Kapitel 92

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Heute war Dienstag der 31. Dezember, Silvester.

Wir hatten vor unter Freunden zu feiern, also Claire, Mason, May, Jacob, David, ein paar weitere Freunde, und ich. Es würde sicherlich keine so große Party wie die an Davids Geburtstag werden, aber solange die Stimmung trotzdem da war, war es so sogar noch besser.

Ich kuschelte gerade mit David in meinem Bett. Seit dem wir miteinander geschlafen hatten, hatte ich das Gefühl, dass unsere Beziehung sogar noch fester geworden war. Er war so süß zu mir gewesen und ich bereute es kein Stück es getan zu haben.

"Andere sind süchtig nach Drogen, ich bin süchtig nach dir." murmelte David und küsste mich immer wieder.

"Womit habe ich dich nur verdient?" fragte ich und erwiderte jeden einzelnen seiner Küsse.

"Ja, das frage ich mich auch." Mein Freund grinste frech. "Ich meine natürlich, dass ich viel zu schlecht für dich bin." verbesserte er sich schnell.

"Natürlich meinst du das." Ich lachte kopfschüttelnd.

"Noch genau sieben Stunden, dann darf ich dir einen Neujahrskuss geben." bemerkte er mit einem Blick auf die Uhr. "Aber bis dahin werde ich dir noch ganz viele ..äh.. Altjahrsküsse geben?" Er grinste schief und ging dann seinen Worten nach.

"Ich wünschte, dass es zwischen uns immer so bleiben würde." Gerade lief alles einfach nur perfekt. Wir waren verliebt ineinander, streiteten nicht, keine Missverständnisse. So stellte man sich eine perfekt Beziehung wie aus dem Märchen vor, nur das nicht alles so romantisch und aufregend begonnen hatte wie in einem Märchen.

"Aber was ist dann mit heiraten? Willst du nicht meine Kinder bekommen? Jetzt, wo wir wissen, wie das geht." Er zwinkerte mir zu und eines seiner Beine schob sich zwischen meine beiden, wobei ich - wie immer - unter ihm lag.

"Ist es nicht ein bisschen früh, um daran zu denken?" gab ich zu bedenken.

"Vielleicht. Wer weiß das schon." Ungenauer konnte man wirklich nicht antworten. Ich wollte nicht unbedingt mit siebzehn schwanger werden, das würde wohl auch nicht passieren. Aber wenn David es zumindest in Erwägung zog mich mal zu heiraten, flatterte mein Magen ganz aufgeregt und das im positiven Sinne.

Wir genossen weiterhin einfach unsere gemeinsame Zeit im Bett, wobei wir nicht mehr als reden, Berührungen und küssen anstellten.

Die Zeit verflog unglaublich schnell und ehe wir uns versahen, mussten wir uns schon für den bevorstehenden Event fertig machen. David half mir bei meinem Outfit. Mit ihm dauerte es zwar länger, als wenn ich es alleine gemacht hätte, dafür unterhielt er mich und ich war am Ende wirklich zufrieden mit meinem Aussehen.

Meine Haare hatte ich mit einem Duttkissen zu einem ordentlichen, aber nicht zu eleganten Dutt gebunden und mich dazu wie immer geschminkt. Ich trug einen schwarzen kurzen Rock mit einer helle Bluse und da mir zu kalt werden würde, zog ich mir noch eine Seiden-Strumpfhose an.

Als ich fertig war, ging ich mit David nach unten und verabschiedete mich von meinen Eltern. Ich würde erst im neuen Jahr wieder zu ihnen zurück kommen, was eigentlich schon in wenigen Stunden begann.

David und ich verließen das Haus und stapften durch die kleine Schneeschicht, die sich auf dem Boden gebildet hatte, zu dem Haus der Blacks.

Da David mir vorher geholfen hatte, half ich jetzt ihm bei seinem Outfit, auch wenn er innerhalb von gefühlten zwei Minuten schon wieder fertig war. Und trotzdem sah er perfekt aus. Wieso schafften es Männer immer so gut aus zu sehen ohne sich große Mühe zu geben, während wir Frauen alles taten und am Ende doch nicht besser als vorher aussahen? Das war absolut ungerecht!

