Kapitel 31

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Auf einmal rollte sich David ohne Vorwarnung auf mich. Ich keuchte erschrocken auf. Ich musste ihm direkt in die Augen sehen, da er ja auf mir lag.

"Ich krieg keine Luft mehr!" Das war zwar ein bisschen übertrieben, aber wenn er so von mir runtergehen würde, war das doch okay. Der Gedanke, dass nur der Stoff von dem schwarzen Shirt, das ich trug, unsere nackten Oberkörper trennte, ließ mich eine Gänsehaut bekommen. Das sollte allerdings nicht heißen, dass es mir gefiel. Außerdem konnte ich trotz dem jeweils relativ dicken Stoff unserer Jogginghosen spüren, dass David eindeutig ein Mann war. Wahrscheinlich nicht mal schlecht ausgestattet, zumindest fühlte es sich so an. Solange sich da unten nichts regte...

Oh Gott, woher kamen denn jetzt diese Gedanken?!

"Weißt du, Süße..." begann David leise zu sagen und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die aus meinem Dutt gefallen war. "Das Leben besteht nicht aus atmen, sondern aus den Menschen die uns den Atem rauben." beendete er seinen Satz.

Er brachte mich vollkommend aus der Fassung! Mein Herz schlug ungewöhnlich schnell. Es gefiel mir nicht, aber es lag gerade ein halbnackter, gutaussehender Junge auf mir und sagte solche Sachen! Der Spruch war schön, aber er kam nun mal von David.

David zwinkerte mir noch einmal zu und rollte sich dann wieder runter.

"Also, was machen wir jetzt?" fragte er gut gelaunt.

Ich war immer noch vollkommend verwirrt und atmete uneinheitlich.

"Weiß nicht." meinte ich nach einer Weile. Hoffentlich hatte er nicht bemerkt, wie sehr mich das ganze verwirrte.

"Wir können den Kuchen backen. Oder wir trainieren gemeinsam, du bist ja so unsportlich und es ist langweilig für mich alleine zu trainieren, auch wenn ich es nicht mal mehr nötig hab."

"Viele Dank auch, ich weiß selbst das ich unsportlich bin." Ich wusste, dass ich nicht die beste in Ausdauer und Kraft war, aber er musste mir das ja nicht so unter die Nase reiben. "Natürlich hast du das noch nötig!" Wenn er mir sagen konnte, dass ich unsportlich war, dann konnte ich ihm auch sagen, dass er wenig Muskeln hatte. Auch wenn ich im Gegensatz zu ihm log.

"Ich finde ja nicht, dass du es nötig hast Sport zu machen, aber schaden tut das nie. Du sagst doch selber immer, dass du unsportlich bist!" verteidigte er sich gleich wieder. "Ach ja, du findest dass ich nicht muskulös bin oder was?" fragte er mich und wackelte mit seinen Augenbrauen.

"Ist ja schon gut. Und ja, ganz genau das finde ich!"

Ohne irgendwas zu sagen, griff David nach meiner Hand und legte sie auf seinen Oberarm. "Das nennst du nichts?" Ich nickte zustimmend. Okay, es war nicht nichts, aber dass musste er ja nicht unbedingt wissen.

David nahm meine Hand wieder und legte sie sich tatsächlich auf seinen nackten Bauch. Ich wusste nicht ganz, was ich tun sollte und ließ sich einfach da liegen. Sie lag mitten auf seinem Six-Pack und ich konnte den feinen Haarstreifen spüren, der unter seinem Bauchnabel begann und bis in die Hose verschwand. Vorher hatte ich das alles angestarrt, aber jetzt konnte ich es fühlen.

Ich hatte natürlich schon andere Bäuche von Jungs berührt. Aber das waren dann eher so der Bauch von meinem Vater oder eben noch Kinderbäuche. Und mein einziger Freund war damals noch total unbehaart und sein Bauch war auch lang nicht so definiert wie Davids. Zu seiner Verteidigung musste man sagen, dass das schon ein paar Jahre her war. Jedenfalls war es das erste Mal, dass ich so einen Bauch berührte.

