Kapitel 90

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Dieses Mal fuhren wir mit Adrians Wagen und er hatte wirklich nicht zu viel versprochen. Im Auto wartete ein kleines Festmahl auf uns. Während er fuhr, stöberte ich in dem Korb, der an meinen Füßen stand und förderte Schokocroissants, belegte Semmeln und eine große Thermoskanne mit Kaffee zutage. Mama hatte ich noch schnell eine SMS geschrieben, um ihr zu sagen, dass ich mit Adrian unterwegs war, damit sie sich nicht wieder Sorgen machte. Wir fuhren fast eineinhalb Stunden, bis Adrian endlich auf einem Parkplatz hielt.

"Endstation! Bitte alle aussteigen!" Adrians Laune war so dermaßen gut, dass es fast ansteckend war. Ich stieg aus und wusste immer noch nicht, wo wir waren. Aber schon nach ein paar Schritten bogen wir um eine Ecke und ich konnte das Gebäude sehen. Eine Therme. Adrian schleppte mich gerade in eine Therme.

"Ich hab keinen Badeanzug!", entfuhr es mir da und ich sah Adrian erschrocken an.

"Stimmt, aber du hast einen Bikini", grinste er, aber plötzlich wurde er wieder ein wenig verlegen. "Deswegen war ich auch an deinen Schubladen. Ich hab nur Badezeug für dich gesucht...", erklärte er dann die Situation von vorhin.

Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Er war einfach ZU süß! Trotzdem wurde ich leicht rot. Adrian hatte in meiner Kommode meine ganze Unterwäsche gesehen....

"Also, komm jetzt!", sagte Adrian und zog mich zum Eingangsbereich der Therme. Ich hatte oft von dieser Therme gehört, sie sollte wirklich fantastisch sein, ich war aber nie dort gewesen. Ich machte einen kleinen Hüpfer.

Ich freute mich gerade einfach tierisch.

Adrian warf mir einen amüsierten Blick zu und kurz darauf trennten wir uns, um in die Umkleiden zu gehen. Adrian hatte mir noch eine Tasche mit meinem ganzen Zeug in die Hand gedrückt und schelmisch gegrinst, bevor er sich von mir weg gedreht hatte.

Ich zitterte leicht, als ich mir in der engen Umkleidekabine die Klamotten vom Leib zog. Hier war es relativ kühl und ich konnte einfach nicht anders als nervös sein. Hallo?! Adrian würde mich gleich im Bikini sehen! Ich war zwar weder fett, noch unförmig, aber ich war sehr verklemmt. Wenigstens hatte ich mich heute rasiert!

Ich wühlte in der Tasche und fand erst mein Bikini-Höschen und zog es an. Dann suchte ich nach dem Oberteil. Hm, wo war das nur?

Ähm, woooooo bist du Bikini-BH?

Ich suchte und kramte und suchte und merkte, wie ich leicht panisch wurde. Wo war mein Oberteil?! Das hatte er doch wohl bitte nicht vergessen!

Plötzlich merkte ich hinten an meinem Oberschenkel eine Berührung und ich fuhr erschrocken herum und beugte meinen Rücken in einem hysterischen Versuch zu sehen, was die Berührung verursacht hatte. Ich fürchtete eine fette schwarze Spinne zu sehen, stattdessen blickte ich verwirrt eine schwarze Schnur an. Wo kam die denn her?

Ich zog an der Schnur und riss mir fast die Hosen runter, da der Ursprung der Schnur irgendwo in meinem Slip war. Ich zog noch einmal fest daran und schwups, stand ich mit meinem Oberteil in der Hand.

Ich stöhnte genervt. War ich wirklich so neben der Spur, dass mir nicht aufgefallen war, dass mein Oberteil und mein Höschen sich in einander verheddert hatten, als ich das Unterteil anzog?

Meine Fresse.

Ich machte mich schnell fertig, flocht meine Haare in einen seitlichen Zopf und packte meine Klamotten in die Tasche. Ich nahm das Handtuch und warf es über meine Schulter, während ich die Tasche in einem Schließfach verstaute. Den Schlüssel band ich mir um mein Handgelenk. Ich atmete einmal tief ein, duschte mich schnell und ging dann aus dem Umkleidebereich raus.

Eine schwüle Luft schlug mir entgegen, als ich Richtung Therme ging. Eine leichte Gänsehaut überlief meinen Körper, als ich nach Adrian Ausschau hielt. Er konnte nicht schwer zu finden sein, hier waren nicht sehr viele Leute.

Ich erkannte ihn sofort.

Er stand mit dem Rücken zu mir und betrachtete die Therme vor sich. Ich war mir sicher, dass der Anblick beeindruckend war, aber ich konnte meinen Blick einfach nicht von seinem trainierten Rücken wenden. Jeder einzelne Muskel war leicht, aber deutlich definiert. Die breiten Schultern waren einfach göttlich. Seine Badehose brachte seinen knackigen Hintern zum Vorschein...

Moment, Moment, halt einmal!

Was dachte ich da?

Räusper.

Das da war einfach mein extrem übertrieben unverschämt gut aussehender bester Freund.

Mehr nicht.

Er hatte die Hände in die Taschen seiner Badeshorts gesteckt und stand am Rand eines Schwimmbeckens, in dem man Bahnen schwimmen konnte und das wahrscheinlich mit kaltem Wasser gefüllt war. Ich wollte ihn berühren, über seinen Körper streichen und das Gefühl seiner warmen Haut unter meinen Fingern spüren.

Aber da ich das nicht haben konnte, schlich ich mich von hinten an ihn heran und schubste ihn dann in das kalte Nass.

Mit einem lauten Platschen landete er im Wasser und tauchte kurz darauf prustend auf, die Augen vor Überraschung weit aufgerissen. Ich stand einfach nur am Beckenrand und hielt mir meinen vom Lachen schmerzenden Bauch. Er sah einfach zu komisch aus, wie er hilflos mit den Armen ruderte und versuchte, das Unvermeidliche zu vermeiden.

"Duuuu..."

Mit einem verschmitzten Grinsen zog er sich am Beckenrand herauf und da ich mir dachte, dass er nach dieser Aktion nur auf blöde Gedanken kommen konnte - wie zum Beispiel mich auch ins kalte Wasser werfen - ergriff ich schnell die Flucht zum warmen Becken und sprang mit einer fetten Arschbombe hinein, da in diesem Bereich gerade niemand war. Ich tauchte gerade wieder auf und strich mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, die sich gelöst hatten, als eine Welle Wasser über mich schwappte, die Adrian ausgelöst hatte, als er ebenfalls in das Becken sprang.

Überrascht quiekte ich auf, als zwei Hände mich an den Hüften packten und in hohem Bogen wieder ins Wasser schmissen. Als ich wieder aus dem Wasser tauchte, holte ich tief Luft und blickte mich um. Adrian war weg. Beziehungsweise, er wollte, dass ich dachte, dass er "weg" war. Mir war schon klar, dass er nur untergetaucht war.

Plötzlich spürte ich seine Arme um meinen Bauch und ich bekam unwillkürlich eine Gänsehaut. Wieso zum Teufel waren wir auch halbnackt in einer Therme, wenn wir doch nur Freunde sein sollten?! Ich drehte mich zu ihm um und versuchte, nicht über ihn herzufallen.

"Das hättest du nicht tun sollen", grinste Adrian mich an.

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Tadaaaa, ein Schwimmbad... :)
Gute Wahl oder hätte er sich besser was andres aussuchen sollen?

Wir freuen uns auf eure Kommis und Votes! :*

Tyskerfie & HeyGuys77


HeartsWhere stories live. Discover now