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Nemesis
Ich konnte nur eine Sekunde fassungslos auf die drei riesigen Skorpione starren, da rannten sie schon auf mich zu.
Es war sofort klar, dass ich mit Wegrennen keine Chance hatte, wenn man bedachte mit welcher Geschwindigkeit sie auf mich zuschossen. Also blieb mir nur der Kampf.

Entschlossen packte ich mein Schwert fester und fixierte den Skorpion in der Mitte, der mich als erstes erreichen würde. Gleichzeitig ließ ich meine Tasche von den Schultern gleiten, da sie mich nur behindern würde.
Nicht heute.

Der mittlere Skorpion war in Reichweite und wollte mich von oben mit seiner Scheere zerquetschen, aber ich warf mich zur Seite und konnte denm knapp entkommen. Sofort war ich auf den Beinen und zog ihm mein Schwert über die Scheere.

Zu meinem Glück drang das Schwarzstahl ein und das Monster brüllte auf, ehe es mich mit der zweiten Hand wegschlagen wollte. Auch der konnte ich nur knapp entgehen, indem ich nach vorne hechtete, sodass ich mich unter dem mittleren Skorpion befand.

Leider waren die Dinger nicht so dumm, wie sie aussehen, denn der Skorpion hatte sofort verstanden, wo ich war und wollte sich einfach zu Boden fallen lassen, um mich unter ihm zu begraben.
Aber ich sprintete hastig nach rechts und stolperte als sein Körper hinter mir zu Boden knallte.

Noch während ich das Gleichgewicht wiederfand, wischte mich der nächste Skorpion mit seinem Schwanz zur Seite. Es fühlte sich an, als würde ein Felsen gegen mich geschlagen werden. Jegliche Luft wurde mir aus dem Körper gepresst und nur jahrelanges Training sorgten dafür, dass ich mein Schwert in der Hand behielt, als ich gegen die nächste Sanddüne geschleudert wurde.

Hustend und blinzelnd, weil Sand in meine Augen kam, warf ich mir instinktiv nach vorne. Andernfalls wäre ich von einem sicherlich giftigen Stachel aufgespießt worden.

Ich erschauerte, als ich bemerkte, wie nah mir die schwarze, glänzende Spitze gekommen war, dann kämpfte ich mich auf die Beine.
Alles tat weh. Wirklich alles.

Aber ich hatte schon mit größeren Schmerzen gekämpft.
Verdammt nochmal nicht heute.

Als ich es endlich schaffte, mich wieder komplett aufzurichten, hatten die drei mich umzingelt. Lauernd, mit klappernden Scheren und wiegenden Stacheln rückten sie näher.
Mein Blick zuckte von einem zum nächsten, während ich fieberhaft nach einer Idee suchte.

Der erste setzte vor, also sprang ich zurück, um seiner riesigen Schere auszuweichen, ehe ich auf sie drauf hechtete, sodass er mich mit seinem Arm hochhob, als er die Schere wieder zurück nehmen wollte.
Ich stand auf und rannte seinen Arm hoch, wodurch meine Stiefel auf dem Panzer ein klapperndes Geräusch hervorriefen.

Wieder mal waren die Tiere schneller vom Begriff, als ich es ihnen zusprach, denn der Skorpion unter mir schüttelte mich mit einer Bewegung sofort wieder ab.

Doch statt wie letztes Mal gegen eine Sanddüne geschleudert zu werden, wurde ich gegen den Panzer des zweiten Skorpions geworfen, ehe ich zu Boden fiel.
Stöhnend stützte ich mich auf und merkte, dass ich diesmal wirklich mein Schwert verloren hatte. Aber in meinem Kopf drehte sich alles, sodass ich es auch nicht finden konnte.

Kopfschüttelnd, um den Schwindel zu vertreiben, kam ich etwas unsicher auf die Beine. Aus den Augenwinkel sah ich etwas schwarzes, sodass ich mich aus Reflex erneut zu Boden warf. Der schwarze Stachel sauste haarscharf über meinen Kopf hinweg.

Gerade wollte ich aufstehen, um wegzurennen - ich musste unbedingt in Bewegung bleiben - da schloss sich die Schere des Skorpion um meinen Körper und hob mich hoch. Mit strampelnden Beinen versuchte ich mich aus der Umklammerung zu befreien, aber es half alles nichts.

Nemesis - Kronen und GötterWhere stories live. Discover now