Kapitel 29

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"Aufwachen, Süße." murmelte eine leise Stimme in mein Ohr.

Ich grummelte und drehte mich um. Zumindest versuchte ich es. Ich kam aber nicht sehr weit, denn irgendwie verhedderten sich meine Arme und mein Kopf stieß gegen eine warme harte Brust. Dafür war mir nun am Rücken kälter wie davor, da diese Brust vorher wohl an meinem Rücken war.

Warte mal ... eine harte Brust?

Schlagartig schlug ich die Augen auf und setzte mich aufrecht hin. Das war im Übrigen keine gute Idee, denn mein Kopf begann sofort heftig zu pochen, doch das ignorierte ich.

Neben mir lag ein grinsender David, der mit pinken Plüsch-Handschellen an mich gefesselt war.

"Na, Schätzchen, willst du unsere Stellungen wissen?" fragte er mich und leckte sich kurz über die Lippen.

Ich musste zugeben, dass ich es anziehend fand, wenn Männer in der Früh eine rauere Stimme wie sonst hatten, wie David gerade. Außerdem sah er auch knuffig aus, mit den verstrubbelten Haaren. Als ich weiter an ihm hinabblickte, biss ich mir auf die Unterlippe. Sein Shirt trug er noch, wegen der Handschellen konnte er es ja nicht ausziehen. Aber er trug unten nur seine Boxershorts und auch, wenn es keine engen waren konnte man sich so einiges erahnen und vorstellen. Ich schaute schnell wieder weg.

"Wie meinst du das?" fragte ich ihn und legte mir meine Hände an die Schläfen, da dieses Pochen einfach nicht verschwand.

"Gott, was versteht man unter Stellungen denn nicht?"

Oh, er meinte diese ganze intimen...

Wollte er damit sagen...? Nein, sicher nicht oder? Das, nein, ich würde mich ja wohl erinnern! Aber wenn man es recht bedachte... Ich war betrunken gewesen und wir trugen beide nur Unterhosen unten rum. Ich hatte zwar noch mein Kleid an, aber das war über Nacht ziemlich hochgerutscht. Ich zog es schnell wieder runter.

Mit roten Wangen und geschocktem Gesichtsausdruck sah ich zu ihm.

Er lachte leise. "He, beruhig dich Schätzchen, es war eher so die Löffelchenstellung." beruhigte er mich frech grinsend.

Er hatte mich echt verängstigt mit seiner Behauptung. Von wegen wir hatten irgendwas gemacht, was ich definitiv nicht so schnell vorhatte. Und mein erstes Mal würde ich sicherlich nicht mit ihm verbringen. Vor allem da er dachte, dass ich keine Jungfrau mehr war und es dann nicht mal so romantisch werden konnte, wie ich mir das immer vorstellte. Das sollte jetzt aber nicht heißen, dass ich überhaupt so eine Nacht (oder eben Tag) mit ihm verbringen würde.

Aber die Vorstellung wie seine Brust an meinem Rücken war und wir so aneinander gekuschelt waren, wie bei der Löffelchenposition, war auch irgendwie komisch. Aber wenigstens war es eine Schlafposition und keine Sexstellung.

"Du bist so doof! Warum musstest du mich überhaupt wecken?" Ich sah fragend zu ihm runter, da er immer noch lag und ich neben ihm auf dem Bett saß. "Wo ist eigentlich meine Strumpfhose?"

"Ich hatte Hunger und wir hängen ja noch zusammen." Er hielt kurz die Hand hoch, an dem der eine Teil der Handschellen hing, sodass meine eine Hand automatisch mit hoch ging. "Ach, ich hab mir die Freiheit genommen sie dir gestern Abend noch auszuziehen, dachte mir du schläfst lieber ohne die Strumpfhose." erklärte er mir.

"Kannst du die Handschellen zufällig mit einer Zange oder wie auch immer das heißt auseinander brechen? Danach will ich ein Aspirin und wir essen was. Und wenn ich satt bin leg ich mich wieder in dein Bett." beschrieb ich ihm den Ablauf für die nächsten paar Stunden wahrscheinlich.

Dann wäre ich diese Handschellen los und durch die Tablette würden meine Kopfschmerzen hoffentlich verschwinden. Hunger hatte ich auch etwas und danach konnte ich mich nochmal ausruhen und in Ruhe darüber nachdenken, was gestern alles schief gegangen war. Zur Not würde ich David so einiges fragen, denn so spontan erinnerte ich mich an kaum noch was und selbst da nur schemenhaft.

My Best Friends BrotherWhere stories live. Discover now