Ich konnte spüren wie David seine Bauchmuskeln anspannte und zufrieden grinste. "Kannst das Prachtstück ruhig betatschen. Und damit meine ich ausnahmsweise mal nicht mein richtiges Prachtstück, sondern meinen Bauch."

Doch anstatt, dass ich tatsächlich das tat, was David mir anbot, nahm ich meine Hand wieder weg und legte sie neben mich.

"Trainieren wir besser, das hast du nämlich dringend nötig!" Er sollte ja nicht denken, dass sein Bauch sich tatsächlich so gut anfühlte, wie er dachte.

David nickte nur und stand von seinem Bett auf, das mir übrigens wirklich gefiel. Einfach weil es ziemlich groß, total weich und bequem war. Außerdem war es gerade noch so kuschlig warm und es roch immer noch angenehm nach David. Ich schwärmte eindeutig zu viel von Davids Bett!

"Gehen wir raus in den Garten oder bleiben wir hier in meinem Zimmer?" fragte er mich.

"Ich bleib auf deinem Bett." antwortete ich ihm zufrieden.

"Das geht nicht." widersprach er mir und musterte mich kopfschüttelnd. Ich lag schließlich immer noch ziemlich ausgebreitet auf Davids Bett.

"Oh manno, aber wir bleiben dann hier drinnen!" Ja, ich war faul, vor allem, wenn es darum ging Sport zu machen.

"Fangen wir erstmal mit dehnen an."

David setzte sich auf den Boden, ich rappelte mich doch noch auf und setzte mich neben ihn. Fragend sah ich ihn an.

"Streck mal die Beine aus und versuch dann mit den Händen an die Zehenspitzen zu kommen." erklärte er mir.

Ich machte das, was er sagte und fand mich nicht mal schlecht. Ganz runter kam ich nicht, aber für meine Verhältnisse kam ich ziemlich weit runter. Doch David schien das nicht zu reichen, denn er stellte sich hinter mich und drückte meinen Rücken mit seinen Händen nochmal ein Stück weiter runter.

"Oh Gott, David!" beschwerte ich mich lautstark und stöhnte kurz darauf auch noch schmerzerfüllt auf. Er hatte mir gerade wahrscheinlich alle Knochen gebrochen! Immerhin ließ er mich nun wieder los und grinste leicht.

"Schrei das ruhig nochmal und stöhn dazu, die Mitbewohner dieses Hauses werden sich sonst was denken." David wackelte mit den Augenbrauen.

Ups, daran hatte ich gar nicht gedacht.

Ich seufzte auf. "Musst du eigentlich immer an sowas denken?"

"Nein, natürlich nicht. Ich muss nicht daran denken, wie du nackt vor mir liegst, die Beine gespreizt und ..." weiter kam er nicht, denn ich hatte ihm entrüstet gegen den Hinterkopf gehauen.

"Das ist widerlich." David grinste mich nur schelmisch an und zuckte dann die Schultern. "Die einen nennen es widerlich, die anderen finden es normal."

"Freut mich. Können wir weiter machen?" Ich wunderte mich selber, dass ich weiter machen wollte, aber alles war besser als Gespräche in dieser Richtung.

"Klar. Dann dehnen wir uns eben nicht und machen gleich ein paar Sit-Ups."

Die machten wir dann tatsächlich und ich fühlte mich schon nach zehn Stück total schlapp, während David noch munter weiter machte. Ich sank in mich zusammen und beobachtete David dabei, wie er angestrengt die Sit-Ups weiter machte. Dabei konnte ich mir ein paar Blicke auf seinen Bauch nicht verkneifen.

Ich glaube, in letzter Zeit hatte ich zu viel an seinen Bauch gedacht, aber seine Muskeln waren angespannt und jedes Mal wenn er hoch ging, zogen sie sich noch etwas zusammen. Das sah einfach verdammt gut aus!

Irgendwann hörte er dann aber auch auf.

"Was jetzt?" fragte er mich und war nicht mal richtig außer Atem. Wollte der mich eigentlich verarschen?

"Pause?" fragte ich sehnsüchtig und hoffte auf eine positive Antwort, die ich aber nicht bekam.

My Best Friends BrotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt