Kapitel 5

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Ich zuckte zusammen und drehte mich um. Adrian machte gerade die Tür hinter sich zu. Er grinste und setzte sich neben mich.

„Gefällt es dir, Leute zu erschrecken?", fragte ich, ohne ihn anzuschauen. Er lachte ein leises, kehliges Lachen.

„Nur wenn ein panischer Schrei dabei als Reaktion herauskommt. Du hast mich also zutiefst enttäuscht, Robyn!", stichelte er. Ich schaute ihn kurz an und lächelte. Dann strich ich mir die nassen, strähnigen Haare aus dem Gesicht und blickte geradeaus. Aus dem Augenwinkel sah ich wie Adrian etwas aus seiner Hosentasche holte und es mir hinhielt. Ich drehte den Kopf und schaute auf eine geöffnete Zigarettenschachtel.

„Willst du?", fragte er. Ich schüttelte den Kopf. Ich war stolze Anti-Raucherin. Er steckte die Packung wieder ein.

„Willst du nicht selbst eine?" Ich schaute ihn etwas verblüfft an. Jetzt schüttelte er den Kopf.

„Ich rauche nicht. Ich hab nur immer eine Packung dabei, falls ich mal neben einem hübschen Mädchen sitze, das so aussieht, als könnte sie eine vertragen."

„Bitte, was?" Ich schaute ihn überrascht an und kicherte. Er jedoch traf meinen Blick mit ernsten Gesichtszügen. Er verarschte mich doch gerade, oder? Bitte... Aber dann verriet ihn ein Funkeln in seinen Augen. Sein Gesicht zerriss in einem Lachen, in das ich mit einstimmte.

„Du bist komisch...", meinte ich gelassen.

„Ich weiß." Er grinste mich an. „Die gehören Sandy. Sie will seit Ewigkeiten aufhören und als ich die hier in ihrer Tasche gefunden hab, dachte ich, ich helfe ihr ein wenig bei der Sache."

„Oh, sehr nobel, dass du sie dann anderen anbietest", sagte ich trocken.

„Sie braucht sie ja nicht mehr", erwiderte er grinsend.

Ich liebte sein Lächeln. Es war so offen und ehrlich. Ich war ihm wirklich dankbar, dass er so viel Taktgefühl besaß, um mich nicht zu fragen, weshalb ich hier so deprimiert saß, sondern mich einfach zum Lachen brachte.

Während ich sein Gesicht betrachtete und ebenfalls lächelte, wurde mir bewusst, was ich hier eigentlich gerade tat.

Ich wandte mein Gesicht ab. 'Was tu ich denn da? Ich darf nicht mit einem Typen flirten, der vielleicht verheiratet ist.'

„Danke, dass du mich ein wenig aufgeheitert hast, aber ich denke, dass du jetzt wieder rein musst." Erst jetzt sah ich ihn wieder an und er merkte, dass es Zeit war, zu gehen. Sein Lächeln verschwand und ich hatte das Gefühl, dass sich ein leicht verletzter Ausdruck auf seinem Gesicht abzeichnete, aber das war wohl eher Einbildung.

„Du hast wahrscheinlich recht. Ich geh dann mal." Langsam erhob er sich von der Stufe und ging hinein.

Ich biss mir auf die Lippe. 'Wieso war ich nur so schroff? Er hat sich wirklich Mühe gegeben und außerdem ist er immer noch ein Nachbar, zu dem man freundlich sein soll. Shit!'

Eine kleine Träne rann über meine Wange und vermischte sich mit den Regentropfen. Nachdem ich noch ein wenig draußen saß, um mich wieder zu sammeln, stand ich unglücklich auf und ging wieder ins Wohnzimmer.

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Tyskerfie & HeyGuys77

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