Weihnachten

5.1K 217 60
                                    

Draco pov

Weihnachten. Und ich habe keine Ahnung, warum Harry sich so freut. 

"Kannst du dich bitte mal hinsetzen. Du machst mich wahnsinnig mit deinem Herumgetigere!" sage ich genervt. Ich kann mich kaum auf mein Buch konzentrieren, da Harry im Hintergrund die ganze Zeit herumrennt. 

"Was tust du da eigentlich?" frage ich, hebe meinen Blick noch immer nicht von meinem Buch. Harry hat sich immer noch nicht hingesetzt, Anstalten dies zu tun oder wenigstens stehenzubleiben macht er auch nicht. 

"Ich dekoriere. Ich verstehe auch immer noch nicht, wieso du dich so gar nicht um Weihnachten scherst." Ich hebe den Blick und sehe Harry an: "Ich verstehe nicht, was an Weihnachten so besonders sein soll." 

"Warte! Hast du nie Weihnachten gefeiert?" fragt er entsetzt. "Du doch auch nicht." gebe ich nur gleichgültig zurück und will weiter in meinem Buch lesen, was Harry mir allerdings aus der Hand nimmt und zur Seite legt. 

"Ja, ich habe noch nie Weihnachten gefeiert, weil die Dursleys mich nicht gelassen haben. Aber du hast eine Familie und warst an Weihnachten immer bei ihnen. Warum also hast du nie gefeiert?" 

Er sieht mich besorgt an und legt sein Hand auf meinen Oberschenkel. "Meine Eltern haben sich nie um die Festtage geschert, also habe ich auch nie gefeiert." antworte ich und lehne mich dann vor, um ihm beruhigend auf die Wange zu küssen. 

"Okay, ich wollte dir das zwar eigentlich erst Heiligabend geben, aber ich glaube, du solltest es jetzt haben." Harry steht auf und geht ins Schlafzimmer. Verwirrt blicke ich ihm nach. 

Kurz darauf kommt er wieder und reicht mir eine kleine, schwarze Schachtel mit einer grünen Schleife. "Mach es auf." sagt er liebevoll. "Aber Heiligabend ist erst in drei Tagen." Harry zuckt mit den Schultern. "Und ich habe auch nichts für dich." ergänze ich noch und will ihm das Geschenk wiedergeben. 

"Du musst mir nichts schenken, Draco. Bitte mach einfach das Geschenk auf." Unsicher ziehe ich die Schleife auf und öffne die schwarze Schachtel. Ein Amulett kommt zum Vorschein. In den Deckel ist eine Schlange eingraviert. 

Ich nehme es heraus und klappe den Deckel vorsichtig auf. Auf der einen Seite ist ein Bild von Harry und mir auf dem wir uns küssen und danach umarmen. Dann wende ich meinen Blick zur anderen Seite des Amuletts. Ich hebe den Blick und starre Harry verblüfft an. Mir treten Tränen in die Augen und umarme ihn fest. 

"Ich liebe dich so sehr." nuschle ich in sein Ohr und drücke ihn fest an mich. 

In der anderen Amuletthälfte ist ein Bild von Severus und mir. Es ist eins der wenigen Bilder, auf denen Severus wirklich ehrlich lacht. Auf dem Foto hat Severus einen Arm um meine Schultern gelegt und wir beide lachen. Das war der Moment, als ich ihm erzählt habe, dass ich mit Harry zusammengekommen bin. Er hat sich so für mich gefreut. 

Mir laufen Tränen über die Wangen. "Sind das Freudentränen?" fragt Harry vorsichtig. "Ist so ein Mix aus Traurigkeit und Freude." gebe ich zu und sofort nimmt Harry mich wieder in den Arm. 

"Ich liebe dich so sehr." flüstert er mir leise ins Ohr. "Ich liebe dich auch." murmle ich. 

~*~*~

"Schmückst du den Baum mit mir?" fragt Harry und hält mir seine Hand hin. "Klar, du hast ja schon den Rest der Wohnung alleine dekoriert." Ich nehme seine Hand, stehe vom Sessel auf und gehe mit ihm zum Baum. 

Ich nehme eine Kugel aus der Kiste und hänge sie an den Baum. Die Lichterketten haben wir einfach dran gezaubert, da es uns zu viel Arbeit war, die Knoten auseinander zu fummeln. 

Harry legt seinen Arm um meinen Rücken und zieht mich näher an sich heran. "Bekomme ich einen Kuss?" fragt er und wir küssen uns. 

"Frohe Weihnachten, mein Prinz." lächelt Harry. "Frohe Weihnachten, mein Engel." Ich umarme ihn und schwinge hinter seinem Rücken leicht den Zauberstab, sodass das Geschenk, was ich doch noch für ihn besorgt habe, unter dem Baum auftaucht. Wir schmücken den Baum zu Ende und dann lasse ich "ganz aus Versehen" meinen Zauberstab fallen. 

Sofort bückt sich Harry und hebt meinen Stab auf. Dabei fällt sein Blick auf das Geschenk unter dem Baum und er sieht grinsend zu mir nach oben. 

"Du hast doch ein Geschenk für mich." stellt er freudig fest. "Wer sagt, dass es von mir ist?" "Dein Lächeln, das Funkeln in deinen Augen und die schwarze Schleife. Ich dachte, du hast nichts für mich." 

Ich knie mich zu ihm auf den Boden: "Ich hatte auch nichts für dich. Aber du hast elf Jahre deines Lebens nichts bekommen. Du verdienst ein Geschenk. Und auch wenn es darum nicht geht, weiß ich, dass du auf ein Geschenk gehofft und es auch irgendwie erwartet hast." Ich beuge mich zu ihm und gebe ihm einen sanften Kuss. 

Harry öffnet die schwarze Schleife und reißt ungeduldig das Papier auf. "Du schenkst mir einen Karton?" fragt er resigniert. "Nein, du Idiot." Ich schnipse ihm mit dem Finger gegen die Stirn, woraufhin er leicht lacht. 

Dann öffnet er auch den Karton und zieht einen kleinen, hellbraunen Kuschelbär heraus. Vor seinem Bauch hält der Teddy ein Herz auf dem "Ich liebe dich über alles" steht.

Harry drückt den Teddy an seine Brust. Dann fällt er mir um den Hals und küsst mich stürmisch. "Ich liebe dich auch mehr als alles andere!" Er gibt mir noch einen Kuss. 

"Du bist so leicht glücklich zu machen." lache ich und umarme ihn. 

"Ich hab auch noch was für dich." Verwirrt sehe ich ihn an: "Aber du hast mir schon was geschenkt." Automatisch fasse ich an das Amulett, das ich um den Hals trage. 

"Es ist nur was Kleines. Ich wollte unbedingt, dass du auch was an Heiligabend bekommst." Er steht auf und holt etwas. Dann gibt er mir eine Tasse. Einfach nur eine schwarze Tasse. Ich ziehe eine Augenbraue nach oben. 

Harry murmelt einen Zauber und die Tasse füllt sich mit einer dampfenden Flüssigkeit. Auf der Tasse erscheint in weißer Schrift: "Whatever you want: NO! Now fuck off." Ich muss lachen und stelle vorsichtig die Tasse zur Seite, um ihn zu umarmen. 

"Ich liebe dich." "Ich liebe dich so viel mehr." flüstert Harry. "Unmöglich." erwidere ich nur und dann kuscheln wir uns zu zweit, plus Teddybär natürlich, auf die Couch, wo wir auch einschlafen. 

Drarry OneshotsWhere stories live. Discover now