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Drystans
Stahl klirrte auf Stahl und untermalte die Mischung aus Fauchen und Schreien. Der Geruch von Blut stieg mir in der Nase, während ich seinen metallischen Geschmack auf der Zunge schmeckte.

Knapp duckte ich mich unter den vorschnellenden Klauen eines Infizierten und schlug ihm gerade noch rechtzeitig den Kopf ab, um das Schwert zum nächsten Angriff hochzureißen.

Meine Muskeln zitterten unter der Wucht des Angriff und ich wäre fast in die Knie gegangen.
Wie machte Nemesis das so mühelos?
Ächzend hob ich die Hand und ließ Licht aus meiner Hand schießen, das den Infizierten vor mir zu Staub zerfallen ließ. Mein göttliches Licht tötete sie.

Schweiß rannte meine Stirn hinab als ich hektisch um mich herum sah. Die ersten Infizierten hatten wir aufhalten können, aber ab einen Punkt waren sie einfach zu viele, sodass wir unsere Strategie mit dem Pass in die Tonne kloppen konnten.
Insbesondere als die ersten unserer Soldaten verletzt wurden und in unseren eigenen Reihen Infizierten entstanden, die sich genauso auf uns stürzten. Man machte mittlerweile keinen Unterschied zwischen Freund und Feind.
Für jeden Kopf den wir abschlugen, wuchsen zwei nach.

Um mich herum war ein Chaos an schwarzen Körpern, die durch die Soldaten pflügten, Schreie der auf den Boden zuckenden Koranéeanern und Delerier, die infiziert worden waren und sich früher oder später verwandeln würden.

Ein Blick über die Schlacht zum Pass verriet mir, dass noch immer welche nachströmten.
Wir hatten keine Chance.

Ich ballte die Hand zur Faust und köpfte den nächsten Infizierten, der mich angreifen wollte. Den danach brannte ich ein Loch durch die Brust und den hinter ihm gleich mit.

Über die Schulter konnte ich Chara entdecken, die mit ihrer Magie die Körper wortwörtlich in der Luft zerriss. Ich spürte die göttliche Existenz in ihr, wie ich Riniah in mir spürte.
Aber ich sah auch die Anstrengung in ihrem Gesicht.

Ich biss die Zähne aufeinander und ließ Licht explosionsartig von mir ausgehen, sodass alle Infizierten in unmittelbarere Nähe verbrannten.
Aber es war aussichtslos. Unsere Kraftreserven schwankten und das betraf nicht nur Chara und mich. Die Soldatinnen und Soldaten um uns herum wirkten immer verzweifelter.

Ich schloss die Augen und konzentrierte mich auf mein tiefstes Innerstes.

Das hier waren meine Leute, die reihenweise infiziert wurden. Jeder weitere machte Arnicus stärker und brachte Allstair den Triumph näher. Aber Allstair durfte nicht gewinnen. Allein wegen dem, was er Nemesis angetan hatte.

Nemesis war da draußen und kämpfte einen Kampf, den sie nicht hatte bestreiten wollen. Ihr war diese Welt so egal, aber sie wollte Rache. Trotzdem biss sie sich durch und begab sich in Gefahr. Wenn ich heute versagte, würde jedes Risiko, das sie einging, umsonst gewesen sein.

Also riss ich alles an Magie nach oben, das in mir war. Alles, was seit langem in mir ruhte, was ich nicht annehmen wollte. Mir war das Risiko egal, mir war egal, ob ich die Kontrolle verlor. Ich sah keinen anderen Weg, diese Schlacht zu gewinnen.
Wozu war ich der Auserwählte einer Göttin, wenn ich nichts gegen diese Infizierte tun konnte?

Nein. Drystans, das ist zu viel-

Aber ich schrie auf und die Welt um mich explodierte in Licht. Gleichzeitig schoss ein scharfer Schmerz durch meinen Körper und zwang mich in die Knie, aber ich hielt meine Magie umklammert und schleuderte sie nach außen.

Es tat weh. Es brannte richtig in meinem Inneren, aber ich brach nicht ab und tauchte das gesamte Schlachtfeld in Gold.

Tatsächlich spürte ich jedes Lebewesen, das von meinem Licht umhüllt wurde. Ich spürte ihre schlagenden Herzen, ihre Schmerzen, die Verzweiflung. Es waren kleine Punkte hinter meinen Augen und ich konnte jede einzelne Person auf dem Schlachtfeld bestimmen. Es war, als wäre ich seltsam losgelöst von meinem Körper. Als würden meine Sommer sich ergeben und ausbreiten.

Nemesis - Kronen und GötterWhere stories live. Discover now