Herz (2/2)

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Draco pov

Harry hat gewonnen. Er hat Voldemort besiegt. Und jetzt liegen er und seine Freunde sich in den Armen. Seit unserem Kuss, als wir geflohen sind, ist nichts mehr zwischen uns passiert. Gar nichts. Wir sind Freunde geworden, aber mehr nicht. "Weiß er, dass du mehr willst?" fragt Severus, der die Schlacht zu meiner großen Freude auch überlebt hat. "So mehr oder weniger." "Das ist keine Antwort." "Doch. Nur keine, die dir gefällt." Severus lacht auf: "Du sollst keine Dinge klauen, die ich sage, wenn ich mit deinem Vater streite." Er streicht über meine Haare und ich lehne mich gegen ihn. 

"Ihr seid gut ein Jahr untergetaucht und nichts ist zwischen euch passiert?" "Ein Kuss und immer, wenn wir weiter gerannt sind, haben wir uns bei den Händen gehalten, aber nein, mehr ist nicht passiert." "Dann sollte es jetzt passieren, oder nicht?" Ich schüttle den Kopf. Harry schließt gerade das Weasley-Mädchen in die Arme. 

Mein Vater taucht bei uns auf, drückt mich an sich heran und küsst meine Haare. "Mir geht's gut." murmle ich leise. "Es tut mir alles so leid." flüstert er und nimmt mich noch fester in den Arm. Als er sich von mir löst, werde ich sofort in die Arme meiner Mutter gezogen und sehe gerade noch, wie mein Vater auch meinen Patenonkel umarmt. Ich löse mich vorsichtig aus der Umarmung meiner Mutter. Auch ihr versichere ich nochmal, dass ich okay bin.

"Können wir reden, Draco?" Ich fahre herum und sehe Harry ganz in meiner Nähe stehen. "Äh..." Auf einmal schubst mich mein Onkel in Harrys Richtung. Ich sehe ihn böse an und gehe dann näher zu Harry. "Du hast es geschafft." sage ich und schiebe meine Hände in meine Hosentaschen. "Nicht ich habe es geschafft. Wir alle haben es geschafft." erwidert er und fällt mir im nächsten Moment einfach so um den Hals. Ich lege vorsichtig meine Arme um ihn und halte ihn fest. Wie schafft er es eigentlich, so verdammt gut zu riechen? Vorsichtig küsse ich seinen Nacken. 

Harry löst sich wieder ein wenig von mir und sieht mir tief in die Augen. Langsam beuge ich mich zu ihm nach unten und nähere mich seinen Lippen. Ganz sanft lege ich meine Lippen auf seine. Harry erwidert den Kuss sanft und legt seine Arme um meinen Nacken. Ich lege meine Hände an seine Hüften und ziehe ihn sanft näher. "Ich glaube, ich liebe dich." flüstert er gegen meine Lippen. "Und ich muss das nicht glauben. Ich liebe dich, Harry James Potter." Nochmal lege ich meine Lippen auf seine und sofort beginnt er den Kuss zu erwidern. Wieder ziehe ich ihn an der Hüfte näher an mich. "Ich liebe dich auch." flüstert er, als wir uns lösen. "Draco, wir gehen." informiert mich meine Mutter. "Kann ich nicht bleiben?" "Draco, alle gehen nach Hause. Komm jetzt." "Und was ist mit dir, Harry?" frage ich und sehe zu dem Schwarzhaarigen. "Ich denke, ich werde mit den Weasleys gehen. Wir sehen uns, Dray." Er umarmt mich und geht dann zu den Weasleys. Severus legt mir den Arm um die Schultern und zieht mich mit sich. Mein Vater nimmt die Hand seiner Frau und Severus nimmt meine. Dann streckt er seine Hand nach der meines Vaters aus. Sobald sich ihre Fingerspitzen berühren apparieren wir. 

