Kapitel 8 - Teil 3

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„Es freut mich zu hören, dass es dir hier gefällt, Morighan." sagte Arthur an sie gewandt und schenkte ihr ein Lächeln. „Euer Garten ist aber auch wirklich wunderschön." erwiderte diese und ließ ihren Blick über den garten schweifen. „Ich kann nur erahnen, wie er wohl im Sommer aussieht." fügte sie hinzu und blickte Arthur direkt in die Augen.

„Warum bleibt ihr nicht bis zum Sommer?" fragte dieser ohne den Blickkontakt zu lösen. Morighan lächelte leicht. „Es wäre mir eine Ehre, einen Sommer in Camelot an eurer Seite zu verbringen." meinte sie und schaute verlegen weg. „Ihr seit hier immer wilkommen, Morighan."

*

Beim Aufwachen lag ich irgendwie ziemlich gemütlich und das obwohl wir alle vor dem Fernseher eingeschlafen waren. Blinzelnd öffnete ich meine Augen und realisierte, dass alle irgendwie durcheinander auf der Couch lagen. Ich versuchte mich an die Einzelheiten meines Traumes erinnern.

Heute würde ich dem Rat von meinen Eindrücken berichten müssen und dann hieß es wieder Training, diesmal glücklicherweise mit Milan. Ich erinnerte mich dunkel, dass ich mal ein Notizbuch hatte, in dem ich auch meine Träume aufschrieb.

Neulich, im Flugzeug, als Jace erklärt hatte wie es ging. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit, da dachte ich noch, dass wir uns vielleicht doch verstehen würden. Dem war anscheinend nicht so, das wusste ich, spätestens seit Gestern. Langsam richtete ich mich auf und versuchte dabei niemanden auf zu wecken.

Nachdem ich es tatsächlich geschafft hatte aufzustehen, ohne dass jemand wach wurde, was ja eigentlich schon an ein Wunder grenzte, bemerkte ich, dass Jace mich amüsiert musterte. Als er meinen Blick jedoch bemerkte setzte er sofort eine grimmige Miene auf.

Verstand ihn einer. „Sorg dafür, dass du pünktlich beim Training bist." kam es mürrisch durch die Gedankenverbindung. „Ich hab heute mit Milan Training." antwortete ich schnippisch und drehte mich zur Tür. Als meine Hand schon an der Klinke lag, antwortete er: „Das wüsste ich aber."

Vorsichtig, immer noch darauf bedacht öffnete ich die Tür und schlüpft hindurch. Als ich sie leise hinter mir zugezogen hatte, verfluchte ich mich innerlich, dass ich keine passende Antwort hatte.
Nach einem kurzen Moment der Orientierung machte ich mich auf den Weg zu meinem Zimmer.

*

Wie alle Anderen wurde auch ich vom Rat befragt, der Nutzen davon erschloss sich mir nicht ganz, da sie bereits mit Kyle, Milan und Jace gesprochen hatten und diese sicher bedeutend mehr dazu beitragen konnten als ich, doch es sollte mir Recht sein.

Ich musste ihnen alles erzählen, da sie versuchten den Ablauf zu rekonstruieren, in der Hoffnung versteckte Hinweise zu finden. Eigentlich fand ich es ziemlich sinnlos, aber wenn sie wollte, sollten sie mich doch fragen, ich hatte kein Problem damit.

Ein Mann, den ich natürlich ebenfalls nicht kannte, schrieb alles mit. Dass er manchmal kaum mitkam, schien Niemanden zu interessieren.
„Gibt es noch weitere Fragen?" erkundigte ich mich, in der Hoffnung es endlich überstanden zu haben.

Doch bevor einer der Männer antworten konnte, betrat jemand den Raum. Sofort lagen alle Blicke auf dem jenigen. Verwundert drehte ich mich um, da ich mit dem Rücken zu Tür stand, was mir sowieso schon die ganze Zeit unangenehm war, und erblickte Jace, der sich lässig in den Türrahmen lehnte.

„Ich wollte eigentlich nur wissen ob Claire schon fertig ist." erklärte er, doch bevor ihm jemand antworten konnte, sprach er schon weiter. „Ich würde nämlich gern mit dem Training fortfahren, da wir, wie sie wahrscheinlich am Besten wissen, nicht besonders viel Zeit haben."

Die Männer schienen alle einen Moment zu überlegen, bis Mr. Reeker das Wort ergriff, der anscheinend der Anführer dieser netten kleinen Organisation war. „Natürlich, wir würden dann einfach auf Claire zukommen, sollte wir weitere Fragen haben."

Ich hatte also wenig Wahl, ich war gezwungen Jace zu folgen. Vom Regen in die Traufe würde ich das mal nennen.
Er führte mich diesmal jedoch nicht in die Trainingshalle, sondern aufs Dach.
„Ich dachte, dass wir mal etwas probieren." erklärte er auf meine Nachfrage.

„Und was?" hakte ich nach, nachdem er mich circa zehn Minuten rennen ließ. Da wir ja eine gewisse Verbindung haben, dachte ich, vielleicht könnte ich versuchen das Ritual zu steuern." erläuterte er. Ich brauchte einen Moment, bis ich realisierte, was er damit sagen wollte.

„Du willst mich übernehmen?" fragte ich entrüstet, was dazu führte, dass er mich leicht verlegen anschaute. „Naja, so würde ich es nicht nennen." murmelte er. „Aber genau das hast du gesagt." stellte ich klar. „Es wäre doch eine gute Möglichkeit." erklärte er hoffnungsvoll. „Nein." brachte ich heraus.

Ich wollte nicht von jemandem übernommen werden und von Jace schon gar nicht, Verbindung hin oder her. Sein Vorschlag machte mich sowieso ziemlich misstrauisch. Was auch immer er vorhatte, ich würde nicht zustimmen. Ich war keine Marionette.

„Wie Nein?" fragte Jace natürlich sofort. „Nein halt. Ich mach da nicht mit." sagte ich und war stolz auf mich, dass meine Stimme so bestimmt klang. "Ich möchte das alleine schaffen." erklärte ich, als er mich stirnrunzelnd anschaute. „Aber es wäre einfacher, wenn ich es machen würde." brachte er als Gegenargument.

„Ich schaffe das allein." wiederholte ich und meinte so etwas wie Anerkennung in Jace's Blick zu sehen. „Das wird aber harte Arbeit." versuchte er es noch einmal. „Das ist mir egal." erklärte ich und schaute ihn entschlossen an.
„Na dann lass uns anfangen." meinte Jace nur.

Ja es würde viel Arbeit werden. Aber ich war mir sicher, dass ich es schaffen konnte.

Hüter der HimmelsrichtungenWhere stories live. Discover now