Kapitel 18 Theresa - Teil 2

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Noch im selben Augenblick fragte ich mich, ob es die richtige Entscheidung war es ihnen zu sagen.
Doch Mr. Reeker brach nur in ein rauchiges, großväterliches Lachen aus.
„Einen Verräter? Niemand außer uns dreien weiß von den Missionen, alle anderen bekommen nur Anweisungen ohne Informationen. Gerade du müsstest das wissen", erklärte er und schmunzelte.
Doch dieses Schmunzeln wirkte gezwungen. Ich konnte es mir nicht erklären.
„Du musst dir keinerlei Sorgen machen", fügte Mr. Roosevelt hinzu. Als ob mich seine Meinung interessieren würde.
Ich hatte Mühe meine Augen nicht zu verdrehen, dieser Mensch dachte, dass er eine wichtige Position innehatte, weil er der Handlanger des obersten Ratsmitgliedes war.
„Wie ist der weitere Plan?", fragte ich an Mr. Reeker gewandt, ohne auf den Ratschlag des kleinen Mannes einzugehen.
„Du wirst nach Camelot reisen", teilte er mir mit, was mich stutzig machte. Camelot. Woher wusste der Rat bitte wo Camelot liegt?
Und wenn er es wusste, wieso hatte er dann die Hüter die Tore der Himmelsrichtungen besuchen lassen?
Wenn ich so darüber nachdachte, war es reine Zeitverschwendung gewesen.
„Und wohin werden wir reisen?", forschte ich nach.
„Nach England, wenn du darauf bestehst kann ich es dir auf einer Karte zeigen. Wir gehen davon aus, dass die anderen Hüter sich dort aufhalten", antwortete Mr. Reeker sachlich und bedeutetet mir ihm zu dem runden Holztisch zu folgen.
Auf diesem waren mehrere Karten ausgebreitet, die ich bis dahin noch gar nich bemerkt hatte.
„Hier befindet sich Camelot", erklärte er und deutet auf eine Stelle im Westen Südenglands.
Die Karten wirkten alt und Camelot war deutlich eingezeichnet. Misstrauen schlich sich bei mir ein.
Wieso hatten sie das vor uns verheimlicht?
„Zwar haben wir angenommen, dass Milan und Lina dir folgen, andererseits dürfte es auch mit drei Hütern möglich sein den Fluch zu brechen. Beziehungsweise mit vier, wenn man Claire und dich als zwei Verschiedene ansieht", fuhr er fort.
Wieso brauchten wir denn überhaupt drei Hüter? Ich hatte es bisher so verstanden, dass Claire den Fluch brechen würde.
„Leider haben wir das Signal der Hüter verloren, allerdings haben heute drei Personen in der britisch Nationalbibliothek die Bibliothek der Hüter betreten."
Claire ging es also gut, sie war mit Kyle und Jace zusammen. Das erleichterte mich ungemein.
„Ihr Ziel ist also mehr oder weniger klar." Mr. Reeker, deutet erneut auf den Punkt, der auf der Karte für Camelot stand.
Ich hatte jetzt einige Fragen. Beispielsweise, warum sie diese Karte geheim gehalten hatten oder warum ich zu ihnen reisen musste.
„Was genau habe ich jetzt damit zu tun?", hakte ich nach und ließ meinen Blick beiläufig über die Karten schweifen.
Ich konnte nichts außergewöhnliches feststellen. Es waren Karten aus verschiedenen Zeitaltern. Einzig die Orte, die sie zeigten, waren ungewöhnlich. Camelot. Troja. Atlantis. Allesamt sagenumwoben.
Und anscheinend hatten sie alle eine Verbindung zum Rat. Auch wenn ich diese nicht verstand. Vielleicht hätte ich mich wie Jace mehr mit der Geschichte der Hüter beschäftigen sollen.
„Du bist eine Hüterin. Du musst herausfinden wie man den Fluch bricht", erklärte er ungerührt.