Zeitgleich mit den Weasleys kommen wir vor dem Fuchsbau an. Verblüfft starre ich meine Eltern an. "Schreib, wenn du nach Hause willst." sagt mein Vater und nimmt wieder die Hand meines Patenonkels und schon sind sie weg. Ich drehe mich zu den Weasleys um und reibe mir unsicher den Nacken. Harry kommt zu mir gerannt und fällt mir um den Hals. "Ich sagte doch, wir sehen uns." lächelt er. "Ja, und ich freue mich, dich zu sehen, aber ich bezweifle, dass ich im Hause Weasley willkommen bin." "Und wie du das bist." sagt er und nimmt meine Hand, "Schließlich hast du uns geholfen. Ohne dich wären wir wahrscheinlich alle tot." "Wo er-" "Recht hat-" "Hat er-" "Recht!" sagen die Zwillinge abwechselnd. Verwirrt blicke ich zwischen ihnen hin und her, da einer links und einer rechts von uns steht. Ich bin mir nicht ganz sicher, wer wer ist, aber das tut ja auch gerade nichts zur Sache. 

"Ich will mich wirklich nicht aufdrängen." sage ich unsicher. Das Weasley-Mädchen kommt ebenfalls zu uns: "Du drängst dich nicht auf. Wir laden dich ein. Und obwohl du mir meinen Harry weggeschnappt hast, scheinst du ganz okay sein." Harry schmunzelt und legt seinen Arm um Ginnys Rücken. Ich glaube nicht, dass sie es mir übel nimmt, dass ich ihr Harry weggenommen habe. 

~*~*~

Ich sitze auf Harrys Bett und betrachte meine Fingernägel, die Hermine und Ginny mir vorhin schwarz lackiert haben. Sie haben es sogar irgendwie geschafft, auf jeden einzelnen Nagel abwechselnd das Malfoy-Familienwappen und das Slytherinwappen zu zeichnen. 

"Gefällt es dir? Das ist ihr absolutes Meisterwerk und sie haben Sirius schon die Fußspuren von einem Hirsch, einem Hund, einem Werwolf und einem Mensch auf die Nägel gemalt. Und die Namen meiner Eltern und von Remus darauf geschrieben." sagt Harry, der gerade in den Raum kommt und sich neben mich auf das Bett setzt. Ich nicke: "Ja, ich liebe es." Harry gibt mir einen Kuss auf die Wange und streichelt meinen Rücken. "Alles okay?" fragt er sanft. "Ja." lüge ich. "Und jetzt die Wahrheit." "Wir konnten einen Krieg verhindern und all unsere Freunde und Mitschüler sind am Leben. Und alle Menschen, die uns etwas bedeuten auch-naja, außer deine Eltern, tut mir leid." "Schon gut. Aber was bedrückt dich?" Harry setzt sich rittlings auf meinen Schoß, verschränkt die Arme hinter meinem Nacken und krault sanft durch meine Haare am Hinterkopf. 

"Niemand von unseren Freunden ist gestorben, aber auch meine Eltern hatten Freunde. Freunde unter den Todessern. Und viele der Todesser sind gestorben. Der Vater von Theodore Nott beispielsweise. Meine Eltern waren ewig mit ihm befreundet." Harry lehnt sanft seine Stirn gegen meine. "Darüber habe ich noch nie nachgedacht. Es tut mir leid, Draco." "Es ist ja nicht deine Schuld, Baby. Und wir können es nicht ändern. Zeitumkehrer hin oder her." "Es ist meine Schuld. Ich bin für den Tod dieser Menschen vera-" Ich drücke meine Lippen auf seine und bringe ihn somit zum Schweigen. "Nein! Du bist nicht schuld und du wirst dir das nicht einreden! Lass uns schlafen gehen, es ist schon spät." Harry nickt und legt sich hin. Ich lege mich neben ihn und schlinge meinen Arm um ihn, sodass wir in der Löffelchenstellung liegen. "Ich liebe dich." flüstere ich Harry ins Ohr und er nuschelt irgendwas, von dem ich hoffe, dass es ein 'Ich dich auch' ist. Allerdings scheint er todmüde gewesen zu sein, denn schon im nächsten Moment ist er tief und fest eingeschlafen. 

Von da an wurde alles besser. 


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Ich habe keine Ahnung, was ich hier fabriziert habe. 

Drarry OneshotsWhere stories live. Discover now