Draco mir zu. Ich lehne mich ein wenig zurück und schaue ihn verwundert an. "Was hast du gerade gesagt?" "Ich liebe dich, Harry, seit ich dich das erste Mal gesehen habe! Ich hatte solche Angst, dass du das hier vielleicht alles nicht schaffst!"

"Ich liebe dich auch." sage ich und wir küssen uns nochmal. Als wir uns wieder lösen sehe ich ihn genauer an. Er hat eine leichte Beule und einen blutenden Kratzer, der seine Augenbraue teilt. Außerdem ist sein Ärmel zerrissen und auch am Oberarm hat er einen Kratzer.

"Du bist verletzt." stelle ich unnötiger Weise fest. "Das sind wir alle. Es ist halb so schlimm. Du bist auch ein wenig verwundet." Er streicht über eine Schürfwunde an meiner Wange und einen dunklen blauen Fleck unterhalb meines Brillenbügels.

"Geht es dir gut?" fragt er dann sanft. "Seit ich weiß, dass du am Leben bist und meine Gefühle erwiderst geht es mir gut, ja." sage ich erleichtert.

"Wie geht es dir, Draco? Alles in Ordnung mit deinen Eltern?" frage ich dann. "Ja, mir geht's gut und meine Eltern sind auch okay. Mein Vater sieht zwar noch immer total fertig aus und auch meine Mutter ist am Ende mit den Nerven, aber sonst sind sie okay." "Sie hat mir das Leben gerettet." "Ich weiß." lächelt Draco, "Sie hat es mir erzählt."

"Aber leiden kann dich mein Vater immer noch nicht." ergänzt er und gibt mir einen Kuss. "Ich schätze, damit kann ich leben." grinse ich und wir beginnen uns wieder zu küssen.

Drarry OneshotsWhere stories live. Discover now