Kapitel 23

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Er grinste mich an. „Ist der immer so anhänglich?"

Ich brach in schallendes Gelächter aus, das zwar ein wenig übertrieben wirkte, aber ich hatte es einfach nicht unter Kontrolle. „Nein, normalerweise nicht." 'Leider...'

Ich setzte mich hin und nahm einen Stift in die Hand.

„Also", fing Fabio an, „am besten rechnest du jetzt einfach mal die Aufgabe, die wir letzte Stunde im Unterricht gemacht..." Die Klingel unterbrach ihn.

Abermals seufzend stand ich auf und machte mich auf den Weg zur Tür. Was war denn heute mit Adrian los?

Noch während ich die Tür öffnete, sagte ich: „Wie wäre es, wenn du dich einfach zu uns setzt?" Und hielt abrupt inne, als ich in das Gesicht des Postboten blickte. Der sah aber besser aus, als das letztes Mal, war jünger und auch wesentlich besser gelaunt.

„Ein anderes Mal sehr gerne, aber da hinten wartet noch ein Transporter voller Pakete", entgegnete er schlagfertig. Ich musste grinsen und kurz überkam mich ein Déjà-vu-Gefühl, das sich verstärkte, als ich Adrians Stimme wahrnahm, nachdem ich ein Paket angenommen hatte und die Tür schließen wollte.

„Robyn!" Ich hielt in der Bewegung inne und drehte mich noch einmal um. Was um alles in der Welt...!?

„Ja?", fragte ich ihn schon zum zweiten Mal heute. Ich war nicht genervt - wie könnte ich? - aber ich war verwundert, vielleicht sogar ein wenig misstrauisch.

„Also..."

Ich unterbrach ihn: „Adrian, was machst du eigentlich zu Hause? Arbeitest du nicht?"

„Ich arbeite momentan von zu Hause aus. Ist gemütlicher." Er grinste.

„Ah, okay." Ich nickte.

„Naja, wir sehen uns dann...", murmelte er und verschwand. Ich schaute ihm verwundert hinterher. Hä? Was hatte er jetzt gewollt? Ich schüttelte den Kopf und ging völlig verstört zu Fabio zurück. Ich war so neben der Spur, dass ich mich überhaupt nicht konzentrieren konnte. Fabio merkte es und schlug nach einer Dreiviertelstunde vor, dass wir das Lernen verschieben sollten. Stattdessen könnten wir ja ein wenig quatschen. Er hörte sich fast an wie ein Mädchen. Unwillkürlich musste ich grinsen. Ich räumte meine Sachen zusammen und sagte ihm, er solle mitkommen. Ich führte ihn in mein Zimmer.

„Setz dich, wohin du willst." Aber er blieb staunend vor dem Bücherregal stehen.

„Wow, ich bin beeindruckt."

Ich musste gestehen, dass mich diese Bewunderung sehr erfreute, denn die Bücher waren mein ganzer Stolz. Jedes einzelne war mit Sorgfalt von mir ausgewählt worden und inzwischen war ich im Besitz einer beachtlichen Sammlung.

Immer noch lächelnd ging ich zu meiner Anlage und stellte einen Radiosender ein. Dann setzte ich mich und sah Fabio dabei zu, wie er die Bücher bestaunte. Nach einer Weile riss er sich davon los und ließ seinen Blick kurz durch mein Zimmer schweifen.

„Nett hast du's hier", bemerkte er und setzte sich ebenfalls auf's Bett. Eine Weile sagten wir nichts. Ich lauschte dem Song, der gerade im Radio lief.

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Tjaja, Adrian und Robyn, Robyn und Adrian :D

Und vielen Dank fürs Lesen und Voten und Teilen und Kommentieren :)))
Wir freuen uns jedes Mal, wenn wir Rückmeldungen von euch bekommen und wir sind grad so dermaßen motiviert zum Schreiben, ihr glaubts nicht ;)

Tyskerfie & HeyGuys77

HeartsWhere stories live. Discover now