Kapitel 43

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„Seit wann bist du denn so kindisch?", wunderte er sich und boxte seinem Kumpel brüderlich an die Schulter. Ich schmunzelte grimmig; er hatte den Nagel auf den Kopf getroffen.

„Meinetwegen..." Adrian zuckte mit den Schultern und machte einen auf großzügig. So ein Kotzbrocken!

„Hier, wir fangen an!", sagte Dan ganz enthusiastisch zu mir und legte die weiße Kugel parat.

„Bestell dir vorher lieber noch ein Bier", warf Adrian ein und meine eine Augenbraue zuckte nach oben. Hörte er denn gar nicht mehr auf?

„Eddie!", brüllte Dan durch den Rauch dem Barkeeper zu. „Das Übliche!" Als Eddie die Hand zum Zeichen, dass er verstanden hatte, erhob, wandte sich Dan mir wieder zu.

„Mach mich stolz!", grinste er und zwinkerte mir zu. Ich grinste zurück, ließ meinen Blick kurz zu Adrian schweifen, der die Augen verdrehte, und dann machte ich mich für den Anstoß bereit. Ich hatte gerade ausgeholt, als Dan mich stoppte.

„Halt! Den Queue hinten nicht so weit nach oben schwingen." Er kam zu mir und drückte meinen Arm nach unten. Ich murmelte ein 'Danke' und wollte stoßen, als er meine Stellung schon wieder korrigierte. Ich seufzte genervt, weil alle anscheinend etwas an mir auszusetzen hatten.

„Hey, hey...", sagte Dan ruhig, um mich zu beschwichtigen. „Ich zeig dir mal, wie das geht. Sonst lernst du das nie." Er trat hinter mich, legte den Arm um meinen Rücken und hielt mit mir zusammen das hintere Stück des Queues.

„Versuch zu denken wie der Queue. Wo willst du die Kugel hinhaben, wie musst du sie treffen?", erklärte er mir leise ins Ohr. Ich überlegte, konnte aber nicht reagieren, bevor Dan für mich schon den Queue ausgerichtet hatte. Wie unbewusst schmiegte er sich enger an mich und flüsterte: „Tu so, als würdest du stoßen, aber ich mach das schon für dich." Ich fixierte die weiße Kugel, holte zum Stoß aus, merkte wie Dan jusiterte und dann flog mein Blick zu Adrian, der nicht wie erwartet auf das Geschehen auf dem Billardtisch schaute, sondern Dan und mich mit einem unwohlen Blick musterte.

Logisch, jetzt bekam er Angst.

Ich sah der weißen Kugel zu, wie sie auf das Dreieck aus bunten Kugeln zuflitzte und schließlich alle Kugeln mit einem lauten Knall auseinanderstoben. Vor lauter Begeisterung stieß ich einen Freudenquietscher aus und fiel Dan kurz um den Hals, als dann auch noch eine er Halben im Eckloch verschwand.

Natürlich war das erst der Anfang des Spiels, aber ich war wieder extrem zuversichtlich, dass es mit Dans Hilfe klappen würde, Adrian fertig zu machen und deswegen konnte ich es auch nicht unterlassen, Adrian ein breites Grinsen zuzuwerfen.

„Welche möchtest du spielen?" Dan sah mich fragend an.

Überrascht schaute ich ihn an. „Ich darf nochmal schießen?" Ich hörte ein genervtes Stöhnen, das seinen Ursprung bei Adrian hatte, aber Dan lächelte nur.

„Stoßen, Robyn. Du darfst nochmal stoßen."

Ich inspizierte die Lage jeder einzelnen Kugel und entschied mich dann für eine von ihnen, legte den Queue - wie ich inzwischen gelernt hatte, dass der Stock hieß - und beugte mich wieder tief runter, um die Bahn besser ausrichten zu können. Wieder kam Dan von hinten ganz nah an mein Ohr heran und flüsterte: „Ein bisschen weiter nach rechts ziehen." Ich korrigierte meine Position. „Und jetzt ganz sanft stoßen. Probier es selbst, aber keine Angst, ich bin hier." Mein Herz begann zu klopfen. Ich sollte den Stoß nun ausführen. Sanft. Ganz sanft.

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Und weiter geht Robyns 'Männerabend'! :)

Und wow, wir haben inzwischen 1800 Reads erreicht!! Wahnsinn!! :D

Danke nochmal an alle, die so fleißig lesen, voten und kommentieren!!!

Tyskerfie & HeyGuys77

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