Kapitel 70

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Am nächsten Tag lief alles wie üblich ab, nur dass wir diesmal etwas außerhalb von London fuhren und dort den ganzen Tag irgendwelche doch eher unbekannte Sehenswürdigkeiten besichtigten. Das Mittagessen fiel somit aus und wurde von Äpfeln und Broten ersetzt, die wir von der Herberge mitgenommen hatten.

Wenn ich die letzten Tage erschöpft gewesen war und meine Beine weh taten nach den Ausflügen, dann könnte ich jetzt sofort einschlafen und hatte das Gefühl, meine Füße nicht mal mehr richtig zu spüren (so schlecht war das nicht mal, dann spürte ich wenigstens den Schmerz nicht).

Während dem Heimgehen hatte ich meinen Arm um David gelegt und er seinen um mich, sodass ich mich zu seinem Leiden ziemlich an ihn gehängt hatte und er mich gestützt und praktisch gezogen hatte.

Gerade suchte ich mir bequeme Sachen raus, die ich dann mit in unser eigenes kleines Bad nahm, damit ich sie nach dem Duschen anziehen konnte. Ich hatte sie extra so gewählt, dass ich sie auch für das Abendessen an behalten konnte, worauf ich mich mit meinem Hunger schon richtig freute.

"Rose wo gehst du hin?" fragte mich David, der auf meinem Bett saß, an der Wand lehnte und ziemlich desinteressiert etwas mit seinem Handy machte.

"Duschen?" antwortete ich ihm ziemlich fragend, da das doch offensichtlich war. "Falls du das fragen willst, nein du darfst nicht mitkommen." stellte ich gleich klar.

"Du hast jetzt aber überhaupt keine Zeit zum Duschen." widersprach mir David und hob seinen Blick nun doch noch endlich von seinem Handy und sah zu mir.

"Ist es schon so spät?" fragte ich ihn, da ich nicht genau wusste wie spät es war und wann es Essen gab.

"Ein paar Minuten hast du noch, aber nicht lange. Außerdem gedenke ich die Zeit anders mit dir zu nutzen." Er zwinkerte mir zu und leckte sich kurz über die Lippen.

"Ach ja? Was gedenkst du denn in den paar Minuten zu tun?" fragte ich ihn stirnrunzelnd.

"Komm her." sagte er lediglich, ohne auf meine Frage einzugehen.

Zögernd ging ich auf ihn zu und ließ erschrocken die herausgesuchten Klamotten fallen, als er mich aufs Bett zog und sich über mich legte, sodass ich nicht anders konnte als ihn anzustarren.

"Was denkst du denn, was eine perfekte Frau und ein heißer Mann in ein paar Minuten tun können?" stellte er mir eine Gegenfrage.

Da ich nur mit den Schultern zuckte, fühlte er sich wohl verpflichtet mir zu antworten und es mir teilweise zu demonstrieren.

Denn seine Hand schob sich unter mein Oberteil und fuhr über meinen Bauch. Sie rutschte sogar soweit nach oben, dass er den unteren Bogen meines BHs in die Finger bekam und über die zarte Haut direkt darunter strich.

"Sex natürlich." antwortete er als wäre es selbstverständlich und beugte sein Gesicht direkt über meins.

Als ich die Worte realisierte, atmete ich noch flacher als zuvor, öffnete meinen Mund etwas und riss die Augen auf. Mein Herz schlug dabei verrückt in meiner Brust herum - und das war alles ausnahmsweise mal nicht nur wegen Davids Nähe, sondern größtenteils aus Verwirrtheit und sogar Angst.

"Sex?" wiederholte ich mühsam und beinahe lautlos und starrte ihm direkt in die Augen.

Er schien den panischen Ausdruck in meinem Blick zu merken, denn aufeinmal rollte er sich komplett von mir runter, zog die Hand unter meinem Shirt hervor und richtete sich auf.

"Oh mein Gott, Rose, du siehst aus als hättest du Tote gesehen, die kurz davor sind dich zu fressen." meinte er nun nicht mehr ganz so selbstbewusst. "Das sollte ein Spaß sein - der wohl etwas daneben ging." murmelte er und fuhr sich kurz durch die Haare. "Tut mir wirklich leid, aber ich liebe es, dass du so unschuldig bist und wie du immer reagierst, wenn ich solche Sachen mache. Aber du kannst mir glauben, dass ich weiß, dass du nicht bereit dazu bist, zumindest nicht mit mir. Und ich weiß auch, dass du dein erstes Mal mit wem besonderem willst." versuchte er mich zu beruhigen, wobei er beim letzten Teil gequält das Gesicht verzog.

My Best Friends BrotherWhere stories live. Discover now