Kapitel 14 - Teil 3

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Immer und immer wieder hallten diese Worte in meinem Kopf wieder.
Morighan konnte nicht im Feuer sterben. Mein Traum ergab keinen Sinn.

Wenn sie nicht im Feuer starben, warum war Morighan dann gestorben?
Oder war sie es gar nicht?
Fragen über Fragen geisterten in meinen Gedanken.

Fragen, auf die ich eine Antwort finden musste.
„Ganz früher waren die Hüter sehr angesehen", fuhr Jace fort mir von der Geschichte der Hüter zu erzählen.

Anscheinend bemerkte niemand meinen inneren Wettstreit.
„Im alten Ägypten beispielsweise hatte man ihnen ganze Tempel gewidmet. Immer da, wo die Hüter waren, entstanden ganze Hochkulturen."

Anscheinend war Jace wirklich Geschichtsbegeistert.
Ehrlich gesagt konnte ich das in keiner Weise nachvollziehen.
Geschichte hatte mich nie wirklich interessiert.

„Aber warum probieren wir nicht einfach eine der Bibliotheken aus?", brachte ich das Thema zurück auf die Suche nach Camelot.
„Wir können es doch zumindest versuchen", lenkte nun Milan ein.

Jace warf ihm einen mürrischen Blick zu, doch Milan ignorierte diesen geflissentlich und starrte stattdessen erneut auf seine Uhr.

Das Gespräch schien an dieser Stelle beendet und wir alle wanden uns wieder voneinander ab.
Ich warf einen letzten Blick auf Kyle, der sich in der letzten Zeit aus dem Gespräch rausgehalten hatte, bevor ich mich an ihn lehnte und langsam wegdämmerte.

Morgause, wie schön dich zu sehen", begrüßte Morighan ihre Schwester und beeilte sich die letzten Stufen zurückzulegen, die auf den Schlosshof führten.
Die blonde Frau, die gerade von ihrem schwarzen Rappen stieg und die Zügel an einen Stallburschen übergab, lächelte beim Anblick ihrer Schwester.

Vorsichtig strich sie sich ein ihrer Locken aus dem Gesicht und lief dann auf ihre Schwester zu, um Morighan in ihre Arme zu schließen.
„Warum hast du mir denn nicht früher Bescheid gegeben, dass du vorbeischaust?", fragte diese, nach dem sie sich aus der Umarmung von Morgause gelöst hatte.
„Ach Schwester, ich wollte dich doch überraschen. Nach deinem Aufbruch habe ich dich vermisst", antwortete sie und lächelte.
„Komm doch erstmal mit herein", bot Morighan ihr an und die blonde Frau folgte ihr.
„Wir haben viel zu besprechen", eröffnete sie, bevor sie sich von ihrer Schwester in das Schloss begleiten lies.

„Milan, was zur Hölle ist mit dir los?", ertönte Jaces Stimme, die mich aus dem Schlaf riss.
Allerdings ließ ich meine Augen vorerst geschlossen. Eigentlich wollte ich keine Gespräche belauschen, aber in letzter Zeit hatte ich oft genug alle Skrupel über Bord geworfen.

„Die Frage ist doch eigentlich was mit dir los ist", brummte Milan abwesend.
„Was meinst du damit?", wollte Jace wissen und ich konnte förmlich sehen, wie er seine Augenbrauen hochzog.

„Seit Claire da ist, bist du ganz anders", wandte Kyle ein.
„Das sagst gerade du", höhnte der Hüter. „Leute, wir sollten nicht streiten", warf Milan ein und ich war einen Moment erleichtert, dass er wieder ganz normal schien.
„Aber es stimmt doch", beschwerte sich Jace.

„Du bist doch auf einmal von unbegründetem Hass zerfressen", widersprach der Hüter neben mir. Daraufhin schwiegen alle.
„Ich weiß selbst nicht, was es ist und warum ich sie nicht leiden kann."

In diesem Moment entschloss ich mich, das jetzt der richtige Zeitpunkt war um aufzuwachen.
Vorsichtige blinzelnd öffnete ich meine Augen. Schlagartig verstummte das Gespräch.

„Wir landen gleich", raunte Kyle mir zu, der scheinbar als erster die Worte wiederfand.
Tatsächlich verkündete kurz darauf eine Stewardess, dass wir uns bitte anschnallen und zum Landen bereit machen sollten.

Hüter der HimmelsrichtungenTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang