Kapitel 10

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„Das erinnert mich so an meine Kindheit. Beziehungsweise unsere Kindheit", meinte Adrian mit einem Blick zu Sandy. „Früher haben wir auch immer nach Wasserschlachten Tee getrunken."

'Na toll!', dachte ich mir. 'Eine Kinderliebe!'

„Stimmt!", lachte Sandy. „Das waren noch Zeiten."

Ich wusste nicht, was ich erwidern sollte. Fieberhaft überlegte ich, welchen geistreichen Kommentar ich loswerden konnte.

Hmm, anscheinend keinen.

„Robyn, erzähl doch mal was von dir. Gehst du noch zur Schule, machst du 'ne Ausbildung oder studierst du?" Adrian hatte offensichtlich mein Dilemma erkannt.

„Abi." Da war er also. Der geistreiche Kommentar.

Beide starrten mich an. Ganz offensichtlich warteten sie auf weitere Ausführungen meinerseits. Ich räusperte mich kurz und setzte von Neuem an.

„Ich bin jetzt in meinem Abijahr. Was ich danach machen möchte, weiß ich noch nicht genau, aber es soll auf jeden Fall etwas sein, wo ich meine Kreativität mit einbringen kann."

„Hast du irgendeinen Traumberuf oder ein Hobby, was das angeht?" Sandy sah ehrlich interessiert aus.

„Naja, ich liebe es zu fotografieren." 'Aber ich weiß nicht, ob ich davon leben kann', fügte ich in Gedanken hinzu. Dieses Gespräch hatte ich auch schon oft mit meinen Eltern geführt. Sie waren verständnisvoll, legten mir aber nahe, mich in eine andere Richtung weiterzuentwickeln.

„Das ist ja cool! Dann kannst du dich ja mit Adrian zusammentun!" Sandys Blick wanderte erwartungsvoll zwischen uns beiden hin und her.

Okay, Filmriss! Worum ging's gerade?

„In...wiefern?", fragte ich. Ich war übrigens der felsenfesten Überzeugung, dass ich in dem Moment einen extrem bedepperten Gesichtsausdruck zustande brachte.

Wie dem auch sei, Sandy klärte mich auf: „Adrian ist Fotograf, also eher hobbymäßig. Aber immerhin. Im Keller ist er sogar gerade dabei, eine Dunkelkammer einzurichten."

„Ist nicht dein Ernst!", brach es aus mir heraus. Ich schaute Adrian mit großen Augen an. Ich konnte meine Begeisterung kaum unterdrücken. Er lachte (wahrscheinlich über mein kindisches Benehmen).

„Wenn es fertig ist, dann zeig ich es dir mal", versprach er.

„Oh ja, unbedingt!" Ich klatschte fast schon in die Hände vor Entzücken. Dann fiel mir aber ein, dass ich Adrian nur gefühlte fünf Jahre kannte beziehungsweise nicht wirklich kannte und ich fügte schnell ein „Wenn es passend ist!" hinzu.

„Ich geb' Bescheid", versicherte er. Er schaute kurz auf die Uhr und dann mich an. „Wir haben noch Zeit, bis deine Eltern aufkreuzen. Was hältst du von 'ner Runde 'Mensch-ärgere-dich-nicht'?" Sein Grinsen verlangsamte meine Denkfähigkeit. Als die Neuronen endlich ihre Arbeit erledigt hatten, fing ich an zu lachen.

„Mensch-ärgere-dich-nicht!?"

„Mensch-ärgere-dich-nicht."

Ich lachte wieder. Es war ungefähr eine Dekade her, dass ich das gespielt hatte. Ich kicherte.

„Okay, gut. Klar, warum eigentlich nicht?"

Sandy stand auf, um das Spiel zu holen, während Adrian ein paar Süßigkeiten aus einem Küchenschrank fischte.

„Adrian, darf ich fragen was du beruflich machst?" Ich war so vom Anblick seines muskulösen Rückens (- Hallo! Welcher Typ hatte schon Muskeln am Rücken!?) fasziniert, dass ich gar nicht bemerkte, dass er recht lange mit seiner Antwort warten ließ.

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So, wir möchten bitte die wildesten Spekulationen darüber hören, was Adrian beruflich macht ;)

Und ihr seid super, Leute!! Danke an alle, die so fleißig lesen!

<3<3<3
Tyskerfie & HeyGuys77

HeartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt