Platzierte, verkopfte, elegalante Gemischtes Hack Story

#90 Dänische Abwicklung

<<alter hör auf dir die ganze zeit auf die lippen zu beissen ich kann dich hier nicht küssen>> tippe ich flüchtig mit niedrigster Bildschirmhelligkeit als Nachricht an Felix. Er weiß genau, was das mit mir macht, unterlässt es aber trotzdem nicht. Er sieht, wie ich zu ihm hinüberschiele, auf meinem Sessel unruhig hin- und herrutsche, das Gesicht in meiner Hand verstecke, um dem nervigen Kamermann rechts neben mir nicht meine Gefühlslage zu präsentieren. Er spielt mit mir.
Sein definierter, von Adern überzogener Arm greift zu seinem Handy.
Als er meine Nachricht ließt, zwinkert er mir nur frech zu. Der Mann macht mich verrückt.

Mir ist fast egal, ob er den Comedypreis für den besten Komiker heute gewinnt oder nicht. Natürlich gönne ich es ihm und ich würde mich für ihn auch sehr freuen, er bleibt aber trotzdem mein Felix. Der Mann, den ich an meiner Seite haben will, dem ich vertraue, dem ich alles erzähle, mit dem ich alt werden will, in dessen Wohnung ich mich manchmal wohler fühle als in meiner eigenen. Dieser Preis ändert nichts an unserer Beziehung.

Felix atmet relativ schnell als seine Kategorie eingeleitet und die Laudatio gehalten wird. Seine Verhalten studiere ich die ganze Zeit schon, bemerke also jede kleine Änderung. Wie gebannt schaut er nach vorn auf die Bühne, ein leicht debiles Lächeln auf den Lippen. Ich sehe, dass er versucht, seine Aufregung zu überspielen und würde gern sein Hand nehmen, um ihn zu beruhigen. Aber das geht hier nicht. Außerdem sitzen wir für meinen Geschmack viel zu distanziert- obwohl unsere Sessel nebeneinander stehen.
Spannung liegt in seinem Blick, jedoch erkenne ich auch, dass ihn die aufgesetzte Laudatio nervt.

Als er sein Bild sieht, wandelt sich seine Anspannung in Nervosität um. Das sehe ich bereits an der Art, in der er den Weg nach vorne geht. Auf seinem Platz ist er noch cool, dann das leichte Joggen und das Abbremsen. Den Abstand zu dem Mann mit dem Tablett, auf dem das Mikrofon liegt, hält er etwas zu unsicher ein.
Mit dem Applaus geht er souverän um, fängt genau zum richtigen Zeitpunkt an zu sprechen. Ich bin gespannt, was er sagt, weil ich weiß, dass er nichts vorbereitet hat.
Aber allein wie er da vorne steht, grinst und versucht zu improvisieren sieht einfach nur süß aus.

Zugegeben muss ich lachen, als er fast von der Bühne verschwindet, ohne den Preis mitzunehmen. Dass das sein größter Lacher ist, mag traurig sein, funktioniert aber trotzdem.
Zuerst umarmt er Becci, sie klopft ihm auf den Rücken. Ich grinse.
"Vergiss das Ding doch nicht, tu wenigstens so als wäre es dir wichtig.
Ich sag' doch, dass du lustig bist." kommentiere ich lachend und beuge mich zu ihm. Dabei versuche ich so viel seines Duftes wie möglich einzusaugen.
Zum Glück wird kurz darauf eine Unterbrechung angekündigt, die wir beide fast nicht abwarten konnten.

"35 Minuten Pause? Reicht für kurz Bruder umarmen, zwei Blowjobs und einmal Hazel-und-Thomas-Talk?" flüstere ich in sein Ohr, er nickt. Becci scheint auch ohne explizite Worte Bescheid zu wissen.
Julian müssen wir nicht lang suchen, die Geschwister treffen sich nach wenigen Sekunden, als hätten innere Navigationssysteme sie zueinander geführt. Julian umarmt seinen großen Bruder, klopft ihm auf den Rücken. "Glückwunsch, man.". Stolz rüttelt er ihn an den Schultern und umarmt ihn gleich noch ein zweites Mal. "Jaman. Du hast's geschafft einfach." Felix nickt lächelnd, als realisiere er seinen Gewinn erst jetzt so richtig.
"Ich geh raus, eine rauchen." verkündet Julian dann und haut seinem Bruder noch einmal auf den Rücken, verschwindet dann.

"Na dann- zu mir oder zu dir in den Backstage?" fragt er, fast überflüssig, weil seiner größer ist und damit nur in Frage kommt. Ich spüre die Erregung von meinem Lendenbereich meinen ganzen Körper durchströmen. Ein komisches Gefühl im Anzug, aber ich weiß, dass er mich darin heiß findet.
Zielstrebig laufen wir in die Künstlerbereiche, an anderen lustigen Menschen vorbei. Mit nur einem Ziel, einer Lust, die so schnell wie möglich befriedigt werden soll.