„Und wie soll ich das anstellen?", fragte ich leicht überfordert.
Einen Fluch zu verhängen war die eine Sache, aber ihn zu brechen eine ganz Andere.
„Du wirst nach Camelot reisen", wiederholte Mr. Reeker seine Wort, „und dort alles auf Hinweise untersuchen."
Ich wusste nicht einmal wie Camelot aussähe, geschweige denn hatte ich genügend Erfahrung mit Flüchen um einen zu brechen.
„Wo wir gerade dabei sind, in Camelot wird der Nachfahre von König Arthur zu dir stoßen", teilte Mr. Reeker mir mit, so, als wäre es das Normalste der Welt.
„Sie haben herausgefunden wer der Nachfahre ist?", japste ich überrascht. Wieso sagte mir denn niemand etwas? Ich verstand es einfach nicht.
Wenn wir wussten, wer der Nachfahre von Arthur war, dann vielleicht auch, was genau der Fluch besagte. Wie mein Vater immer sagte, kennt man die Krankheit, kann man ein Heilmittel finden. ich schöpfte einen Moment Hoffnung, die jedoch sofort wieder zerstört wurde.
„Ja natürlich. Jetzt musst du aber langsam los, dein Flug geht bald." Mit diesen Worten scheuchte Mr. Young mich aus dem Raum.
Ich brauchte mehr Informationen, jetzt konnte ich doch nicht einfach wieder gehen. Eigentlich war ich doch gerade erst hier angekommen, da konnte ich doch nicht...
„Ich soll direkt wieder nach Europa?", fragte ich schließlich verwundert, allerdings blieb mir für diese Verwunderung nicht viel Zeit, denn ich war schon fast aus der Tür heraus.
„Klug erkannt."
Irgendetwas war faul an der Sache. Wir hatten es hier mit dem Rat zu tun. Der mächtigsten Geheimorganisation weltweit. Der Rat der Hüter hatte bessere Spione als FBI, CIA und MI6 zusammen.
Sie waren nicht so... willkürlich.
„Was ist los?", wollte ich von Mr. Young wissen, dem ich notgedrungen durch die Gänge des Gebäudes folgte.
„Wir stehen unter extremen Zeitdruck", setzte er an, unterbrach seine Erklärung jedoch, da wir in den Fahrstuhl gingen und sich darin ein Mann befand, der anscheinend nichts davon wissen durfte.
Während die leise Fahrstuhlmusik mich beruhigte, überlegte ich Fieber haft, was das alles zu bedeuten hatte. Der Rat wusste wo Camelot lag und kannte den Nachfahren von Arthur. Wozu also das Ganze?
Es ergab keinen Sinn, egal wie ich es drehte und wendete. Genau genommen hatte es gerade so gewirkt, als hätten sie mich ganz plötzlich loswerden wollen, aber auch dafür fand ich keinen sinnvollen Grund.
Als der unbekannte Mann den Fahrstuhl verließ wandte ich mich direkt wieder zu Mr. Young.
„Was wollten sie eben sagen?", versuchte ich das Gespräch wieder aufzubauen.
Er überlegte einen Moment, bevor er mir antwortete.
„Wir stehen unter Zeitdruck, weil der Fluch exakt zur Wintersonnenwende gesprochen wurde und deshalb an diesem Tag gebrochen werden muss", offenbarte er mir schließlich.

Wintersonnenwende. Das war bald. Zwei, maximal drei Tage.
Das konnte doch nicht wahr sein.
So wenig Zeit und wir wussten nicht einmal, wie wir den Fluch brechen sollten.

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Ja, ich weiß, auch dieses Kapitel ist nicht korrigiert. Tut mit leid.
Die korrigierte Kapitel kommen, sobald ich wieder mehr Zeit für Wattpad habe.
(Und besseres Internet)

Einen schönen Tag euch. :D

Hüter der Himmelsrichtungenحيث تعيش القصص. اكتشف الآن