Kapitel 75

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Ihr verrückten Hühnchen! 8000 Reads!!! Das schreit irgendwie nach einer Belohnung ;)
Also hier für euch die Fortsetzung, wie es zwischen Robyn und Adrian weiter geht :)
Viel Spaß beim Lesen!!
Tyskerfie & HeyGuys77

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"Du gehst jetzt noch nicht, oder?", fragte er erstaunt und nahm mich wieder in seine Arme.

"Oh doch", meinte ich nur und ging rückwärts zur Tür.

Als ich mit dem Rücken anstieß, blieb ich kurz stehen und ließ Adrian näher zu mir kommen. Er platzierte seine Hände auf meiner Taille und schaute mich eindringlich an. Ich fuhr ihm mit der Hand durch die Haare und zog seinen Kopf näher an meinen. Kurz bevor seine göttlichen Lippen meine berührten, wandte ich leise lachend den Kopf weg und zog mich aus seiner Umarmung. Er wollte mich gerade zurück holen, als plötzlich jemand von außen die Türklinke runter drückte. Die Tür schwang auf und mir knallte der Türgriff volle Kanne in den Rücken.

"Au!"

"Entschuldigung!", kam von draußen und ich erkannte Sandys Stimme. Was bitte machte Adrians Schwester mitten in der Nacht bei ihm?!

Adrian und ich stellten uns so hin, dass wir die Tür öffnen konnten und sahen in Sandys überraschtes Gesicht.

"Was...?", fing Adrian an, aber Sandy unterbrach ihn.

"Hast du etwa vergessen, dass ich komme, Bruderherz?", fragte sie gespielt eingeschnappt. Aber noch bevor Adrian etwas erwidern konnte, brüllte von oben eine Stimme.

"Ist er unten?"

Nein.

Das konnte nicht sein.

Was bitte machte ER mitten in der Nacht hier? Hatte Adrian heute Tag der offenen Tür, oder was?

Ich sah, wie Adrian die Augen schloss und den Kopf an den Türrahmen lehnte. Er konnte es offenbar ebenso wenig fassen wie ich.

Aber da kam Dan auch schon die Treppe runter und blieb dann überrascht stehen, als er auch noch mich hier vorfand. Adrian hatte sich inzwischen wieder gefasst und stand gelassen neben mir.

"Was macht ihr denn hier?" Dans Stimme wirkte gelinde gesagt...angepisst.

"Wir entwickeln Fotos. Und was machst du hier?", stellte Adrian gleich die logische Gegenfrage.

"Ach, Fotos entwickeln, schon klar", gab Dan sarkastisch von sich. "Ich wollte mich eigentlich mit meinem besten Freund aussprechen, weil ich nicht dachte, dass sich irgend so eine dahergelaufene Tusse zwischen uns..." Aber weiter kam er nicht, denn Adrians Faust landete mit voller Wucht in Dans Gesicht. Sein Gesicht flog auf die Seite und er hielt sich automatisch schützend die Hand an seinen lädierten Kiefer. Seine Lippe war aufgesprungen und blutete. Ungläubig sah er Adrian an, der einen Schritt zurückgewichen war, als könne er selbst nicht fassen, was er da gerade getan hatte.

"Das war mir Antwort genug." Er warf Adrian und mir noch einen vernichtenden Blick zu, drehte sich um und ging.

Adrian stand wie versteinert da. Sandy und ich waren einfach nur geschockt, sagten nichts und rührten uns auch keinen Millimeter.

Als wir oben die Eingangstür zuknallen hörten, zuckte ich leicht zusammen und Adrian löste sich aus seiner Starre. Ein Wutschrei entwich seiner Kehle und er schlug mit voller Kraft auf die Wand, sodass die Haut an seinen Knöcheln abgeschürft wurde. Dann stützte er sich mit beiden Händen an der Wand ab, den Kopf hängend und schwer atmend.

Vorsichtig berührte ich seine Schulter, wollte ihm Trost spenden, für ihn da sein. Aber er ließ es nicht zu und zuckte zurück. Dieser Rückzug war für mich wie ein Schlag ins Gesicht.

Ich zog meine Hand wieder zurück und mir wurde bewusst, was da eben passiert war.

Ich hatte eine Freundschaft zerstört.

Das wollte ich doch gar nicht! Ich wollte nicht, dass es so kommt. Verdammt, ich hatte mich doch nur verliebt, wie konnte denn alles auf einmal so entsetzlich schief gehen? Ich hatte das Gefühl, als wäre mein Leben gerade nicht real, sondern eine verdammte Seifenoper.

Aber leider war das die Realität. Und sie war bitter, einfach nur bitter.

Adrian und Dan mussten das wieder in Ordnung bekommen.

Und dafür musste ich mich zurückziehen.

Diese Erkenntnis traf mich wie ein Schlag und schnürte mir fast die Luft ab.

Ich sah zu Sandy, die noch immer fassungslos in ihrer Ecke stand. Ich gab ihr ein Zeichen und bat sie, Adrian und mich kurz allein zu lassen. Als sie gegangen war, sprach ich ihn sanft an.

"Adrian?" Ich wartete auf eine Reaktion vom ihm und gerade als ich dachte, dass ich vergeblich warten würde, drehte er sich langsam zu mir um und sah mich an.

"Tut mir leid. Ich hätte nicht so ausflippen dürfen." Frustriert fuhr er sich mit der Hand durch seine Haare. "Ich hab meinen besten Freund geschlagen", flüsterte er fassungslos mehr zu sich selbst als zu mir.

"Das ist alles meine Schuld."

"Was?" Adrian sah mich entsetzt an. "Nein, das ist doch nicht deine Schuld! Ich hab Mist gebaut, nicht du." Er kam zu mir und legte seine Arme an meine Oberarme, als wolle er mich festhalten.

Ich schüttelte meinen Kopf und Tränen stiegen mir in die Augen.

"Ich hab' Dan geküsst." Ich brachte die Worte fast nicht raus und mir war so übel, dass ich das Gefühl hatte, kotzen zu müssen. Adrian sah mich geschockt an und seine Hände zuckten von meinem Körper weg, als hätte er sich gerade verbrannt.

"Was?", fragte er nun schon zum zweiten Mal. Die Tränen liefen nun unaufhaltsam über mein Gesicht.

"Sprich dich mit Dan aus und vergiss mich. Ich bin's nicht wert, dass dafür deine Freundschaft zu Dan drauf geht." Dann drehte ich mich um, sprintete die Treppen hinauf und an Sandy vorbei zur Haustür, während ich versuchte das riesige Schluchzen, das sich meiner Kehle entringen wollte, zu unterdrücken.


HeartsWhere stories live. Discover now