Kapitel 87

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Ich ging mit meinen Eltern zu Fuß durch die kühle Nacht. Es war fast schon Mitternacht und eigentlich war ich müde, aber bei dem Gedanken an David war ich sofort wieder hellwach.

Ich hatte eine Tasche dabei, wo meine Geschenke für May und David drinnen waren.

Kurz danach kamen wir bei den Blacks an, wo wir herzlich in Empfang genommen wurden. Ich wünschte May's Eltern frohe Weihnachten und ging dann nach meinen Eltern in das Innere des Hauses.

Noch bevor ich mir meinen zweiten Schuh ausziehen konnte, spürte ich seine Präsenz hinter mir. Ich zog meinen Schuh noch fertig aus und ließ mir dabei extra viel Zeit, sodass David und ich mittlerweile alleine waren. Erst dann drehte ich mich um.

"Frohe Weihnachten!" wünschte ich ihm und legte meine Arme um ihn. Daraufhin lachte er leise.

"Dir auch fröhliche Weihnachten." erwiderte er und schob mich etwas von sich weg, sodass er seine Lippen sanft auf meine legen konnte.

"Du siehst gut aus, auch wenn dein Kleid eigentlich schon wieder zu kurz ist." hauchte er gegen meine Lippen, nachdem wir uns von einander gelöst hatten.

Ich sagte darauf nichts, sondern ging einfach zu den anderen ins Wohnzimmer.

So wie ich ihn kannte, sollte das Kleid doch gar nicht vorhanden sein, wenn mich aber andere Typen damit sahen, sollte ich Jogginghosen und einen XXL-Pullover tragen. Das war nur leider irgendwie unmöglich.

"Frohe Weihnachten!" riefen May und ich gleichzeitig, lachten dann und umarmten uns.

Ich setzte mich auf das eine Sofa, auf dem auch May saß. David erschien nun ebenfalls und quetschte sich zwischen May und mich.

"Geschenke?" fragte er grinsend und seine Augen begannen wie die von einem kleinen Kind zu leuchten.

Wir lachten alle, entschieden uns aber doch dazu die restlichen Geschenke auf zu machen. Unsere Eltern hatten sich gegenseitig was gekauft und wir Kinder schenkten uns untereinander was.

Zuerst machten unsere Eltern die Geschenke der Reihe nach auf. Dann May, David und ich.

May hatte von David ein Parfüm bekommen (das sie laut ihm dringend nötig hatte - das nenne ich wahre Geschwisterliebe) und ich hatte ihr Ohrringe geschenkt und sie zum gemeinsamen Shoppen eingeladen (ich weigerte mich meist dagegen, da May eine wahre Shopping-Queen war).

Bevor ich es tun konnte, griff David nach dem Geschenk von May und öffnete es gierig. Im Inneren befand sich ein weißes T-Shirt mit V-Ausschnitt. Das beste daran war, dass May selbst ein großes Herz mit einem Edding darauf gemalen hatte, in dem R + D stand. Ich grinste, versuchte aber mein Grinsen vor meinen Eltern zu verstecken. Außerdem bekam David von May noch zwei enge Boxershorts. Die eine war schwarz und hatte rote Herzen drauf. Die andere war weiß und hatte hinten einen bunten Amor aufgedruckt, vorne war sie eigentlich nur weiß, bis auf das kleine rote Herz, das direkt an der Stelle war, wo sein ... Penis sein würde. David schien zwar nicht unbedingt begeistert von seinen neuen Klamotten, aber er nahm es mit Humor.

"Bab- .. Rose?" forderte er mich indirekt auf ihm sein Geschenk zu überreichen. Wollte er mich gerade Baby oder Babe nennen? Eigentlich mochte ich diese Namen nicht so, aber bei ihm hörte sich einfach alles gut an. Solange er damit mich meinte.

Ich gab ihm einen hellblauen Umschlag. Das war nicht mein einziges Geschenk, doch ich wollte ihm das andere nicht unbedingt vor meinen Eltern geben.

Gespannt öffnete David das Kuvert und zog einen Zettel hervor. Gutschein hatte ich darauf geschrieben.

"Für was?" fragte David mit gerunzelter Stirn nach.

"Für so ziemlich alles was du willst." antwortete ich, woraufhin David breit zu grinsend begann.

My Best Friends BrotherWhere stories live. Discover now