Mittlerweile war es neun Uhr. Wir hatten uns bei den Blacks' verabredet, da ihre Eltern immer noch unterwegs war und Neujahr woanders feierten.

Ich hatte mich um nichts Richtiges kümmern müssen, wusste aber, dass die anderen nicht an Raketen und anderen Luftgeschossen sparen würden und dass auch Alkohol mit gebracht wurde.

Nach und nach tauchten unsere Freunde mehr oder weniger wie vereinbart um neun Uhr auf. Ich kannte alle von ihnen, auch wenn ich manche nur vom Sehen oder einem kurzen Smalltalk kannte. Am Ende waren wir zwölf Leute. Eine beschauliche Zahl, aber um ehrlich zu sein war es mir lieber, als wenn hier erneut so eije riesen Party veranstaltet werden würde. Eine innerhalb von einer Woche hatte mir durchaus schon genügt. Und diesmal musste sich David nicht wirklich um seine Gäste kümmern, sondern er konnte die Zeit mit mir verbringen.

Es war zwar schon dunkel draußen, doch es war erst halb elf und so beschlossen wir noch zu feiern, reden, oder lustige Spiele zu spielen, bis es dann zwanzig nach elf war.

Man hörte draußen schon einige über frühe Raketen, was den Effekt später drüben würde, aber ich verstand es, wenn man Kimder hatte, die früh ins Bett mussten, den Event aber trotzdem sehen wollten.

Um zwanzig vor zwölf machten die Jungs die Rakten bereit, wozu David mich loslassen musste, denn bis eben hatte er mich noch liebevoll im Arm gehalten. Ich mochte es nicht, dass David so nah bei den Raketen war, da es schon immer gefährlich sein konnte, wenn man sie nach oben in den Himmel schickte. Aber so war das Leben. Das Leben mit David, um genauer zu sein.

Viertel vor zwölf. Mir wurde langsam kalt, doch ich würde mir das hier deswegen sicher nicht entgehen lassen. Mason und Claire küssten sich gerade, auch wenn es noch nicht Mitternacht war. Aber ich wusste endlich sehr genau, wie schön es war jemanden zu haben, der immer für einen da war.

Ein paar Minuten vor zwölf, ging ich zu David, der immer noch bei den Raketen stand. "Lass die anderen das machen." bat ich ihn leise und zog ihn etwas beiseite. Ich stellte mich dicht neben ihn und sah in den Himmel, um gleich all die bunten Lichter sehen zu können.

Da wir direkt auf eine Kirchturmuhr sehen konnten, wussten wir auf die Sekunde genau, wann der Countdown begann und wann Mitternacht war - Der Countdown begann jetzt und Mitternacht war in 10 Sekunden, wir zählten gemeinsam nach unten.

10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1, 0.

"Gutes neues Jahr!" riefen alle.

David und ich legten unsere Lippen gleichzeitig aufeinander und küssten uns mit mehr Liebe als je zu vor. Ich sah es zwar nicht, wusste und hörte aber, dass über uns gerade der bunteste Himmel der Welt war.

Atemlos lösten wir uns wieder voneinander. Kurz legte ich meinen Kopf in den Nacken, um das riesige Feuerwerk zu bestaunen.

"Ich liebe dich, Rose." hauchte David gegen meine Lippen und ich senkte meinen Kopf abrupt wieder. Er sah mich intensiv mit seinen blaugrünen Augen an, ein kleines Lächeln durchzog sein Gesicht. Mein Herz flatterte und alles kribbelte angenehm. Diese Worte in Verbindung mit meinem Namem aus seinem Mund zu hören, war das schönste, was mir bisher passiert war. Und ich wusste, dass ich mit David noch mehr dieser schönen Dinge erleben würde.

"Und ich liebe dich, David." erwiderte ich, ohne große Überlegungen. Ich wusste einfach, dass es stimmte. Ich hatte nie etwas anderes getan als ihn zu lieben, es war nur ein verdammt steiniger Weg bis hier hin gewesen. Aber wir sind den richtigen gegangen.

My Best Friends BrotherWhere stories live. Discover now