Kapitel 29

76.3K 3.9K 180
                                    

„Im Stockwerk über uns befinden sich die Brautkleider", flüsterte ich Adrian schwärmerisch zu. So viel stand fest, hier würde ich definitiv mein Brautkleid kaufen!

„So, da wären wir", meinte Allie daraufhin und wies auf einen ungefähr zwanzig Quadratmetergroßen offenen Raum, der durch drei provisorische, aber hoch edle Wände definiert war. Adrian setzte sich auf das weiße Ledersofa, das an der einen Wand stand. Schräg gegenüber befand sich die Umkleidekabine, die aus vier samtenen Vorhängen bestand, die von einem goldenen Quadrat herunterhingen.

„Mr. Aldrich, meine Kollegin bringt Ihnen gleich einen Cappuccino. Währenddessen können wir uns die ersten Abendkleider aussuchen, Ms. Carpenter." Allies flötende Stimme klang wie Balsam in meinen Ohren. Willig folgte ich ihr, schmiss im Vorbeigehen Adrian meine Tasche zu und konzentrierte mich dann völlig auf die enorme Auswahl an Kleidern, die in einem überdimensional großen Abteil zu finden war. Alles, was mir auch nur ein wenig gefiel, suchte ich mir aus und schnell war der lange Kleiderbügel auf Rädern mit der Abendgarderobe gefüllt. Zurück bei Adrian setzte ich mich noch einmal schnell neben ihn und schaute in sein verzweifeltes Gesicht.

„Adrian, das hier bedeutet mir extrem viel. Und ich bitte dich: sei ehrlich! Falls ein Kleid einfach nur hässlich ist oder an mir nicht richtig liegt, dann sag es! Und Adrian - danke!" Ich gab ihm einen Klaps auf die Wange und begab mich hinter den Vorhang der Umkleidekabine. Mit klopfendem Herzen ließ ich Allie mein Kleid aufmachen. Ich schlüpfte raus und wartete, bis Allie mir das erste Kleid reichte. Hier ging es in erster Linie natürlich darum, ein Kleid für meinen Abiball zu finden, aber es war ja nicht nur irgendjemand, der fünf Meter von mir die Beurteilung übernehmen würde. Es war Adrian himself!

„Hier, das müssen Sie noch anziehen", sagte Allie mit gedämpfter Stimme und reichte mir eine Art Badeanzug, der von den Knien bis unter meinen Busen ging. Ich zwängte mich in das enge Teil und schaute Allie fragend an. „Dieses Kleidungsstück bewirkt, dass jede Unregelmäßigkeit des Körpers ausgewogen wird. Somit werden vor allem bei eng anliegenden Kleidern problematische Körperstellen verdeckt."

„Aaaaah...", sagte ich erstaunt. Was für ein praktisches Teil!

Allie griff nach dem ersten Kleid und half mir, es anzuziehen. Es war ein fliederfarbenes langes Kleid im Stil der griechischen Antike. Die Seide glänzte leicht und der Stoff fiel spielend um meine Beine. Allie knöpfte mir am Rücken das Kleid zu, zupfte es zurecht und lächelte mich dann an. Ich atmete einmal tief ein, zog den Vorhang zur Seite und trat in den Raum hinaus. Ich stellte mich auf ein kleines Podest und drehte mich zu Adrian um. Dieser starrte mich mit offenem Mund an. Langsam stand er auf und ging einmal um mich herum. Ich spürte seine Blicke auf meinem ganzen Körper. Ängstlich wartete ich seine Reaktion ab. Plötzlich nahm er meine Hand und zog mich von dem Podest. Er legte seinen Arm um meine Taille und mit der anderen hielt er noch meine Hand.

„Du musst in dem Kleid auch tanzen können", sagte er schlicht und begann sich mit mir zu bewegen. Langsam drehte er mich ein paar Mal und stellte mich dann so hin, dass ich mich selbst in dem großen, bis zum Boden reichenden Spiegel betrachten konnte. Er stand dicht hinter mir und bestaunte mich. Erst jetzt musterte ich mich selber. Das Kleid war wunderschön und die Farbe stand mir, aber ich war mir nicht sicher, ob es das sein sollte.

„Sie werden ein wunderschönes Paar abgeben", meinte Allie plötzlich und sah fast gerührt aus. Adrian und ich schauten uns ganz verdutzt an und ich stotterte einen Kommentar vor mich hin.

„Oh, nein... Äh, Adrian ist nicht mein Partner..."

Allies Wangen verfärbten sich leicht rot. „Entschuldigen Sie bitte vielmals, ich dachte Sie wären zusammen. Verzeihen Sie bitte..."

„Ach, macht nichts", versicherte ich der peinlich berührten Verkäuferin.

Ich drehte mich zu Adrian um, um seine Meinung zu dem Kleid zu hören, aber er hatte sich schon wieder hingesetzt und trank von seinem Kaffee.

„Was sagst du zu dem Kleid?", fragte ich ihn. „In die engere Wahl damit?"

Er schüttelte nur den Kopf und sein Blick schweifte zu den anderen Kleidern.

_________________________________

Ein Tanz mit dem Schwarm - wie gefällt euch das? ;)

Ihr dürft gerne eure Meinung da lassen :)

Tyskerfie & HeyGuys77


HeartsWhere stories live. Discover now