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TW: Sexuelle Gewalt

Nemesis

Ich hatte die Arme um den Hals eines jungen Mannes gelegt, dessen Hände auf meiner Hüfte ruhten. Wir wiegten uns zu der weichen Musik, die vom Rande des Thronsaales in der Burg erschallte.

Um uns herum tanzten weitere Pärchen. Es war späte Nacht, die meisten schon vom Wein schläfrig. Wie immer thronte König Allstair am Kopfende des Saales und beobachtete das Geschehen. Wobei seine Augen insbesondere auf mich gerichtet waren und ob ich meinen Job machte.

Ich lächelte den Mann an und er lächelte träge zurück. Er war ganz ansehnlich, hohe Wangenknochen und blondes Haar, aber trotzdem wurde mir bei der körperlichen Nähe schlecht. Und auch in dem Wissen, was ich jetzt tun musste.
Ein Auftrag war ein Auftrag.

Also drückte ich mich näher an ihn ran und ließ meine Finger seinen Arm hinab gleiten. Mir entging nicht, wie sein Atem kurz stockte.
Mit einem leichten Druck meiner Finger in seinem Nacken deutete ich ihm, sich zu mir herunterzubeugen, damit ich verführerisch in sein Ohr flüstern konnte:
„Warum suchen wir uns nicht einen ruhigeren Ort?"

Langsam schlich sich ein Lächeln auf sein Gesicht, als er sich wieder aufrichtete.

Ich hatte dieses Spiel schon hundertmal gespielt und doch zog mein Magen sich jedesmal angewidert zusammen. Trotzdem nahm ich seine Hand und führte ihn hinter mir aus dem Saal. Allstair verfolgte mich von seinem Thron aus mit seinem Blick. Eine letzte Erinnerung.

Ich brachte uns zu einem Zimmer, das mit einen der wenigen Doppelbetten ausgestattet war, die die Burg besaß. Es war nicht das erste Mal, dass ich eine von Allstair ausgewählte Person hierhin führte.

Kaum hatte der junge Mann die Tür hinter uns geschlossen, zog er mich mit einer Hand auf meinen Bauch mit dem Rücken zu sich und drückte sich gegen mich. Ich spürte seinen Atem an meinem Hals.
„Was verdanke ich der Ehre, dass Nemesis Warleigh persönlich mich in ihr Bett bittet?"

Ich hatte keine Waffen dabei, aber ich wünsche mir, es wäre so. Denn dann hätte ich ihm die Hände abgeschnitten, die über meinen Bauch und tiefer strichen.

„Einen guten Tanz", hauchte ich und drehte mich zu ihm. Seine Hände lagen nun wieder auf meiner Hüfte.
„Eine angenehm Gesellschaft", fuhr ich fort, während ich ihm über Wange, Kinn und Lippen strich. Ich spüre wie er erschauerte und er seine Hände zu meinen Hintern gleiten ließ.

Ich hasste es. Ich hasste es, dass ich mich so berühren lasse musste.
Aber was auch immer der Mann vor mir tat, was Allstair mir antun würde, wäre schlimmer.

„Deine Gesellschaft ist auch sehr angenehm, Nemesis", erwiderte er und sein Gesicht kam näher. Sein Atem heiß und nach Wein riechend.

Eine Sekunde brauchte ich noch, um mich zu überwinden, dann küsste ich ihn sanft.

Doch anscheinend hatte er keine Lust auf das sanfte Vorspiel. Denn sein Kuss wurde sofort drängender und seine Zunge drang in meinen Mund.

Ich konnte ein Wimmern unterdrücken. Stattdessen strich ich über seine harte Brust, während seine Hände unter meinen roten Rock glitten. Ich trug wieder das übliche Kostüm, das ich auf Allstairs Festen immer hatte.

Ich zuckte zusammen, als seine Hände meine bloße Haut berührten, aber er bemerkte es kaum. Er war zu beschäftigt damit mit der Hand der Innenseite meines Schenkels entlang zu fahren.

Nun drängte er mich in Richtung Bett und ich wehrte mich nicht.
Langsam ließ er uns auf die halbwegs weiche Matratze gleiten. Dann setzen seine Hände die Erkundung fort während seine Mund mein Kinn hinab wanderte und zu meinem Hals kam.

Nemesis - Kronen und GötterWhere stories live. Discover now